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Die Vielfalt der Temperamente - Archetypen des Temperaments, der Gefühlsverarbeitung und der Körperwahrnehmung. Individuelle Seelenpotenziale erkennen und leben. Hochsensibilität bewältigen und die Wahrnehmung des Energiekörpers verstehen


 

Hochsensible als Pioniere der Gefühlsverarbeitung (S. 51-53)
Manche Menschen sind durch ihre psychische Veranlagung nicht repräsentativ für ihre Zeit, da sie sensibler, emotional erregbarer, empfänglicher für subtile Schwingungen sind als ihr gegenwärtiges Umfeld. Als „Hochsensible“, „Sensitive“, „Medial Veranlagte“ werden sie beispielsweise bezeichnet und sind oft Künstler oder spirituell und kreativ Aktive. Viele fühlen sich in ihrer Gesellschaft fremd und unverstanden, da sie emotional anspruchsvoller sind und anders reagieren als die Mehrheit.

Die Evolution der Menschheit verläuft immer „wellenartig“, so dass einige Wenige mit neuen inneren Voraussetzungen auf die Welt kommen, ehe der Großteil der Bevölkerung nachzieht. Die „Pioniere der Gefühlsverarbeitung“ sind mit der Notwendigkeit konfrontiert, die Voraussetzungen für die gesunde Entfaltung ihrer Psyche erst „erschaffen“ zu müssen. Sie empfinden ihr Umfeld als emotional krank machend und müssen die üblichen Beziehungsgewohnheiten durchbrechen und ein höheres Beziehungsniveau einführen, damit sie sich wohl fühlen können. Auch die üblichen psychotherapeutischen Methoden sind für sie zu oberflächlich. Einige Pioniere entwickeln deshalb neue Therapieansätze für die Gesellschaft, wenn es ihnen gelungen ist, sich selbst zu heilen.

Dennoch sind sie nicht allein, denn es gibt ja immer eine gewisse Anzahl gleich gesinnter und ähnlich veranlagter Menschen. Solche zu finden und sich mit ihnen auszutauschen ist wichtig, um sich gegenseitig zu helfen. Angst schränkt jedoch den Bewegungsradius ein und senkt die Schwingung auf ein niedriges Niveau, so dass die unangenehmen Umstände weiterhin magnetisch angezogen werden und es schwer ist, positiv und liebevoll eingestellte Menschen anzuziehen. Die Hochsensiblen benötigen aber ein liebevolles, höheres „Schwingungsfeld“ um zu gedeihen. Um dieses Feld für sich selbst und ihre Umwelt erschaffen zu können, ist es für sie wichtig, Gefühle zu verarbeiten und Angst zu transformieren.

Die Pioniere sind auf einem Transformationsweg, der von ihnen viel Eigenverantwortung und Treue zu sich selbst verlangt. Sie erleben sich deshalb als empfindlicher und emotional anfälliger als die „Normalen“ und vielleicht verurteilen sie sich dafür dann auch noch selbst. Doch Selbstverurteilung ebenso wie Selbstmitleid bringt nur zusätzliche Schwierigkeiten. Am meisten hilft es, wenn sie psychisch-emotional zu sich stehen und ihre Aufgabe annehmen, sich selbst und damit auch ihre Welt zu transformieren. So können sie auch zunehmend die Gaben und Geschenke genießen, die durch die hohe Empfänglichkeit für Schwingungen ermöglicht werden.

Jeder Mensch nimmt durch seine Chakren permanent Schwingungen aus dem Umfeld auf und sendet auch Schwingungen aus. Gefühle und Gedanken sind solche Schwingungen. Ist die telepathische Empfänglichkeit erhöht, nimmt man Gefühle, Stimmungen, kollektive und individuelle Gedanken und Überzeugungen aus dem Umfeld verstärkt wahr. Man wird verstärkt von den manipulativen Absichten anderer und ihrer unreflektierten emotionalen Negativität berührt. Man ist diesen Einflüssen nicht hilflos ausgeliefert, aber man braucht die Bereitschaft, sie zu durchschauen und sich dem Umgang mit diesem Thema zu stellen. Andere können einen sensiblen Menschen energetisch manipulieren und herunterziehen, solange dieser noch die Neigung hat, sich selbst entsprechend schlecht zu behandeln. Je mehr man sein wahres Selbst kennt, desto friedvoller, respektvoller und großzügiger geht man mit sich selbst um. Man kann den inneren Kritiker, die pessimistische, mahnende und strafende Instanz im eigenen Inneren entlassen, wenn man sich selbst uneingeschränkt liebevoll annimmt. Man gewinnt dann Weisheit, Vertrauen zu sich selbst und echte innere Autorität.

Menschen mit hoher Sensibilität, die stark vom „Massenbewusstsein“ abweichen, sollten die liebevolle Selbstannahme zu ihrer wichtigsten spirituellen Praxis machen. Es gibt auf diesem Gebiet wahrscheinlich keine Vorbilder in ihrem Umfeld, aber viele sehr unentwickelte Gemüter. Es ist wichtig, zu erkennen, wie lieblos andere mit sich umgehen und ihnen auch ihr liebloses Benehmen zu verzeihen. Hochsensible sind der Intensität von Gefühlsschwingungen viel stärker ausgesetzt als andere Menschen. So ist es verständlich, dass sie oft um ihr emotionales und körperliches Gleichgewicht ringen. Doch diese inneren Kämpfe können beendet werden, wenn man aktiv nach zunehmender Bewusstheit strebt. Dabei erkennt man, dass die eigenen Gedanken und Gefühle im Austausch mit anderen entstehen, und dass dieses Feld sich gegenseitig beeinflussender Energien permanent existiert.

Positive, liebevolle Einstellungen haben eine hohe Schwingung und halten deshalb niedrige Schwingungen fern. Jeder wählt sozusagen selbst den Resonanzbereich, auf den seine innere Antenne eingestellt ist. Wer durch Selbstvorwürfe, deprimierende Gedanken und Achtlosigkeit in einen niedrigen Schwingungsbereich gerät, empfängt die negativen Weltbilder und Gefühle unachtsamer Menschen. Er hat umso mehr den Eindruck, ständig gegen die negativen Botschaften anderer kämpfen zu müssen, mit denen man ihn manipulieren oder niederdrücken will. Tatsächlich werden diese Energien nicht durch Kampf überwunden. Man macht sich vielmehr durch eine liebevolle Einstellung für sie unerreichbar. Jeder Gefühlspionier reagiert auf ganz bestimmte Themen emotional, während er in anderen Bereichen von der Negativität anderer unberührt bleibt. Es geht also darum, die eigenen Wachstumsthemen, die meist schon in der Kindheit Probleme bereiten, zu erkennen. Um in Einklang mit sich selbst zu kommen, muss man für diese Themen Einstellungen entwickeln, die der inneren Wahrheit entsprechen. Die innere Wahrheit kann deutlich von dem abweichen, was die Gesellschaft, die Familie oder das nähere Umfeld an Wertvorstellungen, Normen und gängigen Umgangsformen entwickelt hat. Dann fördern diese gängigen Werte nicht das individuelle Glück und auch nicht das Glück anderer. Den Hochsensiblen schlägt das nur viel schneller und drastischer aufs Gemüt als den meisten. Deshalb sind sie diejenigen, die Veränderungen in Gang bringen, die aus alten Zwängen ausbrechen und damit den anderen den Weg bahnen.

Das Leben mit starker telepathischer Empfänglichkeit verlangt eine Authentizität im Umgang miteinander, die im „normalen“ zwischenmenschlichen Umgang noch eher selten ist. Wer Gefühle zu verbergen oder zu überspielen versucht, erzeugt dadurch Stress im eigenen energetischen System ebenso wie im Umfeld. In diesem Zustand ist er nicht in seiner Kraft und wird leicht von den Energien anderer beeinträchtigt. Zudem sendet er widersprüchliche Botschaften aus, die auf andere unangenehm wirken.

Gefühle müssen also klar wahrgenommen und nach außen kommuniziert werden. Klarheit im Umgang miteinander verlangt nur, dass man unmissverständlich zu sich steht, nicht aber, dass man etwa seine Wut am anderen auslässt oder seine Überzeugungen lieblos zum Ausdruck bringt. Wenn sich Ehrlichkeit und Achtsamkeit verbinden, kann man ein einer schwierigen Situation tief durchatmen und dann mit respektvollen Worten die Wahrheit sagen. Dies ist wichtig für telepathisch veranlagte Menschen, denn nicht nur ihre Worte, sondern auch ihre Gedanken und Gefühle lösen bei anderen starke Reaktionen aus. Sie können anderen durch Gedankenkonzentration Botschaften senden, was sowohl absichtlich als auch unabsichtlich geschieht. Deshalb sollten sie bewusst darauf achten, sich über andere ebenso wie über sich selbst aufbauende und liebevolle Gedanken zu machen. Gedanken sind mit Gefühlszuständen unmittelbar verbunden. Hochsensible Menschen strahlen ihre Gedanken- und Gefühlswelt intensiv aus und haben deshalb einen stärkeren Einfluss auf andere als Durchschnittsmenschen. Sie haben eine große „magnetische Kraft“, die ihnen viele Möglichkeiten eröffnet, wenn sie lernen, verantwortungsvoll und bewusst damit umzugehen. So können sie neue Ideen in die Welt bringen und anderen helfen, mehr Zugang zu ihrem Seelenpotenzial zu finden. Durch telepathische Verbundenheit können auch Glücksgefühle auf einer tiefen Ebene miteinander geteilt werden sowie geistige Räume, die das Bewusstsein erweitern. In der Meditation können Inspirationen aus „überirdischen Dimensionen“ empfangen werden, die der Heilung und der kreativen Entfaltung dienen.