Auftragsabwicklung in heterogenen Produktionsstrukturen mit spezifischen Planungsfreiräumen

Auftragsabwicklung in heterogenen Produktionsstrukturen mit spezifischen Planungsfreiräumen

von: Dirk Ansorge

Herbert Utz Verlag , 2008

ISBN: 9783831607853 , 151 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 27,99 EUR

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Auftragsabwicklung in heterogenen Produktionsstrukturen mit spezifischen Planungsfreiräumen


 

1 Einleitung (Seite 1)

1.1 Ausgangssituation

Die Wandlung der Märkte vom Anbietermarkt hin zum Käufermarkt sowie deren Globalisierung hat während der letzten Jahre in vielen Bereichen zu einer deutlichen Verschärfung der Wettbewerbssituation geführt. Die scheinbar erreichte Marktsättigung zwingt die Unternehmen zu höherer Innovationsdynamik und zur Steigerung der Produktqualität (MERTENS 1995, MILBERG 1997). Hinzu kommt die wachsende Forderung der Kunden, speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, individuelle Lösungen zu erhalten und dies innerhalb kürzester Lieferzeiten.

Viele Autoren sind sich darüber einig, dass es in diesem turbulenten Umfeld für die Unternehmen zur existenziellen Herausforderung geworden ist, geeignete Wege und Konzepte zur Wettbewerbssicherung zu finden (WARNECKE 1996, HIRSCHBERG 2000, S. 324ff, REINHART 2000, WESTKÄMPER U.A. 2000, MILBERG 2003, ZÄH U.A. 2004). Da Turbulenz bis in alle Unternehmensbereiche dringen kann, ist insbesondere die Auftragsabwicklung von Veränderungen und Anpassungen betroffen.

Oftmals wird Turbulenz auch im Unternehmen selbst erzeugt (WESTKÄMPER U.A. 2000). Sie ist dann entweder Folge der Umfeldturbulenz oder lediglich die Auswirkung von nicht abgestimmten Prozessen zwischen beispielsweise Planungsund Steuerungsebenen.

Prinzipiell können in der Auseinandersetzung mit der Turbulenz zwei unterschiedliche Wege beschritten werden (REINHART U.A. 1999, S. 20-24): Beim ersten gilt es, durch Auswahl nicht turbulenter Märkte die Umfeldturbulenz und damit auch interne Unternehmensturbulenz zu vermeiden. Eine derartige Einschränkung auf bestimmte Märkte kommt aber für die meisten Unternehmen nicht in Frage.

Der zweite und hier gewählte Weg heißt "Turbulenz beherrschen" und bedeutet die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens an sich ändernde Randbedingungen (WARNECKE 1996, HIRSCHBERG 2000, GRUNWALD 2001, SPATH U.A. 2001).

Anpassungsfähigkeit setzt nach Ansicht vieler Autoren die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen voraus (WIENDAHL U. SCHEFFCYK 1996, REINHART 1999, KLOCKE 1998, WARNECKE U.A. 1998, WESTKÄMPER 1999, S. 131ff, GLÖCKL 2000, WIEHNDAHL &, HERNÁNDEZ 2000, S. 38ff). Dabei wird Wandlungsfähigkeit nicht allein als Flexibilität verstanden. Liegen nämlich die Veränderungen nicht mehr im Rahmen der Prognostizierbarkeit, ist Anpassungsfähigkeit im Rahmen eines vorgehaltenen Flexibilitätskorridors nicht ausreichend. Erforderlich ist dann Reaktionsfähigkeit. Reaktionsfähigkeit bedeutet, dass z. B. Abläufe oder auch Strukturen im Unternehmen in nicht vorgedachten Situationen adäquat verändert werden können (Abbildung 1-1) (SCHUH 1998, REINHART 2000, S. 24ff).