Der Aufschwung kommt - Warum es mit der Wirtschaft jetzt aufwärts geht und wie Sie davon profitieren können

von: Markus Zschaber

Campus Verlag, 2010

ISBN: 9783593408217 , 207 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 20,99 EUR

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Der Aufschwung kommt - Warum es mit der Wirtschaft jetzt aufwärts geht und wie Sie davon profitieren können


 

Kapitel 3 Der Aufschwung ist da (S. 104-106)

Aufschwünge kommen nie plötzlich. Sie kündigen sich an, und zwar meistens dann, wenn die Marktbeobachter noch schwarzsehen. Am dunkelsten ist die Nacht kurz vor der Dämmerung, sagt ein amerikanisches Sprichwort. So war es auch bei der vergangenen Rezession: Die ersten Anzeichen für eine Stabilisierung der Lage waren schon wahrnehmbar, nachdem sich die Regierungen vermehrt zur Umsetzung von großen Hilfspaketen zur Stützung der Weltwirtschaft entschlossen hatten und die wichtigsten Notenbanken sich über die notwendigen geldpolitischen Maßnahmen zur Stimulierung der Geldmärkte einig geworden waren. Zu diesem Zeitpunkt warnten berechtigterweise noch viele Ökonomen vor einem jahrelangen Absturz, der zweifelsohne auch eingetreten wäre, hätte die Politik nicht frühzeitig reagiert. Doch kurz darauf, im Jahr 2009, setzte der Aufschwung ein, schneller und stärker als von den meisten erwartet. Und ein weiteres Sprichwort bewahrheitete sich zu diesem Zeitpunkt: Ex oriente lux – aus dem Osten kommt das Licht. Genauer gesagt: aus China.

Die Krise ist vorbei, die Talsohle durchschritten: Was folgt? Geboren wurde der globale Wiederaufschwung in Fernost. Schon die Ausgangssituation war dort nicht so schlecht wie in Japan und den westlichen Ländern. Die meisten Schwellenländer hatte die letzte Krise weniger hart getroffen wie vorangegangene. Die Wirtschaftsleistung der Emerging Markets als Ganzes ging auch im Jahr 2009 nicht zurück. Das Wachstum ließ lediglich nach: 2008 hatte das Plus rund 6 Prozent betragen, 2009 immerhin noch 2 Prozent. Auch der Bankensektor verzeichnete in Asien geringere Verluste als in den Industriestaaten. Kreditausfälle und Wertberichtigungen kosteten die weltweite Finanzwirtschaft vom Sommer 2007 bis zum Sommer 2009 rund 1 600 Milliarden US-Dollar. Davon gingen zwei Drittel auf das Konto US-amerikanischer Institute, etwa ein Drittel trugen die Europäer. Asiens Minus belief sich lediglich auf etwa 40 Milliarden US-Dollar. Sicher, in einigen ostasiatischen Ländern ging es im vergangenen Jahr steil bergab, zum Beispiel in Taiwan, Thailand, Malaysia oder Singapur. All dies wurde jedoch ausgeglichen durch die Wachstumsstory des Jahrhunderts: China.

Vor der Krise hatte Chinas Bruttoinlandsprodukt stets um etwa 10 Prozent pro Jahr zugelegt. Doch dann brachen die Exportmärkte in Europa und Amerika weg, 2008 ging das Wachstum auf 9 Prozent zurück. Als Reaktion legte die Regierung ein gigantisches Konjunkturprogramm zur Förderung von Konsum, Investitionen und Kreditvergabe auf: 580 Milliarden US-Dollar oder 13 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung pumpte Peking in die Märkte.

Diese Spritze brachte die Genesung: Bereits im November 2008 erreichte die Industrieproduktion ihre Talsohle, als sie »nur noch« um 5,4 Prozent zulegte. Dann ging es wieder aufwärts, und im Februar 2009 stand schon wieder ein Plus von 11 Prozent zu Buche. Es folgte das BIP: Im ersten Quartal 2009 lag es um »nur« 6,1 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am 16. Juli 2009 atmete die Welt dann auf. Die Regierung in Peking gab bekannt, die Wirtschaftsleistung Chinas sei im zweiten Quartal 2009 wieder um stolze 7,9 Prozent höher gewesen als im gleichen Zeitraum des Jahres zuvor. Die Wende war geschafft. Die Stärke der mittlerweile drittgrößten Wirtschaftsmacht der Welt steckte die Nachbarstaaten an. Produzenten aus Ländern wie Taiwan oder Korea erhielten wieder Aufträge aus dem Reich der Mitte.