Autismus und die Verbundenheit mit Gott - Erkenntnisse über die hohe Spiritualität von Menschen mit Autismus

von: William Stillman

AMRA Verlag, 2015

ISBN: 9783954470754 , 224 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 15,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Autismus und die Verbundenheit mit Gott - Erkenntnisse über die hohe Spiritualität von Menschen mit Autismus


 

EINFÜHRUNG
Wenn Sie das vorliegende Buch lesen, gehören Sie offenbar zu jenen Menschen, die daran interessiert sind, mehr über Autismus zu erfahren. In den USA sind das laut einer Umfrage immerhin 71 Prozent. Wahrscheinlich haben Sie aber auch die sich häufenden Nachrichten gesehen oder gehört, die sich auf das Thema beziehen oder es sogar groß herausstellen. Vielleicht kennen Sie auch jemanden, der ein Kind mit Autismus hat - ein Freund, eine Kollegin, eine Bekannte, Sie selbst.
Wenn der Titel Ihre Aufmerksamkeit erregt hat, werden Sie mehr über Autismus und seine starken spirituellen Bezüge erfahren wollen. Vielleicht haben Sie diese göttliche Verbundenheit auch schon aus erster Hand erlebt? Oder Sie sind so aufgeschlossen, dass Sie aus einer ganz einmaligen Perspektive mehr über Autismus erfahren möchten. So ist es mir ergangen. Trotzdem war die Verinnerlichung des Ganzen eine überraschende Reise, die mich zu beruflichen und persönlichen Offenbarungen geführt hat.
Falls Sie mit Autismus nicht vertraut sind: Aus klinischer Sicht handelt es sich um eine neurologische Abweichung in der Vernetzung des Gehirns. Es ist nicht bekannt, dass es eine einzelne Ursache gäbe, wohl aber gibt es zahlreiche Theorien; die aktuelle Forschung konzentriert sich auf genetische und umweltspezifische Faktoren. (Noch 1997 präsentierte ein Lehrbuch zur Krankenpflege das alte Klischee, gleichgültige, "kalte" Mütter wären für die autistische Dissoziation ihrer Kinder verantwortlich!)
Autismus beeinträchtigt vor allem die Fähigkeit, effizient, verlässlich und universell verständlich zu kommunizieren. Das bedeutet, dass viele Betroffene entweder gar nicht sprechen oder ihre sprachlichen Fähigkeiten begrenzt sind. Das macht es ihnen schwer, die eigenen Wünsche, Bedürfnisse, Gedanken und Sehnsüchte zu äußern - was sich unweigerlich auf die Qualität der sozialen Beziehungen auswirkt. Die Schwierigkeit, soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten, ist ein weiteres Kennzeichen der Diagnose "Autismus".
Autismus wird auch diagnostiziert, wenn ausgeprägte Abweichungen der fein- und grobmotorischen Fertigkeiten vorliegen. Dazu gehören stereotype Verhaltensweisen, etwa das Vor- und Zurückwiegen des Körpers, das Kreisenlassen einer Stück Schnur, das ständige Aus- und Anknipsen eines Lichtschalters oder einfach die Unfähigkeit, sich koordiniert und geschickt zu bewegen. (Einige Personen mit Autismus haben vorgebracht, dass gewisse körperliche Auffälligkeiten nicht ihrem Willen unterliegen, wie anhaltendes unwillkürliches Zittern, Niesen oder Zucken.)
Autismus ist eine lebenslange Erfahrung und weder ansteckend noch heilbar. Er gehört ganz natürlich zum Wesen eines Menschen, genau wie seine Haarfarbe, die Pigmentierung seiner Haut und Eigenschaften, die er von seinen Ahnen vererbt bekam - Autismus ist so spezifisch und individuell wie jeder einzelne Mensch. Er spielt sich in einem breiten, sehr bunten Spektrum ab, das von Menschen, die scheinbar beträchtliche Handicaps aufweisen, bis zu solchen mit äußerst leichten Ausprägungen reicht.
Ich beispielsweise erkenne mich im Asperger-Syndrom wieder, vor allem wenn ich an meine Kindheit, meine Jugend und mein frühes Erwachsenenleben denke. Das Asperger-Syndrom wird in diesem breiten Spektrum derzeit als einer der "Vettern" des Autismus betrachtet. Es gilt als eine leichtere, hochfunktionale Form dieses Erlebens, und ich kann mich gut in Menschen mit dieser Diagnose einfühlen.