Trennung der Positionsisomere Oleanolsäure und Ursolsäure

von: Tom Mühle

Diplomica Verlag GmbH, 2009

ISBN: 9783836628709 , 91 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 33,00 EUR

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Trennung der Positionsisomere Oleanolsäure und Ursolsäure


 

Kapitel 2.3.2 Aminosäuren

Es existieren 20 verschiedene Aminosäuren, welche die Bausteine der Proteine sind. Man unterscheidet: neutrale Aminosäuren, mit einer Amino- und einer Carboxylgruppe, basische Aminosäuren, mit einer Carboxylgruppe und zwei basischen Funktionen, saure Aminosäuren, mit einer Amino- und zwei Carboxylgruppen

In der nachfolgenden Abbildung ist der Dreibuchstaben-Code, eine vereinfachte Bezeichnung für die Aminosäuren, sowie der Einbuchstaben-Code, zur Bennung der Aminosäuresequenz in Proteinen, mit angegeben. So wird beispielsweise Alanin mit Ala oder A bezeichnet (siehe Abbildung 12: Einteilung der Aminosäuren). Die in Abbildung 12 dargestellten Aminosäuren sind, nach der Stellung der Aminogruppe, alpha-Aminosäuren. Diese Bezeichnung wird verwendet, wenn die Amino-Gruppe am zur Carboxyl-Gruppe benachbarten Kohlenstoffatom bindet. Die Bezeichnung weiterer Positionen erfolgt in der Reihenfolge des griechischen Alphabets.

Bedingt durch ihre Struktur besitzen Aminosäuren sowohl basische als auch saure Eigenschaften und werden deshalb auch als Zwitterionen bezeichnet. Bei Dissoziation in Wasser ist die –NH3+-Gruppe die Säuregruppe der Aminosäure, deren Stärke im pKS-Wert erfasst wird. Die basische Wirkung der –COO--Gruppe wird durch den pKB-Wert erfasst.

Ein wässriger Aminosäurestamm zeigt beim Titrieren mit Säure oder Lauge eine Pufferwirkung für den pH-Wert des Stammes. Dieses Puffern ist bei der Kontrolle des pH-Wertes während der kontinuierlichen Zugabe von Säure oder Lauge beobachtbar. Der pH-Wert wird zunächst fallen oder ansteigen, dann für eine gewisse Zeit bei einem bestimmten Wert verharren und dann den vorherigen Trend fortsetzen. Dieses Verharren kennzeichnet das Puffern.

Zu Beginn der Titration wird der pH-Wert des wässrigen Aminosäurestammes nur durch die Säure-Base-Eigenschaften der Aminosäure bestimmt. Die Säure- und Basenstärke in der Aminosäure muss dabei nicht unbedingt gleich sein, wie Abbildung 12 belegt. Mit der Zugabe von Säure (H+) oder Lauge (OH-) setzt eine Wechselwirkung zwischen diesen und der Aminosäure ein. Je nach Art und Menge der Aminosäure kann die Wirkung der zugegebenen Menge an Säure oder Base auf den pH-Wert des Stammes durch die Aminosäure unterschiedlich stark abgefangen werden. Dieses Abfangen bzw. Neutralisieren ist die Ursache für die beobachtete Pufferwirkung einer Aminosäure.

Das neutrale, basische oder saure Verhalten von in Wasser dissoziierten Aminosäuren ist für die selektive Kristallisation nutzbar. Des weiteren kann der pH-Wert einer wässrigen Aminosäurelösung mit Hilfe von Säure oder Lauge verändert werden und demzufolge das Verhalten einer Aminosäure zum Zwecke der selektiven Kristallisation entsprechend beeinflussen.

Hinsichtlich der durchgeführten Untersuchungen war die Pufferwirkung beim Einsatz von Aminosäure zu berücksichtigen. Für die Interpretation der Ergebnisse ist es entscheidend, wie weit in den Puffer hinein titriert wurde. In Abhängigkeit der Relation zwischen eingesetzter Aminosäuremenge und zugegebener Menge an Säure oder Lauge werden mehr oder weniger Moleküle der Aminosäure in ihren Eigenschaften und somit das Ergebnis der selektiven Kristallisation beeinflusst. Die zugehörigen pH-Werte sind an der entsprechenden Stelle mit angegeben.

Für die durchgeführten Untersuchungen zur selektiven Kristallisation ist eine polare Wechselwirkung zwischen Aminosäure und Triterpensäure denkbar. Eine wasserlösliche Aminosäure kann somit nachweislich die Löslichkeit der beiden Triterpensäuren in Wasser erhöhen.