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1..2.2. Die Löhne sind zu hoch?
“Eine gute Methode, den Bundesbürger zur Senkung seiner Ansprüche zu bewegen, ist der internationale Vergleich der Arbeitskosten, die tatsächlich nirgendwo höher sind als in Deutschland. Die Differenz der Stundenlöhne verschiedener Länder ist jedoch genauso aussagekräftig wie die Unterschiede bei den Neubaukosten in der Frankfurter City und einem Vorort von Perleberg. Was auf dem Weltmarkt tatsächlich zählt, sind dagegen die Lohnstückkosten, also der Produktwert, der mit einer Einheit Arbeit hergestellt wird. Um im internationalen Maßstab Löhne vergleichen zu können, ist die reine Lohnhöhe ziemlich aussagelos. Viel entscheidender sind die LohnSTÜCKkosten, d.h. die Kosten pro Stück Ware. Diese Lohnstückkosten sind zwischen 1993-2003 EU-weit jährlich um c.a. ein Prozent angestiegen – in Deutschland nur um einen halben Prozent.
Berechnet auf der Basis der jeweils einheimischen Währung stiegen die Lohnstückkosten in Westdeutschland zwischen 1974 und 1994 um insgesamt 97 %, im Durchschnitt aller übrigen OECD-Länder dagegen um volle 270 %.” In den letzten 10 Jahren sind die Löhne in Deutschland fast um 1% gesunken, während sie im EU-Durchschnitt um 7% angestiegen sind.[3] Innerhalb der EU nimmt Deutschland seit fast 10 Jahren eine Sonderstellung ein.
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