Falco: Die Biografie

von: Peter Lanz

Verlag Carl Ueberreuter, 2013

ISBN: 9783709001318 , 255 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 7,99 EUR

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Falco: Die Biografie


 

Am Donnerstag, dem 20. März 1986, hat sich nachts gegen halb elf eine illustre Gesellschaft rund um den Stammtisch des Restaurants Oswald & Kalb in Wien eingefunden: Da sitzen an dem großen, blankgescheuerten Tisch die Modeschöpferin Brigitte Meier-Schomburg, der Gesellschaftsjoumalist Roman Schliesser, Billy Filanowski, Hans Mahr, der Berater von FALCO und Edek Bartz, der Tourmanager, mit seiner Frau. Am Kopfende des Tischs hat FALCO Platz genommen.
Die Runde an diesem Abend feierte ein bisher einmaliges Ereignis: FALCO war am Tag zuvor sowohl Spitzenreiter im amerikanischen Billboard als auch in der Cash-Box, den beiden führenden Charts geworden. Nachts gegen halb eins hatte ihn sein Münchner Freund und Manager Horst Bork angerufen: "Hans, jetzt ist's endlich soweit! Ich habe gerade die Nachricht aus Los Angeles gekriegt, ich gratuliere! Du bist der Erste der Hitparade."
In den Wochen zuvor hatte sich der Siegeszug von FALCO langsam abgezeichnet, er kam unter die ersten 20, dann wurde er 7., schließlich die Woche darauf 4. mit Trend nach oben.
Hans Hölzel hörte die erfreuliche Botschaft, "aber irgendwie begriff ich sie wahrscheinlich gar nicht richtig", gestand er am anderen Tag bei der Feier, "und irgendwie begreife ich sie wahrscheinlich heute auch noch nicht. Klar, ich weiß, dass ich Nr. 1 in den USA bin und dass das vor mir noch niemand mit deutscher Muttersprache oder höchstens Marlene Dietrich geschafft hat, aber ich warte noch darauf, dass wirklich die Freude einsetzt."
Am Anfang ging es darum, groß herauszukommen und später den Durchbruch in Deutschland zu schaffen. Aber zwischen den ersten umwerfenden Erfolgen und den Tagen im März 1986 lagen Jahre, die FALCO Kraft und Substanz gekostet hatten und die ihn, einer Achterbahn gleich, auf höchste Höhen und - beinahe - tiefste Tiefen der Branche geschleudert hatten. Er hatte inzwischen beide Seiten des Erfolges kennen gelernt und war dabei misstrauisch geworden.
Er sagte zu seinen Freunden: "Es ist komisch, aber wenn ich in mich hinein höre, dann merke ich nichts von dem Glücksgefühl, das ich doch verspüren müsste. Der Erfolg ist nichts im Vergleich zu dem, was letzte Woche passierte, zur Geburt, meiner Tochter. Ich sage mir, jetzt bist du die Nr. 1 in den USA. Jetzt müsstest du jubeln oder dich betrinken oder irgend was, aber da kommt nichts. Zufriedenheit vielleicht, dass ein Ziel erreicht ist, das ist alles."