Stroh im Kopf? - Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer

von: Vera F. Birkenbihl

mvg Verlag, 2013

ISBN: 9783864154737 , 336 Seiten

52. Auflage

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 8,49 EUR

Mehr zum Inhalt

Stroh im Kopf? - Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer


 

A wie ANFANG

Warnung: Das Lesen dieses Buches könnte zu einer dramatischen Verbesserung Ihrer Gedächtnisleistung führen!

Sind Sie bereit zu einem kleinen Experiment? Dann decken Sie diese Seite jetzt (mit einem Blatt Papier) so zu, daß von oben bis hier (inklusive dieser Zeile) alles verdeckt wird.

Ich werde Sie gleich bitten, drei Fragen zu beantworten, aber vorher sollen Sie begreifen: Es geht nicht so sehr um Ihre Antworten, sondern darum, daß Sie Ihren inneren Denk-Prozeß bewußt mitverfolgen! Kontrollieren Sie den Inhalt Ihrer Antworten erst, nachdem Sie alle drei Antworten gegeben und registriert haben, was Sie dachten. Es folgen die Fragen3: 1. Erinnern Sie sich, ob Sie den ersten (inzwischen verdeckten!) Satz auf dieser Seite bewußt gelesen haben? () Ja () Nein. 2. Erinnern Sie sich an den Inhalt dieses ersten Satzes? () Ja () Nein. 3. Erinnern Sie sich an Ihre eigenen ersten Assoziationen, als Sie zu lesen begannen? () Ja () Nein. Wenn die Antwort Ja lautet, dann tragen Sie diese bitte hier ein (Stichworte genügen):

   

   

Nun haben Sie erfahren,

 

? ob Sie ein neugieriger Mensch sind und

 

? ob Sie bereit sind zu experimentieren.

Darüber hinaus haben Sie (wenn Sie die Fragen beantwortet haben) eine Erfahrung gemacht, die Sie für die nachfolgenden Ideen zum Thema Gedächtnis vorbereitet.

Wenn Sie von diesem Buch „echt profitieren“ wollen, dann reicht lesen nicht; Sie müssen aktiv mitdenken – und das bedeutet auch: Sie müssen handeln. Zum Beispiel, indem Sie bei einem Experiment mitmachen (schreiben, zeichnen, ankreuzen etc.)! Dazu sollten Sie drei Dinge griffbereit haben:

 

1. Einen Stapel Schmierpapier (optimal ist auf einer Seite bedrucktes Papier, z.B. alte Fotokopien, Faxe o.ä., dann fühlt man sich so richtig frei „herumzuschmieren“).

2. Ein Journal (= ein Heft, eine Kladde, ein Spiral- oder Ringbuch, wenn Sie lieber mit losen Blättern arbeiten), in das Sie Ihre eigenen Gedanken/Erfahrungen eintragen. Wie Wissenschaftler/innen eigene Annahmen, Assoziationen, Gedanken, Vorgehen und Ergebnisse notieren, so auch Sie!

3. Jede Menge (farbiger) Stifte. Sowohl zum Anmalen und für eigene Randnotizen im Buch (Ja!) als auch für Ihre Arbeiten auf Schmierpapier und im Journal …

 

Darf ich Sie gleich zu einem zweiten Experiment einladen? Dann erheben Sie sich (falls nötig) bitte, um Schreibzeug herbeizuholen, falls Sie noch immer bequem im Liegesessel am Strand (oder wo immer) herumsitzen und von den drei eben genanten Dingen genau null griffbereit haben.

Bitte bedenken Sie, daß Sie Ihre Fähigkeiten verbessern wollen; meine sind bereits recht gut, weil ich die in diesem Buch beschriebenen Dinge seit Jahrzehnten aktiv tue! Von nix kommt nix, aber vom Tun kommt alles!

Also, jetzt nehmen wir an, daß alle, die wirklich profitieren wollen, etwas zum Schreiben haben. Dann beobachten Sie bitte bewußt, welche Gedanken der Begriff am Satzende in Ihnen „auslöst“, indem Sie die ersten zwei bis drei Ideen, die in Ihnen „auftauchen“, kurz notieren; was fällt Ihnen ein zu: Karawane?

   

   

   

Haben Sie kurz innegehalten und Ihre Gedanken verfolgt? Dann wird Ihnen folgende Aussage einleuchten:

Jedes Wort, das Sie hören/oder lesen, weckt immer Assoziationen in Ihnen, allerdings rasen die meisten in einem Affentempo an Ihrem Bewußtsein VORBEI. Wenn Sie zu einem Begriff viele Erfahrungen haben, dann können es Hunderte von Assoziationen sein.

Frage: Wissen Sie noch, zu welchem Begriff Sie eben einige Gedanken notiert haben? Wenn Sie vorhin wirklich Ihre eigenen Gedankengänge beobachtet haben, dann können Sie jetzt voraussichtlich folgende Frage beantworten: Sind Ihnen zuerst Ihre eigenen Assoziationen eingefallen und dann der Begriff (Karawane), oder war es umgekehrt?

( ) Zuerst die eigenen Gedanken (Assoziationen).

( ) Zuerst der Begriff.

Wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie denken, dann betrachten Sie einen winzigen Ausschnitt Ihres gigantischen Wissens-Netzes ( vgl. Gedächtnis wie ein Netz?, S. 43 ff.). In unserem Fallbeispiel handelt es sich um jenen Teil, in welchem die Karawane mit all Ihren Assoziationen vernetzt ist. Klar ist dabei auch: Je mehr Sie vorher über eine Sache wissen, desto REICH-haltiger sind die Assoziationen (weil es mehr Wissens-Fäden hierzu gibt!). Und umgekehrt: Wer noch nichts weiß, hat keine Fäden, um die neue Info einzuhängen. Deswegen müssen wir lernen, Hilfsfäden (Eselsbrücken) zu konstruieren, denn jeder (noch so abstruse, absonderliche) Hilfsfaden hilft uns genau durch seine MERK-würdigkeit (= wert/würdig, ge-MERKT zu werden). Wenn Sie etwas wahrnehmen, z.B. hören oder lesen, dann gilt: Bewußt wahrgenommen UND begriffen = gut konstruiert. Gut konstruiert aber heißt: Diese Information kann (ohne Pauken, Büffeln etc.) später leicht wieder neu konstruiert (= re-konstruiert) werden! Wir können dies so formulieren:

 

1. Die QUALITÄT Ihrer Konstruktion bestimmt die QUALITÄT der späteren RE-KONSTRUKTION (d.h. der Gedächtnis-LEISTUNG).

2. Fehler bei der KONSTRUKTION führen vollautomatisch zu Fehlern bei der RE-KONSTRUKTION (beeinträchtigen also Ihre Gedächtnis-Leistung).

3. Die meisten Menschen lasten die Fehler aber dem ABRUF (also der späteren RE-KONSTRUKTION) an, statt bei der KONSTRUKTION (= Einspeicherung) an die Folgen zu denken.

4. Er-FOLG ist die FOLGE dessen, was wir zuvor gedacht und getan haben.

5. Dies gilt natürlich auch für Gedächtnis-Leistungen, da diese, wie alle Leistungen, unserem Tun entspringen.

Nun können jedoch alle Leistungen durch Training verbessert werden. Wenn wir lernen, die Qualität unserer Konstruktion zu verbessern, dann erzeugen wir zwangsläufig bessere Ergebnisse. Wir verbessern nämlich automatisch unsere Gedächtnis-Leistung „hinten“, wenn wir unsere Leistungsfähigkeit „vorne“ (beim Konstruieren) verbessern!

Und wir erzeugen dieses bessere Ergebnis mit weit weniger Aufwand als früher! Wir brauchen nämlich keinesfalls mehr zu tun, sondern im Gegenteil weniger, dies aber bewußt und unter Ausnutzung der Arbeitsweise des Gehirns (also gehirn-gerecht)!

Allerdings müssen wir die eine oder andere neue Arbeitsweise (Technik) erst (lernen und) trainieren, so daß wir anfangs mehr tun müssen – aber kaufmännisch gedacht ist dies eine Investition in Ihre Zukunft (auch wenn Sie über 70 sind!). Und es zahlt sich aus.

1. Egal, wie alt Sie sind, Sie können Ihre geistigen Leistungen steigern. Dabei ist Gedächtnis die Grundfähigkeit, die alle anderen (Intelligenz, Kreativität usw.) ermöglicht!

2. Je mehr Schule/Ausbildung uns zum Gehirn-Muffel GEMACHT haben, desto mehr müssen wir UM-LERNEN.

3. Um-Lernen fühlt sich NUR anfangs „komisch“ an (wie die ersten Schritte auf Stelzen).

4. Aber wenn wir das neue Verhalten erst einmal können, welche Vorteile bieten sich uns dann …?!

5. Es gibt kein schlechtes Gedächtnis, nur schlechte KONSTRUKTIONs-weisen (bedingt durch Schule/Ausbildung), die zu ebenso schlechten Ergebnissen bei der späteren RE-KONSTRUKTION führen.

6. Ändern Sie den Stil Ihres Info-Managements, und das sogenannte „gute Gedächtnis“ wird beiläufig (als „Nebeneffekt“) entstehen!

7. Da aber unser Gedächtnis die Grundlage von allem4 ist, ist es der zentrale Punkt, an dem dieses Buch ansetzen wird.

 

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