Künstler und Bürger in Joseph von Eichendorffs Novelle 'Aus dem Leben eines Taugenichts'

von: Sinan Beygo

GRIN Verlag , 2004

ISBN: 9783638316859 , 18 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 13,99 EUR

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Künstler und Bürger in Joseph von Eichendorffs Novelle 'Aus dem Leben eines Taugenichts'


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Koblenz-Landau (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar: Literarische Romantik. Ideen, Autoren, Werke, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts von Joseph Freiherr von Eichendorff erschien erstmals im Jahr 1826. Entstanden ist das Werk jedoch schon einige Jahre vorher. Erste Hinweise auf den Ta ugenichts gab es bereits 1817, sechs Jahre später erschienen die ersten beiden Kapitel als Zeitschriftenaufsätze. (Vgl. Korte 2000, S. 93) In der Zeit der Entstehung stand Eichendorff an einem Wendepunkt in seinem Leben: Zwar hatte er sein Studium mit dem juristischen Staatsexamen beendet, aber das Vermögen der Eltern ging zur Neige, so dass Eichendorff anfangs nicht wusste, wie er sich seinen Lebensunterhalt im unbezahlten juristischen Referendariat sichern sollte. Trotz dieser Probleme entschied sich Eichendorff dafür, das Referendariat anzutreten. Im Jahre 1819 trat er seine erste Stelle als Beamter der Königlichen Regierung an, und er blieb bis zu seiner Pensionierung dem Staatsdienst treu. Dieser kurze Einblick in die Biographie des Dichters soll verdeutlichen, dass Eichendorff einen Großteil seines Lebens durchaus sehr bürgerlich verbracht hat. Dies ist umso erstaunlicher, da die Romantiker, zu denen Eichendorff gezählt wird, das Bürgertum scharf kritisierten. Das Bürgertum wird in der Romantik durch den Philister dargestellt1. Konfrontationen mit dem Bürgertum erlebte Eichendorff vor allem während seiner Studienzeit in Halle und Heidelberg. Tagebücher berichten von 'Anekdoten, Studentenulk, Episoden von Prügeln und Saufen sowie anhaltenden Konflikten mit Bürgern, die man in der Studentensprache 'Philister' nannte.' (Korte 2000, S. 21) Paul Stöcklein bezeichnet das Verhältnis Eichendorffs zu den Philistern sogar als 'Feindschaft, die sein Blut reizt[e],' die 'aber schließlich eine sehr geistig-klarsichtige Feindschaft geworden'(Stöcklein 1966, S. 248) war. Inwieweit nun dieser Konflikt zwischen bürgerlicher Lebensweise und Ablehnung des Bürgertums in der Welt des Dichters eine Rolle gespielt hat, soll nicht Thema dieser Arbeit sein. Vielmehr soll geklärt werden, welche Gegenbilder zum Bürgertum in der Novelle Aus dem Leben eines Taugenichts dargestellt werden und welche Rolle dabei der Taugenichts selber einnimmt, denn der 'Taugenichts [ist] ein einziger, wenn auch sehr liebenswürdiger wandernder Prostest [...] gegen die philiströsen Arbeiterversklavungen unserer Welt.' (Emrich 1966, S. 60) 1 Vgl. Bormann 1970/71, S. 94 und insbesondere zur Herkunft der Bezeichnung: Schultz 2001, S. 36f