Lesen empeerisch - Eine Längsschnittstudie zur Bedeutung von peer groups für Lesemotivation und -verhalten

von: Maik Philipp

VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), 2010

ISBN: 9783531924632 , 249 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 33,26 EUR

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Lesen empeerisch - Eine Längsschnittstudie zur Bedeutung von peer groups für Lesemotivation und -verhalten


 

6 Lesen empeerisch: der Lesesozialisationskontext peergroup (S. 153-154)

Nachdem bislang die individuellen Merkmale im Längsschnitt im Vordergrund standen, richtet sich nun der Blick auf die peer groups und Freundinnen und Freunde. In einem ersten Abschnitt geht es um den Anteil der Befragten, die angegeben haben, dass sie Cliquen angehören. Hier interessiert, woher sie die Cliquenmitglieder kennen und ob es sich um gemischtgeschlechthche oder geschlechtshomogene Zusammenschlüsse handelt (Kap. 6.1).

Danach wird im Kapitel 6.2 die Leseorientierung der Cliquen beschrieben. Die Befunde zur Leseaffinität der Clique werden um Angaben ergänzt, wer sich aus Sicht der Befragten an Medientätigkeiten interessiert (Kap. 6.3), wessen Rat gefragt ist, wenn es ums Spielen von Computerspielen und das Lesen geht (Kap. 6.4), wie häufig Gespräche zwischen den Befragten und ihren Freundlnnen über Gelesenes stattfinden und welche Medien sie untereinander tauschen (Kap. 6.5).

Nach einer Zusammenfassung der Befunde zur Veränderung der Leseumwelt peers (6.6) werden längsschnitthche bivariate und multivariate Analysen zu den Zusammenhängen zwischen peer- und individuellen Variablen vorgenommen (Kap. 6.7). Vertiefende Analysen, die der Frage nachgehen, ob die peer-Effekte für bestimmte Subgruppen in gleicher Weise gelten (6.8) und was die vorhersagestarken peer-Variablen bedingt (6.9), schließen den empirischen Teil des Kapitels ab. Das Kapitel endet mit einer Zusammenfassung der Hauptbefunde (Kap. 6.10).

6.1 Entstehungszusammenhang und Geschlechterverhältnis der Cliquen

Einer Clique anzugehören, gaben bei der ersten Befragung 81 Prozent aller wiederholt Befragten an (N= 320), in der zweiten waren es 85 Prozent (N= 337). Von den 320 Befragten mit Cliquenanschluss in Klasse 5 hatten bei der zweiten Erhebung 280, also sieben von acht Personen, immer noch einen Freundeskreis. In beiden Befragungen hatten knapp neun von zehn Kindern angegeben, die Mitglieder ihres Freundeskreises, mit dem sie die meiste Zeit verbringen, aus der Schule zu kennen (s. Abbildung 31). jungen und Realschülerinnen und -schüler blieben in ihren Aussagen konstant, während Hauptschul- und Gymnasialkinder beim zweiten Messzeitpunkt leicht höhere Quoten aufwiesen.

Ein Viertel hatte die Mitglieder der peer group in der Nachbarschaft kennen gelernt, ein Achtel in Klasse 5 bzw. ein Fünftel in Klasse 6 in dem Sportverein. Haupt- und Realschulkinder gaben am häufigsten an, die Angehörigen ihres Freundeskreises stammten aus der Nachbarschaft.