Vom Kollegen zum Vorgesetzten - Wie Sie sich als Führungskraft erfolgreich positionieren

von: Christian Stöwe, Lara Keromosemito

Gabler Verlag, 2007

ISBN: 9783834992482 , 204 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 22,99 EUR

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Vom Kollegen zum Vorgesetzten - Wie Sie sich als Führungskraft erfolgreich positionieren


 

Kapitel 5: Motivieren und erfolgreich delegieren – Wie erreiche ich, dass alle in meinem Sinne handeln? (S. 103-104)

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die meisten Mitarbeiter gern gute Ergebnisse erbringen und eine positive Grundhaltung gegenüber ihrer Aufgabe und ihrem Unternehmen haben. Trotzdem sind nicht alle Mitarbeiter immer gleichermaßen hoch motiviert und effektiv in ihrer Arbeit. Manche schätzen persönliche Bequemlichkeit höher als gute Leistungen und andere sind sehr aktiv, laufen aber schnell einmal in die falsche Richtung.

Führungskräfte, die vorher selbst Teil des Teams waren, gehen häufig fälschlicherweise davon aus, dass allen im Team die Prioritäten klar sind, und schließen manchmal von ihrer eigenen Motivation auf die der Mitarbeiter. Ein Irrtum, der oft im wörtlichen Sinne zu einer Enttäuschung führt. Also besteht eine Ihrer Herausforderungen darin, Mitarbeiter klar zu steuern und dazu beizutragen, dass alle ihre Arbeit motiviert angehen. Aber wie schaffen Sie es jeden Tag aufs Neue, dass Ihre ehemaligen Kollegen und jetzt Mitarbeiter in Ihrem Sinne handeln und wirklich motiviert an ihre Arbeit gehen?

Warum ist es wichtig, erfolgreich zu delegieren und Mitarbeiter zu motivieren?

Einige Führungskräfte reagieren bei der Anforderung, ihre Mitarbeiter zu motivieren, eher genervt: „Können die nicht einfach ihren Job machen, warum soll ich die immer noch motivieren?" Andere stellen gar in Frage, dass man Mitarbeiter überhaupt motivieren kann. Sicher ist bei diesem Thema, dass – und das wissen viele aus ihrem eigenen Erleben – eine Führungskraft Mitarbeiter zumindest demotivieren kann.

Sicher ist auch, dass demotivierte Mitarbeiter eine schlechtere Leistung erbringen, sei es eine geringere Quantität oder Qualität oder sei es, dass weniger eigene Ideen eingebracht werden. In den meisten Fällen führt eine mangelnde Motivation zu „Dienst nach Vorschrift", was in der Konsequenz bedeutet, dass Mitarbeiter nicht mehr tun als unbedingt notwendig. In einer zunehmend dynamischen Arbeitswelt tauchen natürlich Probleme auf, wenn es an der Initiative und Eigenverantwortung der Mitarbeiter mangelt. Entsprechend kann es sein, dass Ihnen als Führungskraft das Motivieren Ihrer Mitarbeiter als mühsam erscheint, auf der anderen Seite erschließen sich nur so die maximalen Leistungspotenziale.

Gerade, wenn Sie als ehemaliger Kollege verstärkt Aufgaben an Ihre ehemaligen Kollegen und jetzt Mitarbeiter delegieren wollen, empfiehlt es sich, sich auch Gedanken darüber zu machen, wie dies auf eine motivierende Art und Weise geschehen kann. Die Erfahrung zeigt, dass gerade die Delegation von Aufgaben vielen Führungskräften, die vorher selber Mitarbeiter im Team waren, schwer fällt.

Dafür gibt es die verschiedensten Gründe, angefangen von einer grundlegenden Skepsis gegenüber der Leistungsfähigkeit der eigenen Mitarbeiter bis hin zu einem übertriebenen Verantwortungsbewusstsein, das am Ende dazu führt, alles selbst zu machen. Den meisten Führungskräften ist dabei auf einer rationalen Ebene vollkommen klar, dass mangelndes Delegieren ein Fehler ist. Trotzdem tun sich viele einfach schwer damit. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Delegation ist neben einer eigenen positiven Einstellung und motivierenden Aufgabenübergabe vor allem darin zu suchen, zunächst einmal klar zu kommunizieren, was das Ziel einer Aufgabe ist und was Sie als Arbeitsergebnis erwarten. Das klingt selbstverständlicher, als es in der Praxis oft ist.