Die Seelenfamilie - Sinn und Struktur seelischer Beziehungen

von: Varda Hasselmann, Frank Schmolke

Goldmann, 2013

ISBN: 9783641108373 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 12,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Die Seelenfamilie - Sinn und Struktur seelischer Beziehungen


 

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Die Seelenfamilie


O Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel im
Himmel nichts anzufangen mit dir!

Augustinus

Die Weltsicht der Quelle


Die Botschaften der Quelle erschaffen eine revolutionäre Weltsicht. Sie vermitteln zwischen einem religiös geprägten Erklärungsmodell mit einer »nach unten gerichteten« Kausalität, das das Leben als Manifestation eines präexistenten schöpferischen Bewusstseins (Gott) versteht, und einer eher biologistischen Theorie, die dem widersprechend postuliert, dass jegliches Leben »von unten« sich selbst erst nach und nach im Laufe der Evolution erschaffen hat und Bewusstsein als Funktion des Großhirns ansieht. Im Sinne der Quelle besteht hierin kein Widerspruch. Denn der Mensch ist ein dual geprägtes Wesen, das seine seelisch-göttliche Herkunft unauflöslich mit seiner Säugetiernatur verbindet. Seelen verbinden sich mit solchen Körpern, die ihnen einen sinnhaften Entwicklungsweg ermöglichen. Und wenn der Kontakt zwischen Körper und Seele abbricht, stirbt zwar der Körper, die Seele aber existiert weiter.

Die Quelle unterscheidet zwischen einer allumfassenden und unteilbaren Bewusstheit einerseits und einem vereinzelten menschlichen Bewusstsein andererseits. Seelische Bewusstheit wird von der Quelle als umfassendes Organisationsprinzip unserer Existenz verstanden.

C. G. Jung schrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts:

»Eine moderne, wissenschaftliche Psychologie, die den Menschen vom Standpunkt des Geistes aus erklärt, gibt es überhaupt nicht. Niemand könnte es heutzutage wagen, eine wissenschaftliche Psychologie auf der Annahme einer selbständigen, vom Körper unabhängigen Seele zu begründen. Die Idee eines Geistes an und für sich, eines in sich selbst beruhenden geistigen Weltsystems, das die notwendige Voraussetzung für die Existenz von autonomen Individualseelen wäre, ist bei uns wenigstens äußerst unpopulär… Wir dürfen die gegenwärtige Lage dem Zustand der Medizin im 16. Jh. vergleichen, wo man anfing, die Anatomie kennen zu lernen, von Physiologie aber noch keine Ahnung hatte. So ist uns auch das geistige Wesen der Seele erst in kleinsten Bruchstücken bekannt… Die Erinnerung an diese Tatsache kann uns vielleicht Mut machen, die Möglichkeit einer Psychologie der Seele, das heißt, einer Seelenlehre, die auf der Annahme eines autonomen Geistes begründet wäre, ins Auge zu fassen.« (aus: Die Bedeutung der Psychologie für die Gegenwart)

 

Jung war ein Visionär, der über Freud hinausreichend die erweiterten Dimensionen menschlicher Existenz ahnend und forschend erkundete. Allerdings wird aus diesem Zitat deutlich, dass Jung keine terminologische Trennung zwischen Psyche, Seele und Geist vornimmt, sondern sie als Synonyme einsetzt.

Eine »Psychologie der Seele« kann es im Sinne der Quelle nicht geben. Sie trennt deutlich zwischen den vier Begriffen Körper, Geist, Psyche und Seele (vgl. Welten der Seele, S. 31-45).

Der Körper ist der uns am leichtesten zugängliche Bereich, dessen Kenntnis durch die moderne Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten stark erweitert wurde.

Die Psyche wird von der Quelle als ein nichtmaterielles Organ des Körpers definiert, vergleichbar dem Verdauungsapparat. Der Darm verarbeitet Nahrung, entsprechend verarbeitet die Psyche Ängste. Je gesünder die Psyche ist, umso besser kann sie Ängste verarbeiten. Eine kranke Psyche bedarf der Hilfe von Psychotherapeuten. Die Psyche stirbt mit dem Körper und formiert sich in jedem Leben neu.

Der Geist ermittelt als variable Instanz Inhalte zwischen den verschiedenen Bewusstseinswelten. Seine besondere Leistung besteht darin, seine Frequenz verändern zu können und daher verbindungsstiftend zu wirken zwischen dem individuellen Bewusstsein, dem kollektiven Bewusstsein und der kosmischen Bewusstheit der körperlichen und nichtkörperlichen Existenzen. Deswegen trennt die Quelle zwischen den Welten des Geistes und den Welten der Seele.

Die Seele begibt sich aus Nichtraum und Nichtzeit vorübergehend in die faszinierende Erfahrungswelt der Raum-Zeit-Dualität, um zu erkunden, was Menschsein heißen kann. Daher ist die Seele jener Teil von uns, der den Leib und alle Inkarnationen überdauert. Die Seele ist der Kern unserer Identität. Sie plant jedes Leben, indem sie eine ihrem jeweiligen Entwicklungsstand angemessene Seelenmatrix auswählt und durch die Wahl eines Elternpaares für eine ihren Zielen entsprechende genetische Ausstattung sorgt. Unsere Seele bestimmt, wer wir sind und wie wir leben. Gemeinsam mit der jeweiligen Psyche baut sie in jeder körperlichen Existenz ein neues, einzigartiges Ich auf. Im Laufe eines Lebens findet eine immer währende Auseinandersetzung zwischen dem Willen des Ich und dem Wollen der Seele statt. Dieses Wollen wird traditionell als der Wille Gottes verstanden, dem der Mensch sich zu »unterwerfen« habe. Aus der Sicht der Quelle ist es richtig, dass das seelische Wollen sich am Ende immer gegen den Willen des Ich durchsetzen wird. Man sollte diese Auseinandersetzung jedoch nicht gering schätzen, indem man glaubt, dass eine voreilige Unterwerfung schneller zum erwünschten Entwicklungsziel führt. Gerade in der Auseinandersetzung liegt das seelische Entfaltungspotenzial.

Die Quelle behauptet, die Seele sei durchaus nicht formlos, vage und okkult. Sie sei keine unbewiesene Erscheinung, über die nicht einmal die Religionen viel berichten, weil die Seele im allgemeinen Verständnis erst nach dem Tod des Körpers, im Jenseits, eine gewisse Aufmerksamkeit verdient, und zwar als das, was übrig bleibt und für die Taten des verstorbenen Körpers gerichtet werden muss. Im Gegenteil: Wir hören, dass unser seelisches Sein die Hälfte unserer dualen Existenz ausmacht, dass die Seele mit Hilfe der neunundvierzig seelischen Archetypen und der persönlichen Seelenmatrix sehr genau zu beschreiben ist und dass die Kenntnis seelischer Zusammenhänge eine unschätzbare Hilfe für das Selbstverständnis des Menschen bietet.

Hier spielen besonders die Lehre von den Seelenaltern und die Vorstellung von einer präzise strukturierten Seelenfamilie mit ihren Aufgaben und Funktionen eine große Rolle. Solche Informationen sind weitgehend neuartig und können unser Verständnis von der menschlichen Existenz grundlegend verändern.

Die Quelle hat, so wurde uns von ihr selbst mitgeteilt, ein eigenes Interesse, uns diese Kenntnisse zu übermitteln:

 

Wir wissen über das göttliche Allganze gerade so viel wie ihr Menschen über uns wisst. Wir sind nicht Gott. Wir wollen nicht verehrt, sondern angehört werden. Wir sind zwar in unserer Entwicklung weiter fortgeschritten als ihr, doch auch wir wachsen immer weiter. Und unsere Aufgabe ist es, euch das, was wir bereits verstanden haben, zu erklären.

Die drei Welten der Seele


Der umfassendste Begriff, den die Quelle verwendet, ist das Allganze . Die drei Welten der Seele – physisch, astral, kausal – bilden ein in sich geschlossenes Teilganzes innerhalb der unendlichen Weite des Allganzen. Haben wir die Quelle recht verstanden, so wird alles, was ist, von sieben kosmischen Grundenergien gestaltet. Zusammen bilden sie eine Einheit. Innerhalb der seelischen Welten sind sie das strukturbildende Prinzip. So ergeben zum Beispiel sieben Seelenfamilien ein neues Ganzes.

Die Quelle lehrt uns, dass es drei seelische Existenzformen gibt: physisch, astral, kausal. Die außerseelischen Welten sind so unendlich und überwältigend, dass selbst die Quelle sie nur in Teilen erahnen kann und darüber kaum Angaben macht, weil sie ihnen nicht angehört. Das Anliegen der Quelle ist es, uns Menschen die Welten der Seele, in denen wir uns bewegen, zu erläutern und dadurch bewusstseinsmäßig zugänglich zu machen.

Die Welten der Seele sind unsere Welten. Sie zu verstehen und mit ihnen in Kontakt zu treten ist unser ureigenstes »Erbrecht«. Uns erscheint es sinnvoll, dass wir uns tiefer und tiefer in jenen Bereich hineinbewegen, der unserer Einsicht von Natur aus zugänglich ist, der unsere eigentliche Heimat darstellt und außerdem unserem Gemüt noch einen Zusammenhang von Sinnhaftigkeit und Kontakt vermitteln kann.

Der seelische Entfaltungsweg beginnt in der astralen Welt. Seelenfamilien fassen den Mut, sich zu fragmentieren. So verbindet sich jede Einzelseele getrennt von ihrem Ganzen zum ersten Mal mit einem Primatenkörper und begibt sich damit endgültig auf ihre Inkarnationsreise. Während dieser Reise gilt, dass Entwicklung nur dann stattfindet, wenn die Seele sich im Körper befindet und in diesem Zustand Erfahrungen machen kann. Dabei ist es aus seelischer Sicht unerheblich, ob diese Erfahrungen schmerzhaft oder freudig, liebevoll oder angstvoll motiviert sind. Ja, sogar Gut und Böse sind keine Kategorien des Seelischen. Nach Aussage der Quelle ist für die Seele entscheidend, was ihrer Entfaltung nutzt. Die Seele sehnt sich also nach Erfahrungen, die ihre Entwicklung fördern, und gerät dadurch verständlicherweise in eine Auseinandersetzung mit dem Ich, das Schmerz erleiden und Freude empfinden kann. Am Ende der Reise, nach der letzten Inkarnation, übergibt die Einzelseele diese unter Freud und Leid gesammelten Erfahrungen in Gestalt ihrer vielen herausgebildeten Ich-Formen als einen kostbaren Schatz an ihre Seelenfamilie.

Die sieben kosmischen Grundenergien
Energie 5 Energie 2
Prinzip: Verbinden Prinzip:...