Arbeitszeitmodelle im ärztlichen Dienst - Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit und die Hospital Performance Outcomes

von: Kirstin von Trotha

Gabler Verlag, 2009

ISBN: 9783834981264 , 217 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 49,44 EUR

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Arbeitszeitmodelle im ärztlichen Dienst - Auswirkungen auf die Mitarbeiterzufriedenheit und die Hospital Performance Outcomes


 

8. Abschlussbetrachtung und Ausblick (S. 149-150)

8.1. Zusammenfassung der wichtigsten Forschungsergebnisse

In der vorliegenden Arbeit wurden die Auswirkungen verschiedener Arbeitszeitmodelle im ärztlichen Dienst untersucht. Ausgangspunkt war die Einführung eines neuen ArbZG und die sich dadurch ändernde Arbeitszeitorganisation in deutschen Krankenhäusern. Obwohl die Forschung im Krankenhausbereich zunehmend an Bedeutung gewinnt, konnte mit Hilfe eines State-of-the-Art ein Forschungsdefizit bezüglich der Auswirkungen verschiedener Arbeitszeitmodelle auf die Mitarbeiterzufriedenheit und die Hospital Performance Outcomes aufgezeigt werden. Folglich wurde der Untersuchung folgende Forschungsfrage zugrunde gelegt: „Welche Auswirkungen haben die verschiedenen Arbeitszeitmodelle auf die Mitarbeiterzufriedenheit der Ärzte und inwiefern beeinflusst diese wiederum die Hospital Performance Outcomes?"

Dazu wurde zunächst auf Basis von theoretischen Überlegungen und bestehenden empirischen Untersuchungen ein Untersuchungsmodell entwickelt, welches zur Konkretisierung der Forschungsziele beitrug. Zur Überprüfung der postulierten Forschungshypothesen wurden die interessierenden Konstrukte unter Zugrundelegung bestehender Messansätze operationalisiert. Diese generierten Messansätze wurden unter Verwendung statistischer Verfahren auf ihre Güte hin überprüft. Zur Untersuchung der vorliegenden Forschungsfrage wurden im Vorfeld der Datenanalyse die auswertbaren Fragebögen in zwei Probandengruppen unterteilt.

Zum einen die Probandengruppe, welche Stellung zu Merkmalen von Arbeitszeitmodellen nimmt, die den Anforderungen des neuen ArbZG entsprechen, und zum anderen die Probandengruppe, die Stellung zu Arbeitszeitmodellen nimmt, die den Anforderungen des neuen ArbZG nicht entsprechen. Anschließend erfolgte zunächst die Überprüfung der aufgestellten Forschungshypothesen anhand deskriptiver Analysen, um einen ersten Eindruck der Datenstruktur zu erlangen. Im Rahmen der deskriptiven Analysen, bei denen insbesondere Varianzanalysen und Kruskal- Wallis H-Tests zum Einsatz kamen, konnte aufgezeigt werden, dass die Ärzte, Patienten und Manager der alten und neuen Arbeitszeitmodelle die verschiedenen Wirkungszusammenhän ge unterschiedlich bewerten. So schätzen sowohl die Krankenhausärzte als auch die Manager den Ruf des Krankenhauses und die Patientenzufriedenheit geringer ein als sie durch die Patienten tatsächlich angegeben werden. Ebenso schätzen die Manager der beiden Probandengruppen die Zufriedenheit der Krankenhausärzte geringer ein, als sie tatsächlich durch die Ärzte bewertet wird.

Darüber hinaus konnte im Rahmen der deskriptiven Analyse dargelegt werden, dass in Abhängigkeit zur Zugehörigkeit der jeweiligen Probandengruppe altes oder neues Arbeitszeitmodell unterschiedliche Auswirkungen der Arbeitszeitorganisation vorliegen. So wurde nachgewiesen, dass die Krankenhausärzte im neuen Arbeitszeitmodell sowohl die Mitarbeiterzufriedenheit als auch die Zufriedenheit mit den Arbeitszeiten signifikant höher bewerten als die Ärzte des alten Arbeitszeitmodells. Schließlich erfolgte eine explikative Analyse zur Überprüfung des aufgestellten Forschungsmodells, bei der linear-additive Regressionsanalysen zur Anwendung kamen.

Die nachfolgend durchgeführten empirischen Analysen basierten auf zwei verschiedenen Datensätzen. Zur Erklärung des Einflusses der Arbeitszeitorganisation erfolgte eine Partialbetrachtung auf Basis des gesamten Ärztedatensatzes, der insgesamt 261 Probanden umfasste. Zur Untersuchung der gesamten Wirkungskette wurde ein auf Abteilungsebene aggregierter Datensatz verwendet, der dyadische Daten beinhaltete und insgesamt auf 666 Probanden basierte, die auf 35 Abteilungen aggregiert wurden. Im Rahmen der Partialbetrachtung der gesamten Ärztedaten konnte aufgezeigt werden, dass die Arbeitszeitorganisation einen Einfluss auf die Arbeitszeitzufriedenheit, die Arbeitsbelastung und die Abstimmungsmöglichkeiten der Krankenhausärzte hat. Dahingegen konnte nicht die Annahme untermauert werden, dass die Arbeitszeitorganisation einen Einfluss auf die Patientenversorgung hat. Auf Basis des aggregierten Datensatzes sind folgende zentrale Ergebnisse zu konstatieren