Deutscher SCOR-Preis für Aktuarwissenschaften 2008 - Zusammenfassung eingereichter Arbeiten

von: Dietmar Zietsch

Verlag Versicherungswirtschaft, 2009

ISBN: 9783862981106 , 70 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 14,99 EUR

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Deutscher SCOR-Preis für Aktuarwissenschaften 2008 - Zusammenfassung eingereichter Arbeiten


 

Daniela Bergmann (S. 17-18)

A Generic Methodology for the Valuation of Life Insurance Contracts and Embedded Options

Diplomarbeit / Universität Ulm

Zusammenfassung der Diplomarbeit:
A Generic Methodology for the Valuation of Life Insurance Contracts and Embedded Options


1 Motivation und Zielsetzung


In den letzten Jahren gab es wesentliche Veränderungen auf dem deutschen Lebensversicherungsmarkt. Insbesondere fondsgebundene Versicherungsprodukte mit verschiedensten Garantien haben an Bedeutung gewonnen. Bei diesen Produkten wird ein signi?kanter Teil des Kapitalmarktrisikos vom Versicherungsnehmer getragen, sodass das Versicherungsunternehmen in riskantere Anlagen mit höheren erwarteten Renditen investieren kann. So kann der Versicherungsnehmer einerseits von positiven Entwicklungen am Kapitalmarkt pro?- tieren, sein Vermögen ist aber auf der anderen Seite bei besonders schlechter Kapitalmarktentwicklung durch entsprechende Garantien zumindest teilweise geschützt. Zur Bewertung solch komplexer Versicherungsprodukte reichen die herkömmlichen deterministischen Bewertungsmethoden nicht mehr aus.

Aber auch traditionelle Lebensversicherungsverträge enthalten manchmal sehr wertvolle Garantien und Optionen (z.B. Zinsgarantien oder Kündigungsoptionen), die in der Vergangenheit meist bei der Bewertung nicht berücksichtigt wurden. In der Regel führte dies aber aufgrund von vorsichtigen aktuariellen Annahmen und einem relativ hohen Zinsniveau zu keinen nennenswerten Problemen. Erst als die Zinsen in den 90er Jahren signi?kant ?elen, wurden die Zinsgarantien wertvoll.

Die meisten Lebensversicherer waren dadurch gezwungen, ihre Gewinnbeteiligung deutlich zu reduzieren, und in einigen Fällen führte das niedrige Zinsniveau sogar zu schwerwiegenden Solvenzproblemen. Um solche Risiken besser abschätzen zu können, werden adäquate Bewertungsmethoden benötigt, bei denen sowohl Kapitalmarktrisiken als auch in den Verträgen enthaltene Optionen und Garantien berücksichtigt werden.

Auf internationaler Ebene gewinnen insbesondere sogenannte marktkonsistente Methoden an Bedeutung: Die Europäische Union ist z. B. gerade dabei, ihre Solvenzanforderungen im Zuge des Projekts ”Solvency II“ zu überarbeiten und ?nanzmathematische Bewertungsmethoden zu integrieren. Weiterhin werden marktkonsistente Bewertungsansätze bei den geplanten neuen internationalen Rechnungslegungsvorschriften für Versicherungsverträge (IFRS 4, Phase II) eine große Rolle spielen. Bislang werden in der Praxis aber nur wenige ?nanzmathematische Methoden zur Bewertung von Versicherungsverträgen eingesetzt. Die meisten Versicherer verwenden hauptsächlich Monte Carlo Simulationen, da die vorherrschenden Softwarelösungen (Moses, Prophet oder ALM.IT) ursprünglich für deterministische Fortschreibung entwickelt wurden und sich Monte Carlo Simulationen hier verhältnismäßig einfach integrieren lassen.