Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG. - Wider die sog. Einheitsthese.

von: Katrin Haghgu

Duncker & Humblot GmbH, 2010

ISBN: 9783428523702 , 455 Seiten

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Preis: 99,90 EUR

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Die Zustimmung des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 GG. - Wider die sog. Einheitsthese.


 

Vorwort

6

Inhalt

8

Abkürzungen

15

Einleitung

20

Erster Abschnitt: Die Mitwirkung des Bundesrates bei der Gesetzgebung durch Zustimmungsrechte und die Bedeutung des Zustimmungstatbestandes des Art. 84 Abs. 1 GG

30

A. Die Mitwirkung der Länder durch den Bundesrat

30

B. Die Mitwirkung des Bundesrates bei der Gesetzgebung

32

C. Zustimmungsbedürftige Bundesgesetze

35

I. Der verfassungstextliche Befund

36

II. Die systematische Erfassung der Zustimmungstatbestände

37

1. Die Konzeption des historischen Verfassungsgebers

38

a) Der Ausgangsbestand zustimmungsbedürftiger Bundesgesetze

38

b) Systematisierung der Zustimmungstatbestände im Ausgangsbestand des Grundgesetzes

41

2. Die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Fälle ungeschriebener Zustimmungskompetenzen des Bundesrates

47

a) BVerfGE 26, 338 ff. – Eisenbahnkreuzungsbeschluss

48

b) BVerfGE 28, 66 ff. – Postverwaltungsgesetz

50

c) Bestätigung des Enumerationsprinzips

51

3. Die durch Grundgesetzänderungen eingefügten Zustimmungstatbestände

54

a) In die Verwaltungskompetenzen der Länder eingreifende zustimmungsbedürftige Bundesgesetze

55

b) Die finanzielle Ausstattung der Länder unmittelbar berührende zustimmungsbedürftige Bundesgesetze

59

aa) Art. 104a ff. GG

60

bb) Art. 109 GG

65

c) Zustimmungsbedürftige Bundesgesetze ohne Bezug zur bundesstaatlichen Kompetenzordnung

66

aa) Art. 87b Abs. 1 Satz 4 GG

66

bb) Art. 16a GG

67

cc) Art. 87e Abs. 4 i.V.m. Abs. 5 GG; Art. 87f Abs. 1 GG

68

dd) Art. 74a GG

69

ee) Art. 74 Abs. 2 GG

72

d) Sonderfälle

72

aa) Art. 115a ff. GG

72

bb) Art. 91a GG

73

cc) Art. 96 Abs. 5 GG

75

dd) Art. 23 GG

76

e) Zusammenfassung

78

III. Statistische Erfassung der Zustimmungsgesetze

79

1. Der Anteil zustimmungsbedürftiger Bundesgesetze

79

2. Die quantitative Bedeutung einzelner Zustimmungstatbestände

81

IV. Die quantitative und qualitative Bedeutung des Art. 84 Abs. 1 GG

84

1. Ursachen für die hohe Anzahl der nach Art. 84 Abs. 1 GG zustimmungsbedürftigen Bundesgesetze

84

2. Die qualitative Bedeutung des Art. 84 Abs. 1 GG für die Zustimmungskompetenzen des Bundesrates

86

3. Die Bedeutung des Art. 84 Abs. 1 GG im Verhältnis zu den anderen Zustimmungstatbeständen des Grundgesetzes

89

a) Die finanzverfassungsrechtlichen Zustimmungstatbestände

89

b) Die durch Verfassungsänderungen hinzugekommenen Zustimmungstatbestände

91

c) Die vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Zustimmungstatbestände

93

D. Folgerungen

94

Zweiter Abschnitt: Der Bundesrat als politischer Akteur: Das Abstimmungsverhalten und die "Legitimation" des Bundesrates

99

A. Das Problem der Parteipolitisierung des Bundesrates

100

I. Die Gefahr der Parteipolitisierung des Bundesrates aus der Perspektive des historischen Verfassungsgebers

101

II. Die Entwicklung des Parteienwettbewerbs in der Bundesrepublik

106

III. Das Problem divergierender Mehrheitsverhältnisse in Bundestag und Bundesrat

107

IV. Die Erfassung von parteipolitisch motiviertem Abstimmungsverhalten im Bundesrat

114

B. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit parteipolitisch motivierten Abstimmungsverhaltens im Bundesrat

119

C. Die "Legitimation" des Bundesrates

124

Dritter Abschnitt: Die Stellung des Art. 84 Abs. 1 GG im bundesstaatlichen Gefüge des Grundgesetzes und sein Regelungsgehalt

130

A. Art. 84 Abs. 1 GG im System funktionaler Kompetenzverteilung

131

I. Verfassungshistorischer Kontext

133

1. Die Frankfurter Reichsverfassung von 1849

134

2. Die Verfassung des Norddeutschen Bundes von 1867 und die Verfassung des Deutschen Reiches von 1871

135

3. Die Weimarer Reichsverfassung von 1919

138

II. Das Grundgesetz von 1949 und die Entstehungsgeschichte des Art. 84 Abs. 1 GG

141

1. Der Herrenchiemseer Verfassungsentwurf

143

2. Die Verhandlungen im Parlamentarischen Rat

145

3. Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte

147

B. Der Anwendungsbereich des Art. 84 Abs. 1 GG

151

I. Der Regelfall der Ausführung der Bundesgesetze als eigene Angelegenheit

151

II. Die Ausführung der Bundesgesetze

153

III. Die Ausgestaltung der Landeseigenverwaltung durch Art. 84 GG

155

C. Die bundesgesetzliche Regelung der Einrichtung der Behörden und des Verwaltungsverfahrens der Länder nach Art. 84 Abs. 1 GG

157

I. Die Tatbestandsmerkmale des Art. 84 Abs. 1, HS. 1 GG

158

1. Die Einrichtung der Behörden

158

2. Das Verwaltungsverfahren

160

a) Begriffsbestimmung und Problemlagen

161

b) Beschränkung auf das "allgemeine" Verwaltungsverfahren

165

3. Das Tatbestandsmerkmal der "Regelung"

167

II. Die Grundlage der Gesetzgebungskompetenz des Bundes für die Regelung der Einrichtung der Behörden und des Verwaltungsverfahrens der Länder

170

1. Annexkompetenz zu den Art. 70 ff. GG

171

2. Konstitutive Bundesgesetzgebungskompetenz aus Art. 84 Abs. 1 GG

172

III. Besondere Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Bundesgesetzgebungskompetenz

175

D. Ergebnis und Folgerungen

176

Vierter Abschnitt: Einheitsthese oder Trennungsthese im Anwendungsbereich des Art. 84 Abs. 1 GG

179

A. Die Einheitsthese

179

I. Die Staatspraxis

180

1. Durchsetzung der Einheitsthese in der Staatspraxis

181

2. Strittige Folgefragen

184

II. Das Meinungsbild im Schrifttum

189

III. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

192

1. BVerfGE 1, 76 ff. – Gesetz zur Durchführung des Art. 108 Abs. 2 (a.F.) GG

195

2. BVerfGE 8, 274 ff. – Preisgesetz

196

3. BVerfGE 24, 184 ff. – Apostille-Beschluss

199

4. BVerfGE 37, 363 ff. – Viertes Rentenversicherungs-Änderungsgesetz

204

5. BVerfGE 55, 274 ff. – Ausbildungsplatzförderungsgesetz

208

6. BVerfGE 105, 313 ff. – Lebenspartnerschaftsgesetz

211

7. BVerfGE 106, 310 ff. – Zuwanderungsgesetz

214

8. Fünftes und Sechstes Hochschulrahmengesetz-Änderungsgesetz

216

a) BVerfGE 111, 226 ff.

218

b) BVerfGE 112, 226 ff.

220

9. Zusammenfassung

223

B. Begründungen für die Einheitsthese

224

I. Auslegung des Zustimmungserfordernisses in Art. 84 Abs. 1 GG

225

1. Wortlaut und Systematik

225

a) Interpretation unter Heranziehung des Art. 78 GG

226

b) Interpretation unter Heranziehung des Art. 77 GG

228

c) Folgerungen

230

2. Erstreckung des Zustimmungserfordernisses unter Zugrundelegung der Mitverantwortungsthese

231

3. Erstreckung des Zustimmungserfordernisses unter dem Aspekt des Sachzusammenhangs und der Untrennbarkeit von formellem und materiellem Recht

233

4. Sinn und Zweck des Zustimmungserfordernisses des Art. 84 Abs. 1 GG

235

a) Die Schutzfunktion des Zustimmungserfordernisses

235

b) Herleitung einer Kompensationsfunktion des Zustimmungserfordernisses

241

c) Die Handlungsfähigkeit der Länderexekutiven als Auslegungskriterium

249

5. Die Einheit des Gesetzesbeschlusses

252

II. Abweichendes Verfassungsgewohnheitsrecht

255

C. Konsequenzen aus der Aufgabe der Einheitsthese für das Gesetzgebungsverfahren

257

I. Gestaltung des Gesetzgebungsverfahrens gem. Art. 77 GG bei Mischgesetzen

259

1. Möglichkeiten einer differenzierenden Behandlung

261

a) Die Differenzierung im Beschluss des Bundestages

261

b) Die Differenzierung im Verfahren nach der Zuleitung an den Bundesrat

262

aa) Das Vermittlungsverfahren

262

bb) Die Beschlussfassung des Bundesrates über die Zustimmung und die Einlegung eines Einspruchs

265

c) Fallvarianten

266

2. Grenzen einer Differenzierung

268

3. Folgerungen

272

II. Ausfertigung und Gegenzeichnung

276

1. Die Ausfertigung gem. Art. 82 Abs. 1 Satz 1 GG

276

a) Die Prüfungs- und Verwerfungskompetenz des Bundespräsidenten bei formeller Verfassungswidrigkeit des Gesetzes

278

b) Die Verwerfungskompetenz des Bundespräsidenten bei partieller Verfassungswidrigkeit des Gesetzes

281

2. Die Gegenzeichnung

285

D. Konsequenzen aus der Aufgabe der Einheitsthese für die verfassungsgerichtliche Kontrolle von Mischgesetzen

286

I. Der Umfang der Nichtigerklärung durch das Bundesverfassungsgericht

286

1. Der Grundsatz der Teilnichtigkeit

287

2. Die Ausnahme der Gesamtnichtigerklärung

290

II. Die Ausgrenzung der Frage der Zustimmungsbedürftigkeit eines Gesetzes durch Interpretation des Antragsgegenstandes der abstrakten Normenkontrolle

294

1. Der Verfahrensgegenstand der abstrakten Normenkontrolle

295

2. Die Beschränkung des Prüfungsumfanges

298

E. Ergebnis und Folgerungen

299

Fünfter Abschnitt: Die an der Zustimmungsbedürftigkeit nach Art. 84 Abs. 1 GG orientierte Teilung von Gesetzen

301

A. Die "aktive" und "reaktive" Aufteilung

302

B. Die Staatspraxis

303

I. Die gegenteiligen Positionen von Bundesregierung und Bundesrat

304

II. Fälle der Aufteilung von Gesetzen in der Staatspraxis

305

1. Das Regelungspaket zu den Bonner Verträgen aus dem Jahre 1952

306

2. Der Entwurf des Wehrpflichtgesetzes aus dem Jahre 1956

307

3. Die Mieterschutznovelle von 1971 und das Haushaltsstrukturgesetz von 1975

308

4. Aktuelle Beispiele aus der 14. und 15. Wahlperiode

312

a) Das Lebenspartnerschaftsgesetz

312

b) Das Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts

312

c) Das Tagesbetreuungsausbaugesetz

314

C. Die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

315

I. Stellungnahmen des Bundesverfassungsgerichts bis zum Ende der achtziger Jahre

316

II. Die Entscheidung zum Lebenspartnerschaftsgesetz

318

D. Das Meinungsbild im Schrifttum

321

E. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Aufspaltung in den verschiedenen Stadien des Gesetzgebungsverfahrens

322

I. Die aktive Aufteilung eines Gesetzesvorhabens

325

II. Die reaktive Aufteilung

326

1. Die Aufteilung durch die Bundesregierung nach dem sog. ersten Durchgang

327

2. Die Aufteilung im Verlauf der Beratungen im Bundestag

328

3. Die Aufteilung im Vermittlungsverfahren

331

a) Die Anrufung des Vermittlungsausschusses

331

b) Der Umfang der Änderungskompetenz des Vermittlungsausschusses

333

c) Beeinträchtigung der Mitwirkungskompetenzen des Bundesrates durch Aufspaltung eines Mischgesetzes

337

F. Ergebnis und Folgerungen

341

Sechster Abschnitt: Der Vorschlag der Bundesstaatskommission für eine Neufassung des Art. 84 Abs. 1 GG

345

A. Die Bundesstaatskommission

345

I. Initiativen im Vorfeld

346

II. Die Aufgabe der Kommission nach Maßgabe der Einsetzungsbeschlüsse

349

III. Aufbau und Arbeitsweise der Kommission

350

1. Zusammensetzung und Verfahren

350

2. Untergliederung in Arbeits- und Projektgruppen

351

3. Die beabsichtigten Beschlussempfehlungen

352

IV. Das Ende der Kommission

353

B. Art. 84 Abs. 1 GG in der Bundesstaatskommission

356

I. Die Ausgangslage zu Beginn der Beratungen und erste Stellungnahmen der Sachverständigen

357

1. Die Revision der Einheitsthese

358

2. Die Beschränkung des Zustimmungsrechts des Art. 84 Abs. 1 GG auf wesentliche Eingriffe in die Verwaltungskompetenzen der Länder

361

3. Die Abschaffung der Ingerenzrechte des Bundes nach Art. 84 Abs. 1 GG

362

4. Die Zugriffskompetenz der Länder

366

a) Die Idee der Zugriffsrechte

366

b) Der neue Kompetenztypus des Zugriffsrechts

369

II. Die Diskussion in der Arbeits- und Projektgruppe

374

III. Der Vorschlag für einen neuen Art. 104a Abs. 3a GG

380

C. Anmerkungen zum Vorschlag für eine Neufassung des Art. 84 Abs. 1 GG

385

I. Das Zugriffsrecht der Länder auf organisations- und verwaltungsverfahrensrechtliche Regelungen des Bundes

386

1. Die Konstruktion des Zugriffsrechts in Satz 2, HS. 2 des Art. 84 Abs. 1 – neu – GG

386

2. Kritik

387

a) Allgemeine verfassungspolitische Erwägungen

387

b) Allgemeine verfassungstheoretische Bedenken

390

c) Das Problem von Normenkonflikten

392

d) Die Umkehrung des "Tauschgeschäftes"

395

e) Zusammenfassung

396

II. Die Sperrklausel des Art. 84 Abs. 1 Satz 4 und 5 – neu – GG

397

1. Die Abgrenzung zwischen Einrichtungs- und Verwaltungsverfahrensregelungen

398

2. Die Voraussetzung des "besonderen Bedürfnisses nach bundeseinheitlicher Regelung"

399

3. Das Zustimmungsrecht des Bundesrates nach Art. 84 Abs. 1 Satz 5 – neu – GG

404

4. Zusammenfassung

407

III. Ergebnis

407

D. Anmerkungen zum Zustimmungstatbestand des neuen Art. 104a Abs. 3a GG

409

E. Folgerungen aus dem Scheitern der Kommission

412

Schluss

417

Literatur

419

Sachwortverzeichnis

450