Der Einfluss von Stakeholder-Gruppen auf den Strategieprozess. Kanalisierung von Emergenz am Beispiel externer Stakeholder

von: Robert Gärtner

Diplomica Verlag GmbH, 2009

ISBN: 9783836626514 , 210 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 63,00 EUR

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Der Einfluss von Stakeholder-Gruppen auf den Strategieprozess. Kanalisierung von Emergenz am Beispiel externer Stakeholder


 


"Shell U.K. erklärt am 20. Juni 1995 um 17:00 Uhr auf die Versenkung der Brent Spar zu verzichten. Dieses hat das Ende eines denkwürdigen Dokuments für den Einfluss von externen Stakeholdern dargestellt. Dabei wurde das Unternehmen durch weltweite Proteste gezwungen die Entsorgung an Land vorzunehmen, und das obwohl die britische Regierung dem Atlantik-Entsorgungsplan bereits schriftlich genehmigt hatte.
Dieses geschah einem Unternehmen, das zu der Zeit in vielen US-Managementmagazinen als das bestgemanagte überhaupt galt und zweifelsohne über Markteinfluss und eine ausgezeichnete Unternehmensführung verfügte. Der Vorfall zeigt jedoch die Anfälligkeit, selbst eines Marktführers wie Shell, im Umgang mit Stakeholdern auf.
So wurde es versäumt mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace, welche schon lange die Landentsorgung forderte, in einen Dialog zu treten, woraufhin diese schließlich die Thematik an die Öffentlichkeit gebracht hat.
Der in der Öffentlichkeit noch präsente Fall ""Brent Spar"" zeigt beispielhaft auf, welchen Einfluss bestimmte Stakeholder, in diesem Fall vor allem die Medien, auf eine Unternehmen nehmen können: Die Strategie der Organisation kann gehemmt oder sogar eliminiert sowie unter glücklicheren Umständen auch gefördert werden. Damit die zwei erstgenannten Fälle nicht eintreten, sollte der Umgang mit den heute in Wissenschaft und Praxis als wichtig anerkannten Stakeholder einer Unternehmung strukturiert erfolgen und nicht durch Nichtbeachtung, einer falschen Einschätzung, oder durch stratgieinkonforme Berücksichtigung von Stakeholder-Interessen dem Zufall überlassen werden.
Ausgangspunkt des Buches ist das Konzept so genannter ""emergenter Strategien"", welche die Möglichkeit der Strategieentstehung, ohne dass selbige explizit formuliert wird, betonen. Emergente Strategien entstehen ohne eine explizite Strategieplanung, meist als Prozess während der Strategieimplementierung. Diese wurden durch die Arbeiten Mintzbergs konzeptionell präzisiert und durch umfangreiche empirische Untersuchungen weiterentwickelt. Mintzbergs Strategieverständnis wird dieser Untersuchung zu Grunde gelegt. Um zu tieferen Einsichten über die Auslöser von emergenten Phänomenen, den Stakeholder, zu gelangen, wird dabei auf den Stakeholderansatz i. S. Freemans zurückgegriffen.
Die grundlegende Fragestellung stellt sich wie folgt dar: Wie lässt sich strategische Emergenz mit strategiefeindlicher Wirkung, die von externen Stakeholdern ausgeht, für das Management bewusst machen und welche Implikationen ergeben sich daraus für das Management des Strategieimplementierungsprozesses im Sinne einer Koordinierung derartiger Emergenzphänomene?
Dazu wird ein zweiteiliges integriertes Konzept entwickelt, indem zuerst die relevanten Stakeholder der Unternehmen identifiziert und anschließend Handlungsempfehlungen zum Umgang generiert werden.
Anspruch des Buches soll sein, ein Vorgehen zu entwickeln, welches sowohl für mittelständische wie auch für Großunternehmen anwendbar ist und den Umgang mit relevanten Stakeholdern vereinfacht. Durch die Anwendung der Methoden, die in diesem Buch vorgestellt werden, könnte Stakeholder-Management verstärkt in die Unternehmensführung Einzug finden und Szenarien wie eingangs in der Fallstudie beschrieben, vermieden werden."