Die erbrechtlichen Folgen von Scheidung und Ehekrise.

von: Thorn Beisenherz

Duncker & Humblot GmbH, 2010

ISBN: 9783428527526 , 262 Seiten

Format: PDF

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Preis: 89,90 EUR

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Die erbrechtlichen Folgen von Scheidung und Ehekrise.


 

Vorwort

8

Inhaltsverzeichnis

10

1. Teil: Einleitung

16

2. Teil: Vorzeitiger Ausschluss des gesetzlichen Ehegattenerbrechts gem. § 1933 S. 1

20

A. Einseitigkeit der Vorverlagerung und Entstehungsgeschichte des § 1933

20

I. Ursprungsfassung des § 1933 S. 1: Einseitiger Erbrechtsausschluss als Sanktion für Scheidungsschuld?

21

II. Neufassung des § 1933 auf der Grundlage des Zerrüttungsprinzips

24

B. Verfassungswidrigkeit des einseitigen Erbrechtsausschlusses

27

I. Verstoß gegen Art. 3 I GG

27

1. Ungleichbehandlung von Antragsteller und passivem Antragsgegner

27

2. Fehlende Rechtfertigung der Ungleichbehandlung

29

a) Gegenstand des Antragstellerwillens

29

b) Typisierbarkeit des Antragsgegnerwillens

31

II. Verstoß gegen Art. 6 I GG

32

1. Institutsgarantie: Negative Verlaufsprognose bei einseitiger Scheidungsaktivität

33

2. Wertentscheidende Grundsatznorm: Der Anreiz zum Angriff auf die Ehe

36

III. Verstoß gegen Art. 14 I 1, 2. Alt. GG

38

1. Verstoß gegen das Grundrecht

38

a) Erbrechtsfreiheit: Der Antragsgegner als Überlebender

38

b) Testierfreiheit: Der Antragsgegner als Erblasser

40

2. Verstoß gegen die Institutsgarantie

42

IV. Ausscheiden verfassungskonformer Auslegung des § 1933 S. 1, 1. Alt. und Ergebnis

44

C. Voraussetzungen des § 1933

46

I. Formell: Bekundung des Scheidungswillens durch die Ehegatten

46

1. Beantragung der Scheidung, § 1933 S. 1, 1. Alt.

47

a) Zeitpunkt der Beantragung

47

aa) Rechtshängigkeit vs. Anhängigkeit

47

bb) Direkte Anwendung des § 167, 1. Var. ZPO

50

cc) Analoge Anwendung des § 167, 1. Var. ZPO

51

(1) Analogiefähigkeit der Regelung: § 167 ZPO als Ausnahmevorschrift?

51

(2) Vergleichbarkeit und positive Feststellung einer Regelungslücke

52

(a) Frist

53

(b) Wahrung einer Frist

53

b) Prozessuale Mängel des Scheidungsantrags

56

c) Anschlussantragstellung

56

d) Antragstellung und Rechtsmittel

58

2. Zustimmung zur Scheidung, § 1933 S. 1, 2. Alt.

59

a) Rechtsnatur der Zustimmung

59

b) Adressat und Form der Zustimmung

61

c) Inhaltliche Anforderungen an die Zustimmung

63

d) Abhängigkeit der Zustimmung von der Antragstellung

64

3. Nachträgliche Beseitigung der Bekundung des Scheidungswillens

65

a) Widerruf der Zustimmung

65

b) Rücknahme des Scheidungsantrags

66

II. Materiell: Das Vorliegen der Scheidungsvoraussetzungen

69

1. Das Scheitern der Ehe

69

a) Die Scheiternsvermutung des § 1566 I

70

aa) Erforderlichkeit einer Scheidungsfolgenvereinbarung gem. § 630 I Nr. 2, Nr. 3 ZPO

70

bb) Hypothetischer Übergang auf streitige Scheidung gem. § 1565 I 2

73

b) Der unmittelbare Beweis des Scheiterns gem. § 1565 I 2

75

aa) Die Scheidungssperre des § 1565 II

75

bb) De lege ferenda: Verschärfte Beweisanforderungen bei einseitigem Scheidungsbegehren?

75

2. Nichteingreifen der Härteklauseln des § 1568?

76

III. Besonderes Verhältnis zwischen formellen und materiellen Anforderungen des § 1933 S. 1 als ungeschriebene Voraussetzung für den Erbrechtsausschluss?

78

1. Scheidungsrelevanz des Erblasserverhaltens?

78

2. Subjektives Recht auf Scheidung des Erblassers?

81

D. Rechtsfolgen des § 1933 S. 1, S. 3: „. . ., bis dass der Tod euch scheidet“?

85

I. Ausschluss des gesetzlichen Ehegattenerbrechts und der daran anknüpfenden erbrechtlichen Erwerbsaussichten

86

II. Der vorzeitige nacheheliche Unterhaltsanspruch gem. §§ 1933 S. 3, 1586b, 1569 ff.

87

1. Funktion und Wirkungsweise des Unterhaltsanspruchs

87

2. Auswirkungen eines Pflichtteilsverzichts

90

3. Auswirkungen einer wirksam bleibenden letztwilligen Verfügung zugunsten des Überlebenden

93

a) Anwendbarkeit des § 1933 S. 1, S. 3

94

b) Anrechnung der letztwilligen Zuwendung im Rahmen des § 1586b I 3?

94

III. Güterrechtliche Folgen

96

1. Zugewinngemeinschaft: § 1371 II, 1. Hs. als Anspruchsgrundlage für den güterrechtlichen Ausgleichsanspruch

96

a) Berechnungszeitpunkt für das Endvermögen

97

b) Kein Ausgleichsanspruch zu Lasten des Überlebenden

99

c) Der letztwillig bedachte Überlebende: Individuelle erbrechtliche Lösung?

101

2. Fortgesetzte Gütergemeinschaft

102

IV. Auswirkungen des § 1933 im Höferecht

105

V. Erbrechtsunabhängige Sonderrechtsnachfolgen von Todes wegen: Eintritt in das Mietverhältnis gem. § 563 I 1 und Sonderrechtsnachfolge in Sozialleistungen gem. § 56 SGB I

106

VI. Auswirkungen auf den Ersatzanspruch bei Tötung gem. § 844 II

109

VII. Anwendung der Hausratsverordnung?

112

VIII. Hinterbliebenenversorgung statt Versorgungsausgleich

113

3. Teil: Gewillkürtes Erbrecht

116

A. Der Regelfall – Rechtskräftige Scheidung

116

I. Einseitige letztwillige Verfügung

116

1. Der Weg zur ipso-iure-Unwirksamkeit der Verfügung gem. § 2077

116

2. Die Rechtsnatur des § 2077

120

3. Voraussetzungen der Unwirksamkeit

124

a) Ehe zwischen Erblasser und Bedachtem zum Verfügungszeitpunkt

124

b) Bedenkung des Ehegatten

127

4. Anforderungen an die Ablehnung einer Lücke gem. § 2077 III

127

a) Realer Fortgeltungswille zum Zeitpunkt der Errichtung

128

b) Fehlen eines realen Aufrechterhaltungswillens im Errichtungszeitpunkt

130

aa) Heteronome Aufrechterhaltungsgründe?

130

bb) Hypothetischer Fortgeltungswille zum Errichtungszeitpunkt oder realer nachträglicher Fortgeltungswille?

132

(1) Divergenzen der Lösungen: Sinneswandel des Erblassers und Rückwendung zur Verfügung

133

(2) Nachträglicher Wille und Form der Verfügung

135

(3) Sonderfall Wiederheirat

138

(a) Ansatz zur Korrektur der Wiederverheiratungsfälle: Nichtanwendung des § 2077 I

139

(b) Reichweite der Korrektur: Rückwirkungsfiktion und Verfügungen zwischen den Ehen

140

(4) Exkurs: „Aufrechterhaltung“ der Verfügung zugunsten des letzten Ehegatten

142

(a) Verfügung zugunsten des „jeweiligen Ehegatten“

142

(b) Verfügung zugunsten des „Ehegatten“

143

5. Analoge Anwendung des § 2077

145

a) Letztwillige Verfügung zugunsten des Ex-Schwiegerkindes

145

b) Bezugsrecht des geschiedenen Ehegatten aus einem Kapitallebensversicherungsvertrag

150

aa) Stellungnahmen in Literatur und Rechtsprechung

150

bb) Abschichtung für die Problemlösung irrelevanter rechtlicher oder tatsächlicher Umstände des Versicherungsvertrags

151

cc) Verhältnis zwischen Versicherungsnehmer und Drittem

153

dd) Verhältnis zwischen Versicherungsnehmer und Versicherer

155

(1) Direkte Anwendung des § 2077 auf die Bezugsberechtigung

157

(2) Interesse des Versicherers an schuldbefreiender Leistung an den Ex-Ehegatten

158

ee) Praktische und rechtliche Vorzüge einer analogen Anwendung des § 2077

159

c) Ernennung des Ehegatten zum Testamentsvollstrecker

162

II. Gemeinschaftliches Testament

164

1. Entstehungsgeschichte des § 2268

164

2. Allgemeines zu § 2268

168

a) Rechtsnatur und Verhältnis zu § 2265

168

aa) Aufrechterhaltungsfähigkeit wechselbezüglicher Verfügungen

168

bb) Aufrechterhaltungsfähigkeit der Wechselbezüglichkeit

169

b) Verhältnis zu § 2077

175

3. Aufrechterhaltungswille gem. § 2268 II

176

a) Gemeinsamkeiten mit § 2077 III

176

b) Besonderheiten des Aufrechterhaltungswillens gem. § 2268 II

177

aa) Gegenstand des Aufrechterhaltungswillens

177

bb) Übereinstimmender Aufrechterhaltungswille der Ehegatten?

178

cc) Tendenzen und Maßstäbe bei der Ermittlung des Aufrechterhaltungswillens

183

III. Erbvertrag

185

1. Vertragsmäßige Verfügungen: § 2279 i.V.m. § 2077

186

a) Verfügungen zugunsten des Ehegatten

186

aa) § 2279 I oder II als Verweisquelle?

186

bb) Modifikationen des § 2077 aufgrund bloß entsprechender Anwendbarkeit?

188

(1) Tatbestand des § 2077 I 1: Eingeschränkte Beachtlichkeit von Motivirrtümern?

188

(2) Rechtsfolge des § 2077 I 1

190

(3) Aufrechterhaltungswille gem. § 2077 III

190

(a) Gegenstand des Aufrechterhaltungswillens

190

(b) Träger des Aufrechterhaltungswillens

191

b) Verfügungen zugunsten Dritter: § 2279 II i.V. m. § 2077

193

aa) Beschränkung des § 2279 II auf vertragsmäßige Verfügungen

194

bb) Besonderheiten des Aufrechterhaltungswillens bei Verfügungen zugunsten Dritter

196

(1) Grundsatz

196

(2) Verfügungen zugunsten gemeinschaftlicher Abkömmlinge

196

(a) Typische Interessenlage: Existenz und Vertragsmäßigkeit der Verfügung

197

(b) Differenzierung nach Art der dem Abkömmling eingeräumten Rechtsstellung?

199

2. Einseitige Verfügungen: § 2299 II 1 i.V.m. § 2077

202

3. Auswirkungen scheidungsbedingter Unwirksamkeit einzelner Verfügungen auf den Erbvertragsrest

202

a) Der Eheabhängigkeitsvermutung nicht unterworfene Restverfügungen

203

aa) Einseitiger Erbvertrag

203

bb) Zweiseitiger Erbvertrag

205

(1) Scheidungsbedingte Unwirksamkeit als Nichtigkeit im Sinne des § 2298 I

206

(2) Einschränkung der Wechselbezüglichkeit und Auslegung des § 2298 III

208

b) Der Eheabhängigkeitsvermutung im Grundsatz unterworfene Restverfügungen

209

B. Die Ausnahme – Ausschluss gewillkürter erbrechtlicher Erwerbsaussichten vor Rechtskraft der Scheidung

210

I. Grundlagen

210

1. Probleme der Vorverlagerung erbrechtlicher Scheidungswirkungen im gewillkürten Erbrecht

212

a) Parallele zum gesetzlichen Erbrecht: Die Einseitigkeit der Vorverlagerung

212

b) Besonderheiten beim gemeinschaftlichen Testament und Ehegattenerbvertrag: Das Vorverlagerungsinteresse des Überlebenden

212

2. Zwischenergebnis und Gang der weiteren Darstellung

214

II. Die Vorverlagerungskonstellationen nach geltendem Recht

215

1. Die Rechtslage bei übereinstimmender Wortlautauslegung des § 2077 I 2 und des § 1933 S. 1

215

a) Beidseitig betriebene Scheidung, § 2077 I 2, 1. und 2. Alt.

215

b) Einseitig betriebene Scheidung, § 2077 I 2, 1. Alt.

216

aa) Der Antragsteller als Erstversterbender

216

bb) Der Antragsgegner als Erstversterbender

217

2. Korrekturbedürftige Drittzuwendungsfälle: Das Vorverlagerungsinteresse des überlebenden Antragstellers

218

a) Korrektur innerhalb des Wortlauts: Der Überlebende als Erblasser im Sinne des § 2077 I 2?

220

b) Korrektur durch analoge Anwendung des § 2077 I 2

222

aa) Zulässigkeit und Reichweite der Analogie

222

bb) Ergebnisse

226

III. Verfassungswidrigkeit der einseitigen Vorverlagerung im gewillkürten Erbrecht

227

1. Verstoß gegen Art. 3 I GG

228

2. Verstoß gegen Art. 6 I GG

230

3. Verstoß gegen Art. 14 I 1, 2. Alt. GG

231

IV. Ergebnis und Zusammenfassung

232

Anhang: Geschiedene Ehen nach dem Alter der Ehegatten, 1991–2004, Deutschland

236

Literaturverzeichnis

244

Sachverzeichnis

259