Die Normenkontrolle durch den französischen Conseil Constitutionnel.

von: Peter Ernst Goose

Duncker & Humblot GmbH, 2013

ISBN: 9783428428885 , 217 Seiten

Format: PDF, OL

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Preis: 64,90 EUR

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Die Normenkontrolle durch den französischen Conseil Constitutionnel.


 

Inhaltsverzeichnis

8

Einleitung

18

1. Kapitel: Geschichte der Kontrolle von Gesetzen in Frankreich; Voraussetzungen für die Gesetzeskontrolle in der V. Republik

21

I. Gründe für das Fehlen einer Gesetzeskontrolle in der französischen Verfassungstradition

21

1. Das Gewaltenteilungsverständnis

21

2. Die Lehre vom Gesetz als Ausdruck der „volonté générale“

22

3. Das Mißtrauen gegenüber zu starken Machtbefugnissen der Richter

24

4. Die Befürchtung, Gesetzeskontrolle werde fortschrittshemmend wirken

25

II. Ansätze zu einer Gesetzeskontrolle

26

1. Der Sénat conservateur des ersten Kaiserreichs

26

2. Der Sénat des zweiten Kaiserreichs

26

3. Das Comité constitutionnel der IV. Republik

27

4. Forderungen nach weitergehender Normenkontrolle

28

III. Die Kontrollfunktionen des Conseil d'Etat

28

1. Die richterliche Kontrolle der Verwaltung

28

2. Die Beratung des Gesetzgebers

29

IV. Neuerungen in der Verfassung der V. Republik, die zur Einführung einer Gesetzeskontrolle geführt haben

31

1. Die Neuordnung des Verhältnisses von Gesetz und Verordnung

31

a) Die Entwicklung des Verhältnisses von Gesetz und Verordnung seit dem 1. Weltkrieg

32

aa) Entwicklungstendenzen am Ende der III. Republik

32

bb) Die Entwicklung in der IV. Republik

34

b) Die Regelung in der Verfassung von 1958

36

aa) Das Prinzip der Zuständigkeitsabgrenzung

36

bb) Zuständigkeitsregelungen außerhalb von Art. 34

37

cc) Der Zuständigkeitskatalog des Art. 34; Kritik

38

a) Die Unterscheidung von „règles“ und „principes fondamentaux“

38

ß) Verwirklichung des Prinzips, wonach der Gesetzgeber Materien von grundsätzlicher Bedeutung regelt

39

.) Probleme der Auslegung einzelner Formulierungen

40

d) Erfahrungen bei der Anwendung von Art. 34

41

e) Schlußfolgerungen

41

2. Die Einführung von lois organiques als besonderer Kategorie von Normen

42

a) Die neue Definition der lois organiques

43

b) Zweck und Konsequenzen der Einführung dieser Gruppe von Normen

45

2. Kapitel: Stellung und Funktion des CC

47

I. Zuständigkeiten

48

1. Die Zuständigkeiten in Normenkontrollverfahren

48

2. Die Zuständigkeiten bei Wahlen und Referenden

48

3. Die Zuständigkeiten in außergewöhnlichen Situationen

49

4. Erweiterung der Zuständigkeiten durch lois organiques?

50

5. Zusammenfassung der Zuständigkeitsbegrenzungen

51

II. Die Zusammensetzung des CC

52

1. Die Bestimmung der Mitglieder

52

a) Die gesetzliche Regelung

52

b) Kritik an den Regeln für die Ernennung der CC-Mitglieder

53

2. Fälle des Ausscheidens aus dem CC

54

3. Die tatsächliche Zusammensetzung des CC

55

a) Die ernannten Mitglieder

55

aa) Parteipolitisches Engagement

55

bb) Fachliche Qualifikation

56

cc) Alter

57

b) Die ehemaligen Präsidenten der Republik

58

III. Die Rechtsstellung der CC-Mitglieder

60

1. Inkompatibilitäten

60

2. Die Pflichten der CC-Mitglieder

61

a) Die Pflicht zur Eidesleistung

61

b) Andere Pflichten

62

c) Gebundenheit der ehemaligen Präsidenten der Republik an diese Pflichten?

63

IV. Verfahrensvorschriften

63

V. Die Rechtsstellung des CC: Ist der CC ein Gericht?

65

1. Die Diskussion über die „Alternative“ zwischen Gericht und politischem Organ

65

2. Die Beurteilung des Gerichtscharakters nach den vom CE entwickelten Kriterien für ein Gericht

68

a) Eindeutige Qualifizierung durch den Verfassungsgeber?

68

b) Materielle Kriterien

69

c) Formelle Kriterien

70

3. Kapitel: Übersicht über die Verfahren der Normenkontrolle

72

I. Die Verfahren zur Kontrolle einfacher Gesetze: Erläuterung des Wortlauts und Entstehungsgeschichte

72

1. Das Verfahren nach Art. 41 II

72

2. Das Verfahren nach Art. 61 II

73

3. Das Verfahren nach Art. 37 II 2

74

II. Die Verfahren zur Kontrolle einfacher Gesetze: gemeinsame Charakteristika und Vergleich mit der Normenkontrolle durch den CE

77

1. Gemeinsame Charakteristika der Verfahren

77

a) Gesetze als Prüfungsgegenstand

77

b) Präventive Kontrolle

77

c) Die Abgrenzung der Bereiche von Gesetz und Verordnung als wichtigster Gegenstand der Verfahren

78

d) Fakultative Kontrolle

78

2. Zur Abgrenzung der Normenkontrollbefugnisse von CC und CE

78

a) Unterschiede der Verfahren vor CC und CE

78

b) Kritik der Zuständigkeitsabgrenzung

79

III. Die praktische Bedeutung der Verfahren zur Kontrolle einfacher Gesetze

81

1. Das Verfahren nach Art. 41 II

81

2. Das Verfahren nach Art. 61 II

83

3. Das Verfahren nach Art. 37 II 2

85

IV. Die übrigen Normenkontrollverfahren

86

1. Das Verfahren nach Art. 61 I

86

2. Das Verfahren nach Art. 54

86

a) Grund für die Einführung einer besonderen Normenkontrolle für internationale Verträge

86

b) Erläuterung des Wortlauts von Art. 54

87

4. Kapitel: Normen, die überprüft werden können

90

I. Im Referendum angenommene Gesetze als Prüfungsgegenstand im Rahmen des Art. 61 II?

90

1. Die CC-Entscheidung Nr. 62—20 DC

91

2. Beurteilung dieser Entscheidung

92

a) Das Wortlautargument

92

b) Das Argument aus Art. 60 und 11 der Verfassung

93

c) Das Argument aus Art. 17 und 23 loi org. CC

93

d) Der Hinweis darauf, daß ein im Referendum angenommenes Gesetz „unmittelbarer Ausdruck der souveraineté nationale“ ist

94

aa) Ausschluß einer Kontrolle aus staatstheoretischen Überlegungen?

94

bb) Ausschluß einer Kontrolle nach der geltenden Verfassung?

95

e) Bedeutung der Entscheidung

98

II. Verfassungsändernde Gesetze (nach Art. 89) als Prüfungsgegenstand im Rahmen des Art. 61 II?

98

1. Folgerungen aus der Entscheidung Nr. 62—20 DC für die vom Volk beschlossenen Verfassungsänderungen

99

2. Möglichkeit der Überprüfung von Verfassungsänderungen, die im Kongreß beschlossen werden?

100

3. Mögliche Bedeutung einer solchen Kontrolle

100

III. Nach Art. 92 erlassene Ordonnanzen als Prüfungsgegenstand im Rahmen des Art. 37 II 2?

101

1. Die Rechtsprechung des CC

101

2. Möglichkeiten der Begründung dieser Rechtsprechung

102

IV. Der Begriff des „nachkonstitutionellen Gesetzes“ i. S. des Art. 37 II 2

104

5. Kapitel: Normen, die Prüfungsmaßstab sein können

107

I. Die Präambel der Verfassung

107

1. Die Rechtsprechung des CC

108

a) Die Entscheidung Nr. 60—6 DC

108

b) Die Entscheidung Nr. 63—22 L

109

c) Die Entscheidung Nr. 70—39 DC

110

aa) Inhalt der Entscheidung

110

bb) Gesichtspunkte, unter denen der CC eine Verletzung der Präambel geprüft haben kann

111

d) Die Entscheidung Nr. 71—44 DC

112

aa) Der Gegenstand der Entscheidung

113

bb) Erläuterung der Bezugnahme auf die Präambel

114

2. Andere Stellungnahmen zum Rechtscharakter der Präambel

115

3. Auslegungsgesichtspunkte zum Verfassungsrang der Präambel

116

a) Der Wortlaut

116

b) Die Stellung der Präambel

117

c) Die Entstehungsgeschichte

117

d) Der Vergleich mit der Verfassung von 1946

118

e) Das Argument aus dem Verfassungsgesetz vom 3. Juni 1958

119

f) Der Inhalt der Präambel

119

g) Der Vergleich zwischen Präambel und übrigem Verfassungstext

122

h) Zweckrationale Wertung

122

4. Der Umfang der Verweisung in der Präambel

123

II. Die principes généraux du droit

124

1. Der Inhalt der pgd

125

a) Ausprägungen des Gleichheitsgrundsatzes

125

b) Der Schutz der Freiheitssphäre des Bürgers

126

c) Die Sicherung der Funktionsfähigkeit der Verwaltung

127

2. Der Geltungsgrund der pgd

128

a) Geschriebene Rechtsquellen?

128

b) Gewohnheitsrecht?

128

c) Die Charakterisierung der pgd als Richterrecht

129

3. Der Rang der pgd

130

4. Die Entscheidungen des CC, in denen pgd angewandt worden sind

131

a) Die Entscheidung Nr. 69—55 L

132

b) Die Entscheidung Nr. 69—57 L

133

5. Schlußfolgerungen aus diesen Entscheidungen

134

a) Die Funktion der pgd bei der Normenkontrolle des CC

134

b) Kritik

135

aa) Zu den Konsequenzen der Rechtsprechung

135

bb) Zu der dogmatischen Grundlage der Rechtsprechung

136

III. Die lois organiques

137

1. Die Rechtsprechung des CC

137

2. Die Möglichkeiten der Verletzung von lois organiques durch den einfachen Gesetzgeber

138

3. Die Einbeziehung von lois organiques in den Prüfungsmaßstab bei den Verfahren nach Art. 37 II 2 und 41 II

138

4. Mögliche Begründungen für die Einbeziehung der lois organiques in den Prüfungsmaßstab bei dem Verfahren nach Art. 61 II

139

a) Die lois organiques als Bestandteil der „Verfassung“ i. S. des Art. 61 II?

139

b) Die Einbeziehung in den Prüfungsmaßstab wegen der Verweisung der Verfassung auf lois organiques?

140

c) Die Einbeziehung in den Prüfungsmaßstab wegen des höheren Ranges der lois organiques gegenüber einfachen Gesetzen?

140

aa) Vergleich mit der Interpretation des Begriffs „Verfassungsmäßigkeit“ in der BRD und in Italien

141

bb) Beantwortung der Frage nach der Sanktionsbedürftigkeit der lois organiques

143

IV. Die unter Art. 55 fallenden Vorschriften des internationalen Rechts

143

1. Die CC-Entscheidung Nr. 70—39 DC

144

2. Gründe für die mögliche Einbeziehung des nach Art. 55 höherrangigen internationalen Rechts in die Verfassungsmäßigkeitsprüfung

145

a) Die zur Gesetzeskontrolle des CC vertretenen Ansichten

145

b) Die Auseinandersetzung zu der Frage, ob das Verbot der Verfassungsmäßigkeitsprüfung (für andere Gerichte) auch für die Prüfung der Vereinbarkeit mit internationalen Verträgen gilt

145

c) Gründe für die Sanktionierung von Art. 55 durch den CC

147

3. Probleme bei der Einbeziehung von europäischem Gemeinschaftsrecht in den Prüfungsmaßstab

148

a) Die Einbeziehung von sekundärem Gemeinschaftsrecht in den Prüfungsmaßstab

148

b) Die Anwendung der Gegenseitigkeitsklausel

149

V. Besondere Probleme des Prüfungsmaßstabs bei der obligatorischen Normenkontrolle nach Art. 61 I

149

1. Der Kontrollmaßstab für lois organiques, die gem. Art. 34 VII ergehen

149

a) Das Problem

150

b) Lösungsvorschläge, wonach Erweiterungen des Gesetzgebungskatalogs unbegrenzt zulässig oder ganz ausgeschlossen sind

151

c) Lösungen, die einen Mittelweg suchen

151

2. Die Einbeziehung von Gesetzen in den Prüfungsmaßstab für parlamentarische Geschäftsordnungen

152

6. Kapitel: Einzelfragen zur Prüfungsbefugnis des CC und zur Wirkung seiner Entscheidungen

155

I. Die Problematik des Prüfungsgegenstands im Verfahren nach Art. 37 II 2

155

1. Das Problem

155

2. Konsequenzen aus der Rechtsprechung des CC zur Grenzziehung zwischen Gesetz und Verordnung

156

a) Die Divergenz zwischen dieser Grenzziehung und derjenigen, die in Art. 37 II vorausgesetzt ist

156

b) Die daraus resultierenden Schwierigkeiten

157

II. Der Umfang der Prüfungsbefugnis im Verfahren nach Art. 61 II

159

1. Die Rechtsprechung des CC

160

2. Stellungnahme

161

III. Die Bedeutung und Wirkung der CC-Entscheidungen nach Art. 62 II

162

1. Das Verhältnis von Abs. I und Abs. II des Art. 62

162

2. Der Inhalt der Bindungswirkung nach Abs. II

163

3. Der Umfang der Bindungswirkung nach Abs. II

165

7. Kapitel: Zur bisherigen Rechtsprechung des CC

168

I. Die Methoden des CC

168

1. Die Form der Entscheidungen

168

2. Die „Obersätze“ der Entscheidungen

169

3. Die Verwendung von Auslegungsargumenten

170

4. Insbesondere: die verfassungskonforme Auslegung

172

a) Fälle verfassungskonformer Auslegung

172

b) Stellungnahme

175

II. Zu einzelnen Ergebnissen der Rechtsprechung des CC

176

1. Die Abgrenzung zwischen „règles“ und „principes fondamentaux“ i. S. des Art. 34

176

a) Überblick über die Rechtsprechung

177

b) Der Begriff „règles“

178

aa) Die Entwicklung der Rechtsprechung

178

bb) Beurteilung

179

c) Der Begriff „principes fondamentaux“

180

aa) Die erste Auslegung: principes fondamentaux als Regelungsgegenstand

180

bb) Die zweite Auslegung: principes fondamentaux als Rahmenbestimmungen

183

cc) Das Nebeneinander beider Auslegungen

184

2. Die Kompetenz des Gesetzgebers für den Erlaß von Strafbestimmungen

185

a) Die Auslegungsmöglichkeiten

185

b) Die ursprüngliche Auslegung des CC

187

c) Die Auseinandersetzung zwischen CC und CE

187

8. Kapitel: Die Beurteilung des CC und die Chancen für eine Erweiterung der Verfassungsgerichtsbarkeit

190

I. Die Beurteilung des CC

190

1. Das Bild des CC in der Öffentlichkeit; die bekanntesten Entscheidungen

190

2. Die Beurteilung der CC-Rechtsprechung durch die Juristen

192

3. Eigene Beurteilung

193

II. Chancen für eine Erweiterung der Verfassungsgerichtsbarkeit in Frankreich

195

1. Der Wegfall der Gründe, die früher einer Verfassungsmäßigkeitskontrolle der Gesetze entgegenstanden

195

2. Die Forderungen nach einer Erweiterung der Verfassungsgerichtsbarkeit

195

3. Die Problematik des Prüfungsmaßstabs

197

Auszug aus der französischen Verfassung vom 4. Oktober 1958

198

Fundstellen der CC-Entscheidungen

201

Literaturverzeichnis

212