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7 Andreas Hofer in Drama, Libretto und Film (S. 68-69)
7.1 Die ersten Dramen in Tirol
Die ersten Dramen wurden noch zu Lebzeiten Andreas Hofers oder kurz nach seinem Tod geschrieben. Sie sind nur handschriftlich überliefert und befinden sich im Tiroler Landesmuseum, dem Innsbrucker Ferdinandeum.174 Es handelt sich um Benitius Mayrs Andreas Hofer, oder das getäuschte Tirol, ein Trauerspiel in 6 Aufzügen zur Rettung der Ehre meines Vaterlandes175und um Johann Caspar von Wörndles Andreas Hofers Gefangennehmung und Tod, ein tirolisches National-Trauerspiel in fünf Aufzügen.
Benitius Mayr (1760-1826) war der Sohn eines Aufsehers im Haller Salzbergwerk, studierte Theologie und Philosophie in Innsbruck, trat 1777 in den Servitenorden ein und wurde 1784 zum Priester geweiht. 1806 wurde er Professor der Ästhetik an der Universität Innsbruck, wo er 1811 auch den Lehrstuhl für Philosophie erhielt. Er war hoch angesehen und als friedliebend bekannt, hatte das Jahr 1809 persönlich miterlebt und später eine Festpredigt zum Gedenken an Andreas Hofer gehalten.
Sein Drama über Andreas Hofer wurde erst im Nachlaß 1826 gefunden und Erzherzog Johann 1828 auf Wunsch in Abschrift zugesandt (wie im vorgebundenen Blatt des Werkes unter dem Titel „Erinnerung“ erwähnt wird). Benitius Mayr scheint sich trotz seiner Friedensliebe kein Blatt vor den Mund genommen zu haben, denn schon der Einstieg in das Theaterstück (1. Aufzug) mit einem tobenden Hormayr177 („Hölle! Teufel!“), der seiner Enttäuschung über den Befehl zum Abzug der österreichischen Truppen unter General Buol Ausdruck verleiht und um seine Karriere fürchtet, sowie ein späterer Vergleich des Bayern mit einem Primaten: „Hormayr ( im Gespräch mit einem gefangenen bayerischen Major):
,Da haben Sie recht, Herr Major, denn der Baier steht in dem Urtheile der übrigen Welt eine Stufe ober dem Orangutang,’“178 versprachen spannende Momente. Aber auch die Großzügigkeit des Sandwirts, der den bayerischen Major (geschichtlich handelte es sich um Baron von Völderndorff, der einen Austausch der Gefangenen zwischen München und Wien vermittelte179) mit dem Versprechen auf Rückkehr ziehen läßt, wurde auf den wenigen mir zugänglichen Seiten deutlich.180 Hier ein Auszug aus der Rede Hofers im 1. Auftritt des 2. Aufzuges, die etwas mehr zum Stil des Stückes aussagen kann:
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