Zum Verhältnis von Subjekt und Organisation - Eine empirische Studie zu Qualitätsentwicklungsprozessen in Kindertagesstätten

von: Markus Kieselhorst

VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), 2010

ISBN: 9783531923024 , 240 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 33,26 EUR

Mehr zum Inhalt

Zum Verhältnis von Subjekt und Organisation - Eine empirische Studie zu Qualitätsentwicklungsprozessen in Kindertagesstätten


 

6 Ergebnis: Momente in der Kopplung von Subjekt und Organisation (S. 129-130)

„Auf eine schwierige Frage antwortet ein schwieriger Begriff“
(Luhmann 1997, S. 100).

Im Forschungsprozess kristallisierte sich sukzessiv ein zunehmender Grad an Differenzierung in der Betrachtung des Gegenstandes heraus und es konnten vier Momente in der Verbindung zwischen Subjekt und Organisation identifiziert werden. Diese Momente werden als diffuse, strukturierte, offene und innovative Kopplungsmomente benannt. In diesem Hauptteil der Arbeit werden sie mit jeweils einem Teilkapitel vorgestellt.

Jeder Kopplungsmoment wird zunächst durch eine allgemeine Begriffsdefinition charakterisiert. Daran schließen theoretisierende Ausführungen an, anhand derer dargestellt wird, wie Subjekt und Organisation einander wechselseitig beobachten und sich auf die jeweils intern konstruierte Umwelt in Beziehung setzen. Dies erfolgt durch dichte Beschreibungen subjektiver und organisationaler Zustände im jeweiligen Kopplungsmoment. Es wird verdeutlicht, wie Varianten bezüglich Form und Intensität in der reziproken Bezugnahme zwischen Organisation und Subjekt zu unterschiedlichen Kopplungen führen.

In einem weiteren Abschnitt werden das spezifische Wechselspiel zwischen Organisation und Subjekt im jeweiligen Moment erläutert und die daraus resultierenden Konsequenzen skizziert. Es werden auch Faktoren benannt, die dazu führen, dass sich ein Moment in der Kopplung stabilisieren kann oder aber es zu einem Wechsel des prägenden Momentes kommt. Die zugrunde liegende Empirie wird in Form einiger ausgewählter Fälle dargestellt, um die Theorie und die bezeichneten Sachverhalte zu illustrieren. Zum Teil vertiefen Exkurse einzelne Aspekte.

Jedes Teilkapitel enthält abschließend die Darstellung des abstrakten Musters eines jeden Kopplungsmomentes anhand einer typisierenden Matrix. Die Kategorien dieser Matrix und die jeweiligen dimensionalen Ausprägungen wurden im Zuge der Kodierung eng am empirischen Material entwickelt und waren als solche auch eine Grundlage der Theorieentwicklung. Diese zusammenfassende Darstellung soll dem Leser und der Leserin einen Überblick zu den charakteristischen Merkmalen der einzelnen Momente verschaffen und ein Raster von Unterscheidungen anbieten, mit dem beobachtet werden kann.

Empirie und Aufmerksamkeitspunkte Die Darstellung des theoretischen Modells orientiert sich im Wesentlichen an den Fallbeispielen des Strukturierungsprozesses der „Morgenkreise“ und der Einführung des Konzeptes der „Bildungs- und Lerngeschichten“ in den Kindertagesstätten, da in diesen Entwicklungsprozessen alle Momente struktureller Kopplung nachgezeichnet werden können. Die Entwicklungslinien dienen dabei gewissermaßen als Leitgeschichten.