Möglichkeiten und Grenzen des Mitarbeiter-Motivations-Instruments Incentive-Reise

von: Franziska Nagorny

Diplomica Verlag GmbH, 2008

ISBN: 9783836614016 , 102 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 43,00 EUR

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Möglichkeiten und Grenzen des Mitarbeiter-Motivations-Instruments Incentive-Reise


 

Kapitel 4.4.2. Incentive ist nicht gleich Motivation

Der zentrale Effekt von Incentive-Reisen liegt in erster Linie im immateriellen Bereich. Die Wertschätzung, das Prestige und vor allem die gemeinsamen Erlebnisse stärken die Identifikation mit dem Internehmen und der Unternehmenskultur. „Für die eigene Sache engagiert man sich – leider - immer viel stärker.“ Dieses Zitat aus einem Artikel über Motivation in der Zeitschrift ‚tm - Das Tourismusmagazin’ unterstreicht nochmals die Bedeutung der Corporate Identity, denn wenn diese verinnerlicht wurde, kommt es zu einem dauerhaften intrinsischen Motivationsschub. „Erlebt man Kultur so, dass sie den eigenen Auffassungen vom Wünschenswerten entspricht, so wird man sich mit ihr identifizieren, begeistert mitwirken und dies nahezu als Selbstverwirklichung erleben.“

Motiviert ist der Mensch von ganz allein – von innen heraus - entsprechend der Grundhaltungen, Orientierung und Ziele des Individuums. Motivation beeinflusst die grundsätzliche Bereitschaft zu arbeiten und setzt eine Notwendigkeit oder ein Bedürfnis, die Einbindung in Aktion und Erlebnis, eine Aussicht auf Belohnung und Anerkennung, die Tätigkeit als Teil persönlichen Lebens und Erlebens, herausfordernde Arbeitsinhalte und -anforderungen voraus. Bei Belohnung handelt es sich nicht nur um finanzielle Vergütungen, sondern auch um Wissensvermehrung, Ausdehnung von Verantwortung und Anerkennung. H.W. KESSLER vergleicht die Motivation mit einem „Motor, der mehr oder weniger stark, mehr oder weniger rasant, mehr oder weniger spritzig unser Vehikel auf der Bahn des Berufes, der Arbeit bewegt. … (Incentives hingegen beschreibt er als, d. Verf.) … Kraftstoff, das Gaspedal, die Lenkung, die kurzfristig das Tempo und die Richtung verändern lassen, sie können auch einmal eine Bremse sein, die alles zum Stehen bringt (denn nicht alle Incentives wirken immer und garantiert als Ansporn).“ Es kann also geschlussfolgert werden, dass Incentives die Motivation nicht ersetzen können, z.B. wenn die fundamentale Arbeitsmotivation fehlt und wenn kein Interesse für die jeweils zu erfüllende Aufgabe vorhanden ist. Vor allem bei materiellen Incentives in Form von Geld, kann es rasch zu einer Gewöhnung und Selbstverständlichkeit kommen. Folglich gewinnen Anreize ihre Motivationskraft vielfach daraus, dass es sich um knappe Güter handelt, etwas, was nicht jeder haben kann, aber von den meisten als sehr positiv bewertet wird (z.B. eine besondere Reise).