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2 Die Hauptwirkungsweisen des elastischen Tapes
Das Material ist im Optimalfall gut hautverträglich, atmungsaktiv und elastisch, und es ist eine ideale Möglichkeit, um verschiedenste Therapieformen zu ergänzen. Als solches ist es gedacht – das Tape kann nicht als Ersatz für manuelle Therapien dienen! Es kann jedoch die Wirkung manueller Therapien verlängern und in vielfacher Hinsicht auch intensivieren. Beispielsweise kann das Anlegen eines Lymphtapes nach einer manuellen Lymphdrainage den mittels Behandlung erreichten Status quo erfahrungsgemäß für etwa 1 Woche halten, wohingegen die manuelle Anwendung eine positive Nachwirkung von nur ca. 2 Stunden hat. Das Ziel von Dr. Kase, seinen Patienten auch zwischen den Behandlungen effektive Hilfestellung geben zu können, hat er mit diesem Konzept zweifellos erreicht.
Hauptwirkungsweisen der flexiblen Bänder sind:
• Schmerzreduktion durch Stimulation der Sensoren in der Haut
• Verbesserung der Mikrozirkulation im Gewebe
• Korrektur von Lage und Funktion der Faszien
• Wiederherstellung der Muskelbalance
• Korrektur von Gelenkstellungen.
Kommunikation über die Haut
Aus der Verbindung zweier Zellen entwickelt sich eine Vielzahl von Zellen, die alle miteinander in Beziehung stehen. Die einzelnen Zellverbände lassen sich zwar unterteilen in Gewebeschichten, Organe, Funktionskreise etc., sie sind jedoch nicht voneinander zu trennen.
Der Körper bildet eine Einheit, in der jede Zelle jeden Moment und unmittelbar mit allen anderen Zellen kommuniziert.
Diese Einheit macht man sich beim kinesiologischen Taping zunutze. Über die entsprechende Anlagetechnik auf der obersten Hautschicht, der Epidermis (Abb. 2-1), lassen sich gezielt
• tiefere Gewebeschichten beeinflussen, z. B. schmerzlindernd durch Entlastung der Druckrezeptoren
• verschiedenste Gewebefunktionen anregen, z. B. der Lymphfluss
• physiologische Systeme verbessern, z. B. Muskelkontraktionen. Rezeptoren stimulieren – Schmerz reduzieren – Zirkulation verbessern
Schnittstelle für die Wirkung des Tapings sind die Rezeptoren bzw. Sensoren in den Hautschichten (Abb. 2-2). Über gezielte Stimulation der Rezeptoren werden die Reize im Körper auf genommen, weitergeleitet, verarbeitet und mit Reaktionen beantwortet. Das flexible Tape kann Einfluss nehmen auf
• die Mechanorezeptoren (wie Ruffini-Körperchen, Merkel-Zellen, Meissner- und Vater-Pacini-Körperchen)
• die Propriozeptoren (wie Golgi-Sehnenorgane und Muskelspindeln)
• die Nozisensoren des Schmerzleitungssystems.
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