Die kommende Euro-Katastrophe - Ein Finanzsystem vor dem Bankrott?

von: Hannich Günter

FinanzBuch Verlag, 2009

ISBN: 9783862480814 , 250 Seiten

Format: PDF, OL

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Preis: 15,99 EUR

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Die kommende Euro-Katastrophe - Ein Finanzsystem vor dem Bankrott?


 

DER EURO-CRASH – EIN MÖGLICHES SZENARIO (S. 11)

»Ein Land, dessen Wirtschaft in den nächsten Jahren unter einer schweren Depression leidet und Angst hat, dass diese chronisch werden könnte, könnte versucht sein, die EWWU zu verlassen, um für eine Entspannung seiner Währungssituation zu sorgen und seine Währung abzuwerten.«

US-Ökonom Martin Feldstein

Der Euro wird heute von Politik, Wirtschaft und Medien als »überragende Errungenschaft« unserer Zeit dargestellt.

Kaum jemand hinterfragt noch den Sinn und vor allem die Gefahren, die von dieser Einheitswährung ausgehen. Deshalb ist es um so interessanter, einmal in einem fiktiven Szenario zu beleuchten, wohin eine Euro-Krise führen könnte. Stellen Sie sich vor, die Wirtschaftskrise verschlimmert sich weiter. Immer mehr ehemalige »Schwachwährungsländer« kommen in weit größere Schwierigkeiten als die »Hartwährungsländer« um Deutschland.

Dann wird die Not in diesen schwachen Ländern so groß, dass sich dort radikalere Parteien durchsetzen und den Euro-Verbund aufkündigen. Was sich zunächst harmlos anhört, weil anfangs nur Italien ankündigt, den Euro-Raum verlassen zu wollen, entwickelt sich innerhalb eines halben Jahres zu einem regelrechten Desaster.

Nach Italien kündigen nur wenige Wochen später Spanien, dann Griechenland und Portugal ihren Austritt an. Zuerst wird diese Austrittswelle noch von unseren Politikern verharmlost, es wird behauptet, dass Italien viel zu klein sei, um den Euro-Verbund zu beeinflussen. Doch je mehr andere Länder dem folgen und es am Ende sogar zu einer richtigen Austrittswelle kommt, wird klar, dass der Euro nicht zu halten sein wird.

Genauso undemokratisch, wie der Euro eingeführt wurde, wird er jetzt wieder aufgelöst. Die deutsche Regierung erklärt, dass nur die von der Bundesbank ausgegebenen Banknoten mit dem Anfangsbuchstaben »X« zurückgenommen und in die »Neue D-Mark« umgetauscht werden. Da niemand auf solch eine Rückabwicklung des Euros vorbereitet war, kommt es nun zu hektischen Ereignissen. Die Bevölkerung stürmt die Banken und will sofort die neue Währung haben.

Da jedoch die Geschäftsbanken weder auf das Ereignis vorbereitet, noch über einen Banknotenbestand der »Neuen D-Mark« verfügen, kann der Umtausch gar nicht vorgenommen werden. Nun greift die Regierung zu Notmaßnahmen und legt fest, dass zehn Euro nur gegen eine »neue D-Mark« getauscht werden können. Da selbst dazu der Banknotenbestand fehlt, soll der Großteil des Geldes in Form einer Chipkarte als »virtuelle Währung« herausgegeben werden.

Weil niemand eine Vorstellung von der Kaufkraft des neuen Geldes hat, passiert etwas Ähnliches wie schon zur Euro-Einführung im Jahr 2002: Unternehmen setzen willkürlich die Preise viel zu hoch an – und durch den Kaufkraftverlust kommt es zu einer deutlichen Enteignung der Sparer.

Auch die Chip-Währung erweist sich wenig später als fatal. Da nun beinahe der ganze Zahlungsverkehr bargeldlos erfolgt, geht die Anonymität des Bargeldes beinahe ganz verloren. Jede Transaktion ist nun überwachbar und wird gespeichert. Bald schon kommen kriminelle Kreise in Besitz der Daten und können damit anhand der feststellbaren Verhaltensprofile – es wird gespeichert, wer, wann, wo, zu welchem Preis was gekauft hat – Millionen Bürger mit sensiblen Daten erpressen.

Da der Euro-Zerfall die ohnehin schon wütende Wirtschaftskrise weiter beträchtlich verstärkt, wachsen schnell auch die Spannungen innerhalb Europas, bis hin zu militärischen Konflikten. Die Europäische Union reagiert auf diese Spannungen mit einem weiteren Abbau der Freiheit.