Erweiterungsmittel in der Biochemie nach Dr. Schüßler - Grundlagen, Materia medica, Anwendungsgebiete

von: Thomas Feichtinger, Susana Niedan-Feichtinger

Haug, 2009

ISBN: 9783830473466 , 184 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 19,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Erweiterungsmittel in der Biochemie nach Dr. Schüßler - Grundlagen, Materia medica, Anwendungsgebiete


 

13 – Zincum chloratum Nr. 21 (S. 70-71)

13.1 Chemische Eigenschaften, Vorkommen

Zink (Zn) ist ein bläulichweißes Schwermetall aus der zweiten Nebengruppe des Periodensystems, der Zinkgruppe, mit einer ungewöhnlichen Gitterstruktur. Bei Raumtemperatur ist das Element ziemlich spröde, wird aber bei 100°–150°C weich und dehnbar. An der Luft ist Zink beständig, da es sich mit einer festhaftenden Schutzschicht von Zinkoxid (ZnO) oder Zinkcarbonat (ZnCO3) überzieht. Zink verbrennt beim Erhitzen an der Luft bis zum Siedepunkt mit hellleuchtender grünlichblauer Flamme zu Zinkoxid. Bei Rotglut wird Zink auch durch Wasserdampf und Kohlendioxid oxidiert. Mit zahlreichen Metallen bildet es Legierungen (Zinklegierungen). Nichtoxidierende Säuren, wie Salz- oder verdünnte Schwefelsäure, lösen Zink unter Wassersto.entwicklung auf.19 Zinkverbindungen 25% der Weltförderung an Zink kommen aus den USA, in Europa werden Zinkerze z.B. in Polen (Oberschlesien), im Harz, im Rheinland, in Jugoslawien, Sardinien, Spanien und Schweden abgebaut.

Zink wird als Rostschutzmittel für Eisenteile verwendet, die verzinkt werden, aber ebenso zu Herstellung von Zinklegierungen wie Messing, Rotguss und Neusilber. Chlorid und Sulfat sind wohl die wichtigsten Zinksalze. Unter den Zinkverbindungen spielt Zinkoxid eine Rolle als Pigment (Zinkweiß), als Zusatzsto. in Gummimischungen, Kunststo.en und Druckfarben sowie als Grundsto. zur Herstellung von Pulvern und Salben in der Pharmazie und Kosmetik. Anstelle des Zinkoxids wird für solche Anwendungen auch Zinkstearat eingesetzt (Biesalski et al. 2002).

13.2 Traditionelle Heilanwendungen

Zinkverbindungen im Altertum Schon der ca. 1500 vor Christus entstandene Papyrus Ebers enthält Hinweise auf die Verwendung zinkhaltiger Sto.e. Es ist hier die Rede von Galmei, das dem Zinkkarbonat entspricht. Obwohl das Metall Zink den Römern unbekannt war, stellten sie doch Zinkoxyd in Form von Kadmia, einem Sto. aus Zinkoxid und Zinkkarbonat her. Römer, Griechen und Bewohner Kleinasiens benutzten Kadmia zur Herstellung von Münzen, deren Zinkgehalt 27% betrug (Zumkley u. Kisters 1990).

Zink als Gehirnmittel

Zink galt den früheren Ärzten oft als „Gehirnmittel", das bei Nervenkrämpfen zum Beispiel bei Chorea, krampfhaftem Schluckauf, Zahnkrämpfen, Epilepsie, Asthma bronchiale usw. eingesetzt wurde. Es sollte besonders gut geeignet sein für Krämpfe infolge unterdrückter Hautausschläge oder bei Infektionskrankheiten, bei denen sich das betreffende Exanthem nicht richtig entwickelte und sich stattdessen Symptome vonseiten des Nervensystems einstellten, oder auch bei Durchfallkrankheiten mit ähnlichen Erscheinungen. Für Rademacher ein Organmittel, besonders für die Denkfähigkeit des Gehirns, er nennt Zink auch „metallisches Opium" in Bezug auf seine beruhigende Wirkung (Mezger 1991).

13.3 Zincum chloratum im menschlichen Körper – heutiger Wissenstand

Zink ist ein essenzielles Spurenelement Das essenzielle Spurenelement Zink ist direkt an der körperlichen Entwicklung, an Wachstum und Reifung, dem Kohlenhydrat-, Lipid-, Protein-, Porphyrin-, DNA-, RNA-, und dem Hormonsto.wechsel (im Insulin enthalten) beteiligt. Als Metallprotein- Aktivator ist Zink unentbehrlich für den Säure-Basen- und Enzymhaushalt, es ist wahrscheinlich anmehr als 200 Enzymfunktionen beteiligt (Schmidt u. Schmidt 2004). Der Zinkgehalt der Zellen ist im Wachstum des Organismus am größten. Kinder und Jugendlichen nutzen Zink stärker aus, ebenso .ndet man in rasch wachsenden Geschwülsten höhere Zinkkonzentrationen (Mezger 1991). Ungefähr 25% des Körper-Zinkbestands liegt im Plasma an Albumin und andere Transportproteine gebunden vor. Ein Großteil des Plasma-Zinks wird von der Leber aufgenommen und an Metallothioneine gebunden.