Yoga der Liebe - Die glückliche Beziehung. Tantra. Herzübungen. Heilung. Selbstliebe. Erleuchtung.

von: Nils Horn

BookRix, 2019

ISBN: 9783743892811 , 158 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 0,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Yoga der Liebe - Die glückliche Beziehung. Tantra. Herzübungen. Heilung. Selbstliebe. Erleuchtung.


 

Die 7 Geheimnisse der glücklichen Ehe


So lautet der Titel des Buches von John M. Gottman. Gottman hat sechzehn Jahre lang wissenschaftlich die Unterschiede zwischen guten und schlechten Beziehungen untersucht. Mehrere tausend Paare haben sich für seine Forschungen zur Verfügung gestellt.

 

Die zentrale Erkenntnis von Gottman ist, dass man das Positive in einer Beziehung stärken muss, wenn man dauerhaft eine gute Beziehung haben möchte. Der Schwerpunkt der Beziehungsarbeit muss auf dem Positiven liegen. Es reicht nicht aus, gut zu kommunizieren und gute Kompromisse zu machen. Insofern erweitert Gottman den bisherigen Ansatz der Paartherapie um einen wesentlichen Punkt. Man könnte sagen, dass er die heutige Paartherapie vom Kopf auf die Füße stellt. Er bringt die Dinge in die richtige Reihenfolge.

 

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Gottman bestätigen den Ansatz, den ich in diesem Buch über das Glück vertrete. Meinen Ansatz habe ich aus den Erfahrungen in meinen persönlichen Beziehungen gewonnen. Die meisten Beziehungen sind an schlechter Kommunikation und mangelnder Kompromissfähigkeit gescheitert. Aber eine Beziehung hatte ich, da waren beide Beteiligten therapeutisch ausgebildet. Die Kommunikation war perfekt. Und trotzdem scheiterte die Beziehung. Es fehlte der tiefere gemeinsame positive Punkt.

 

Meine Erfahrung ist eine typische Erfahrung. Viele Psychologen haben Schwierigkeiten mit ihren Beziehungen. Nicht die Psychologen haben die guten Beziehungen, sondern die spirituellen Menschen. Das ist das Ergebnis der modernen Forschung. Wir müssen deshalb im Schwerpunkt die Spiritualität in der Gesellschaft und in unseren Beziehung stärken, wenn wir glückliche Beziehungen erreichen wollen. Wir sollten auch lernen, gut zu kommunizieren und Kompromisse zu machen. Aber am wichtigsten ist es, dass wir die Spiritualität in das Zentrum unserer Beziehungen stellen.

 

Spiritualität verstehe ich sehr weitgefasst. Es gibt viele gute spirituelle Wege. Jeder Mensch darf seinen eigenen Weg finden und gehen. Wir können den Weg des Yoga gehen, den Weg des positiven Denkens, den Weg des Christentums oder den Weg des Buddhismus. Mit welchen Symbolen wir den Weg des inneren Glücks und der umfassenden Liebe ausdrücken, ist egal. Wichtig ist nur, dass wir das richtige Ziel in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen und uns jeden Tag auf unsere Weise darauf besinnen.

 

Das erste Geheimnis einer glücklichen Beziehung besteht nach Gottman darin, sich dem Partner zu öffnen. Man muss eine gute Beziehung wirklich wollen. Man muss der Beziehung und dem Partner einen ausreichenden Platz im eigenen Leben einräumen.

 

Das zweite Geheimnis ist es, positiv über den Partner zu denken. Jeder Mensch ist aus sich selbst heraus wertvoll. Wer eine glückliche Beziehung haben möchte, sollte seinen Partner mit Respekt behandeln. Jeder Mensch hat Fehler. Wir müssen es lernen, die Fehler unseres Partners als Teil seiner Gesamtpersönlichkeit anzunehmen und uns im Schwerpunkt auf die positiven Seiten zu konzentrieren.

 

Gottman schlägt in seinem Buch eine Sieben-Wochen-Übung vor, mit der ein Paar systematisch das positive Denken trainieren kann.

 

Der erste Tag bei dieser Übung gehört dem Gedanken: „Ich mag meinen Partner wirklich." Jeder schreibt eine Eigenschaft auf, die er liebenswert an seinem Partner findet.

 

Am zweiten Tag erinnern sich beide an die guten Zeiten in ihrer Beziehung. Sie schreiben einen Satz über eine schöne gemeinsame Zeit auf.

 

Danach folgen kleine Aufgaben wie: Beschreibe einen positiven Wert, den ihr beide gemeinsam habt. Nenne ein gemeinsames Ziel. Denke an eine Zeit, in der dein Partner dich unterstützt hat. Nenne einen Fehler deines Partners, mit dem du dich arrangiert hast. Welchen Vorteil hat das Zusammensein mit deinem Partner? Plane eine positive Aktivität mit deinem Partner. Erzähle deinem Partner, wo du ihn bewunderst. Denke daran, was ihr als Team alles geleistet habt.

 

Die ganzen sieben Wochen beginnen beide Partner jeden Tag mit einer positiven Botschaft. Die Botschaft soll auch über den Tag hinweg so oft wie möglich gedacht werden. Jeden Tag praktizieren beide Partner eine kleine positive Aktivität. Im Laufe der sieben Wochen entwickeln sie so langsam ein individuelles System der Zuneigung. Sie bilden positive Gewohnheiten heraus, die dann langfristig das Positive in ihrer Beziehung wachsen lassen.

 

Zum Thema Sex meint Gottman, dass beide Partner sensibel den für sie richtigen Weg finden sollten. Typisch für Paare mit einem glücklichen Liebesleben ist es, dass sie Unterschiede in ihren Bedürfnissen nicht persönlich nehmen. Sie sehen Sex vorwiegend als eine Möglichkeit des nahen Kontaktes an. Sie definieren sich nicht dadurch. Sie halten Sex nicht für das Wichtigste in ihrem Leben. Sie haben einen anderen Punkt, von dem aus sie ihr Leben begreifen.

 

Als Beispiel für unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse nennt Gottman Mike und Lynne. Mike wollte mehrmals in der Woche Sex haben. Lynne wünschte sich einmal in der Woche oder noch weniger Sex. Mike war frustriert und fühlte sich zurückgewiesen. Aber je mehr er Lynne unter Druck setzte, desto geringer wurde ihr Interesse an Sex.

 

Gottman schlug den beiden vor, dass als erstes Lynne ihre innere Anspannung beim Sex loswerden musste. Innere Anspannung ist lustfeindlich. Sie blockiert das Bedürfnis nach Sex. Langfristig bewirkt sie immer weniger Interesse an Sex.

 

Ihre innere Anspannung konnte Lynne dadurch überwinden, dass sie zur Bestimmerin über die Sexualität gemacht wurde. Sie durfte ab sofort die Abende dirigieren. Sie konnte entscheiden, wann was gemacht und ob überhaupt Sex gemacht wurde. Dadurch begann Lynne sich beim Sex sicher zu fühlen. Sie konnte ihre Bedürfnisse leben und so langsam immer mehr Freude am Sex empfinden. Im Laufe der Zeit wurde ihr Interesse an Sex etwas größer. Das Paar hatte häufiger Sex als vorher. Überwiegend hatten sie etwa einmal in der Woche Sex.

 

Der richtige Lösungsweg kann nur individuell und sehr sensibel gefunden werden. Eine gewisse Frustration wird bei dem Mann als dem normalerweise stärker am Sex interessierten Partner bestehen bleiben. Hier ist es wichtig, dass die Frustration nicht verdrängt, sondern positiv bearbeitet wird. Der Mann muss an seinen Gedanken arbeiten, damit er trotz des begrenzten Verzichts weiterhin eine gute Beziehung leben kann. Die Frustration darf sich nicht in eine unterschwellige Aggression gegen seine Frau verwandeln. Das würde die Beziehung langfristig zerstören.

 

Für die meisten Paare ist es schwierig, offen über den Bereich Sex miteinander zu sprechen. Es ist eine große Herausforderung, über dieses Thema klar und deutlich zu reden. Es ist aber wichtig, sich über die Sexualität zu unterhalten. Sonst ist es kaum möglich, den für beide Partner guten gemeinsamen Weg zu finden.

 

Wir leben scheinbar in einer sexuell sehr freien Welt. Aber in Wirklichkeit herrschen gerade bei der Sexualität große Ängste, Empfindlichkeiten und Verletzbarkeiten. Wer sich über die Sexualität definiert, wird durch ein Versagen und oft selbst durch kleine Schwachpunkte im Kern seiner Persönlichkeit betroffen.

 

Ängste können nur überwunden werden, wenn beide Partner ehrlich und sensibel miteinander über die Sexualität reden. Letztlich verschwinden die meisten Ängste erst dann, wenn man sich auf einer tiefen Ebene dem Kosmos (Gott) überlassen kann. So weit sind aber nur wenige Menschen.

 

Ein weiteres Geheimnis einer glücklichen Beziehung ist die Fähigkeit beider Partner, nicht lösbare Probleme als einen normalen Bestandteil jeder Beziehung zu sehen. Wenn man sich im Weg des inneren Glücks verankert, kann man auch mit den nicht lösbaren Problemen einer Beziehung positiv fließen.

 

Die Leidpunkte in einer Beziehung geben uns die Möglichkeit, in der Spiritualität zu wachsen. Das höchste Ziel im Yoga ist es, dauerhaft im Licht zu leben. Das können wir gerade in einer schwierigen Beziehung gut üben.

 

Leid und Schwierigkeiten in einer Beziehung lassen oft die Partner noch mehr zusammenwachsen. Sie können auf einer tiefen Ebene das Herz füreinander öffnen. Sie wachsen in den Eigenschaften Mitgefühl und Gelassenheit. Daraus entsteht letztlich die Erleuchtung. Durch Leid und Schwierigkeiten können beide Partner zur Erleuchtung gelangen. Dann können sie sich über alles Leid erheben und dauerhaft im Zustand des tiefen inneren Glücks verweilen, auch wenn die Probleme weiter bestehen.

 

Gottman weist darauf hin, dass in 85 % der Ehen die Menschen deshalb nicht glücklich sind, weil sie nicht in sich selbst glücklich sind. Wenn in einem Menschen die Negativität dominiert, neigt er nicht nur dazu sich selbst kritisch zu sehen, sondern auch seine Beziehung und seinen Partner. Er konzentriert seinen Blick in allen Lebensbereichen vorwiegend auf das Negative, auf das Fehlende und auf das Unvollkommene.

 

Als Beispiel erzählt Gottman die Geschichte von Aaron, der ständig unzufrieden mit sich war. Was passierte, als er Courtney heiratete? Nach...