Dada-Zürich - Ästhetische Theorie der historischen Avantgarde

von: Horst Bergmeier

Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, 2011

ISBN: 9783862348787 , 251 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 55,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Dada-Zürich - Ästhetische Theorie der historischen Avantgarde


 

Kapitel IV: Cabaret Voltaire – Die Medientransformation (S. 159-160)

Medientransposition – Bild als Programm – Dada – Simultanität und Transformation – Inszenierung des Expressionismus – Status der Illustration – Form der Produktion des Neuen – Mimesis an die Form im Textfragment – Titel – Substitution des nicht medial Tranformierbaren – der Name Dada – Dada/Revue – Puppen – Dekontextualisierung und Neukontextualisierung – Mimesis und Darstellung – Deklamation – Darstellung als Mimesis an die Form – mediale Transformation des Cabarets – Sequenzierungen – Inszenierung von Text-Bild-Verhältnissen – tertium datur – Fälschung – Dissonanz – Inszenierung des Endes – Revision – Dada bei sich

Die erste dadaistische Publikation stellt Cabaret Voltaire dar. Es handelt sich um ein Heft von 32 Seiten mit 13 Abbildungen mit dem Untertitel »Eine Sammlung künstlerischer und literarischer Beiträge« in der deutschen, respektive »Receuil Litt¦raire et Artistique« in der französischen Ausgabe. Die beiden Ausgaben unterscheiden sich darüber hinaus nur darin, dass der Einleitungstext des Herausgebers Hugo Ball im einen Fall auf Deutsch und im anderen auf Französisch erscheint.

Das Heft enthält, Seite 5, einen Einleitungstext des Herausgebers Hugo Ball, der durch Portraitzeichnungen illustriert ist. Auf der Doppelseite 6 / 7 ist das Simultangedicht »L’amiral cherche une maison louer« von Huelsenbeck, Janco und Tzara mit einer erklärenden Fußnote von Tzara abgedruckt. Die Doppelseite 8 / 9 bietet einen Prosatext Hugo Balls, betitelt »Das Carousselpferd Johann« zusammen mit einer in den Text integrierten Illustration von Max Oppenheimer. Seite 10 reproduziert eine Zeichnung Picassos, auf der gegenüberliegenden Seite steht das Gedicht »Arbre« von Apollinaire. Auf Seite 12 stehen zwei Gedichte Emmy Hennings. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Portrait Arps von Modigliani reproduziert.

Auf der Seite 14 steht das Gedicht »Hymne« von Jacob van Hoddis. Gegenüber findet sich die Reproduktion eines Papierbildes von Hans Arp. Auf Seite 16 steht ein französisches Gedicht von Tzara mit dem Vermerk, dass es aus dem Rumänischen übersetzt ist. Gegenüber ist ein Plakat Jankos für den »chant nÀgre« reproduziert. Auf Seite 18 steht das Gedicht »Der Idiot« von RichardHuelsenbeck, auf Seite 19 das Gedicht »La Revue Dada 2« von Tristan Tzara.

Die Seite 20 reproduziert eine Photographie von Marionetten Emmy Hennings. Auf der gegenüberliegenden Seite sind zwei Gedichte Kandinskys abgedruckt. Die Doppelseite 22 / 23 zeigt ein »Parole in liberte« von Marinetti. Auf der Seite 24 steht ein »Cabaret« betiteltes Gedicht Hugo Balls. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Papierbild von O. van Rees reproduziert. Auf der Seite 26 steht das Gedicht »Cr¦pitements« von Blaise Cendrars. Die gegenüberliegende Seite nimmt einHolzschnitt Slodkis ein.Auf Seite 28 steht ein Prosatext von Emmy Hennings mit dem Titel »Die vielleicht letzte Flucht«. Auf der Seite gegenüber findet sich die Abbildung eines Teppichs von Hans Arp. Die Seite 30 zeigt ein »Parole in libert« von Francesco Cangiullo.

Auf der Seite 31 steht der Text »DADA« mit dem Untertitel »Dialogue entre un cocher et une alouette« von Huelsenbeck und Tzara. Die folgende unpaginierte Seite führt den Katalog der Ausstellung des »Cabaret Voltaire« auf und enthält im Anschluss redaktionelle Notizen. Die letzte, die innere Umschlagseite, enthält das Impressum und die Anzeige der Buch- und Kunsthandlung von Hans Hack. Die Inhaltsangabe zeigt ein äußerst heterogenes Ensemble und diesen Eindruck macht das Heft, das im Cabaret als eine Art Programmheft verkauft wurde, auch beim Durchblättern. Ein näherer Blick allerdings zeigt, dass es sich um nichts weniger als eine recht beliebige Zusammenstellung handelt. Es erweist sich in der Analyse des Ensembles als einem Ganzen als die mediale Transposition des »Cabaret Voltaire« in das Druckmedium. Insofern stellt es sich als das Programmheft seiner selbst dar. Es ist das Programm selber."