Mix Guide

von: Franz Brandl

Südwest, 2009

ISBN: 9783641036928 , 528 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 6,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Mix Guide


 

Es gibt viele Anlässe, eine Bar aufzusuchen, und wenn diese wohl bestückt und gut geführt ist, präsentiert sie sich als eine Stätte des Genusses und der kultivierten Lebensart. Doch ob im Hotel, im Restaurant oder zu Hause - der perfekte Barmixer braucht eine Grundausstattung an Bargeräten, er muss gewisse Regeln kennen und mit den vielen Rezepten vertraut sein, die sich zu jedem Anlass anbieten. Zur Basis gehört auch ein umfassendes Wissen über die verschiedenen Spirituosen und sonstigen Ingredienzen von Mixgetränken. Wer sich als Laie im Handel umsieht, steht meist ratlos vor einem schier unübersehbaren Angebot und der Frage nach Geschmack und Qualität.

Umfassende Rezeptsammlung
Der »Mix Guide« bietet sich hier als übersichtlicher und verlässlicher Wegweiser an. Er informiert ausführlich darüber, was man im professionellen wie im privaten Bereich zum Betrieb einer gepflegten Bar braucht.
Das beginnt bei der Ausstattung mit Gläsern und
Geräten, einer Übersicht über die verschiedenen
Gruppen von Drinks, einer Einführung Die Rezepte sind im »Mix Guide« jeweils nach der in die Mixpraxis mit vielen Tipps und wichtigsten alkoholischen
Tricks und setzt sich fort in einer Zutat geordnet. Sie lassen
sich aber auch über das umfassenden Sammlung bewährter Register wieder finden. Rezepte mit genauen Anleitungen zur Zubereitung. Eine detaillierte Warenkunde und die Beschreibung der einzelnen Marken vermittelt ausführliche Kenntnisse über Qualitäten und Produkte. Der ausgebildete und geprüfte Barmeister Franz Brandl, lange Jahre Barchef in den besten Hotels und Restaurants, hat mit dem »Mix Guide« ein Barbuch geschaffen, das den Einsteiger zum Mixen und Genießen verführt und für den Profi zum Nachschlagen unentbehrlich ist.

Geschichte des Cocktails

Cocktail heißt auf Deutsch »Hahnenschwanz«, und über die Entstehung des Namens gibt es eine Anzahl amüsanter Geschichten. Wahrscheinlich ist, dass der Cocktail seinen Namen den Hahnenkämpfen zu verdanken hat. Nach beendetem Kampf hatte der Besitzer des Siegerhahnes das Recht, dem getöteten Rivalen die bunten Schwanzfedern auszureißen. Beim anschließenden Umtrunk wurde diese Trophäe mit einem Drink »on the cock's tail« begossen. Später nannte man diese nach den Kämpfen gereichten Getränke »Cocktail«. Ob sie bunt waren wie die Federn der Hähne oder wie die heute gemixten Drinks, darf bezweifelt werden. Fest steht, dass man gute Gründe hatte, seine

Von der Barriere zur Bar

Drinks nicht pur zu genießen. Das damals in Nordamerika zur Verfügung stehende Spirituosenangebot beschränkte sich fast ausschließlich auf die einheimischen Whiskeys, die aber nicht die Qualität der heutigen Erzeugnisse aufwiesen. Es waren harte, hochprozentige und meist ungelagerte Kornschnäpse, deren Genuss Mut und Standvermögen erforderte. So lag es nahe, dass man versuchte, durch Süßen mit Zucker oder Honig oder die Zugabe von aromatischen Ingredienzen und Früchten den Genuss erträglicher zu machen.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dann auch in Nordamerika andere Spirituosen und Liköre hergestellt - von europäischen Einwanderern, die ihr Wissen um die Destillation in der neuen Heimat in die Tat umsetzten. Auch der Platz der Kommunikation hatte sich geändert: von der Namensgeberin der Bar, der einfachen Barriere des Westernsaloons, zur heutigen American Bar. Bereits um die Jahrhundertwende war diese ein fester Bestandteil im amerikanischen Gesellschaftsleben. Die Importwege aus Old Europe funktionierten, vielerlei Spirituosen kamen ins Land, und damit stand der amerikanischen Genuss- und Experimentierfreude nichts mehr im Wege. Es wurden unzählige Cocktails erfunden, von denen viele als Eintagsfliegen starben, manche jedoch weltbekannt wurden. Durch die unendlich vielen Möglichkeiten, die sich durch die immer größer werdende Anzahl der Spirituosen zum Mixen boten, lag es nahe, dass man diese in Gruppen einordnete. So wurden vom Volumen her kurze Getränke als Shortdrinks und diese wiederum in Before- und After-Dinner-Drinks unterteilt. Mit Säften und Limonaden verlängerte Alkoholika reihte man unter die Gruppe der Longdrinks ein. Diese Short- und Longdrinks wurden wiederum nach Zubereitungsart, Zutaten und Verwendung untergliedert. So entstanden bis heute über 30 Gruppen, die sich zu verschiedenen Gelegenheiten anbieten. Innerhalb der klassischen Einteilung
haben sich verschiedene Drinks als Nightcup, Winter- oder Sommerdrink, als Magenstärker oder Katerkiller einen Namen gemacht. In Europa begann der Siegeszug des Cocktails in den Bars der großen Hotels, die um die vorletzte Jahrhundertwende errichtet wurden - in Deutschland wurde diese Entwicklung allerdings unterbrochen von den Kriegen und Wirrnissen der Jahrhunderthälfte. So erhielt der Cocktail hier erst in den späten 1950er Jahren den Stellenwert, den er in durchsetzen. den Großstädten der Vereinigten Staaten und in London und Paris längst hatte. In den 1970er Jahren war der Durchbruch auch in Deutschland geschafft. Neben den Hotelbars hielt die American Bar bei uns Einzug. Viel trug auch das in dieser Zeit rasant wachsende Angebot an internationalen Getränken bei, doch gleichermaßen brachte der Tourismus neue Impulse. Mittlerweile hat sich die Bar einen festen Platz in der Gastronomie erobert und ist zum beliebten Ziel vieler Genießer geworden.

Die Welt der Spirituosen

Marken und Mixrezepte

Auf den folgenden Seiten werden die bekanntesten Häuser und Marken auf dem Spirituosenmarkt beschrieben. Die detaillierte Warenkunde vermittelt einen umfassenden Überblick über die Welt der Produkte und Drinks. Die umfangreiche Sammlung beliebter Cocktailrezepte, eine kurze Einführung in die wichtigsten Bargeräte, die Vorstellung der einzelnen Drinkgruppen sowie wertvolle Tipps und Tricks zum Mixen runden das Standardwerk ab.

Anisgetränke

Anisgetränke haben eine lange Tradition. Bereits die alten Ägypter verwendeten Anis als Heilmittel gegen Magen-, Darm- und Krampfbeschwerden. Allen Anisgetränken ist trotz unterschiedlicher Geschmacksnuancen der Anissamen als Basis gemein. Anis wird im Mittelmeerraum, in Indien, Japan und Südamerika angebaut. Der verwandte Sternanis mit einem höheren Gehalt an ätherischem
Öl kommt meist aus China oder aus anderen asiatischen Ländern.
Anethol, ist der wichtigste Bestandteil größte Verbreitung. aller Anisees. Dieser Essenz werden Alkohol, Zucker, Wasser und aromatische Kräuterauszüge zugegeben. Die Intensität der Essenz, die Kräuterauszüge und der Zuckergehalt bewirken die hauptsächlichen Unterschiede bei den einzelnen Marken.

Bekannte Anisgetränke
Absinth Der einst berüchtigte Absinth, Vorläufer der französischen Anisspirituosen, enthielt einen hohen Anteil des Nervengifts Thujon - ein Extrakt des Wermutkrauts - und wurde besonders in Frankreich ein gesellschaftliches Problem. Die Herstellung des Modeaperitifs der Jahre um 1900 wurde in Frankreich 1915 und in Deutschland 1923 verboten.