Autonomie im Recht - Geschlechtertheoretisch vermessen

von: Susanne Baer, Ute Sacksofsky

Nomos Verlag, 2018

ISBN: 9783845290386 , 422 Seiten

Format: PDF

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Preis: 127,30 EUR

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Autonomie im Recht - Geschlechtertheoretisch vermessen


 

Cover

1

Autonomie im Recht – geschlechtertheoretisch vermessen

11

A. Grundlagen

17

I. Freiheit – Selbstbestimmung – Autonomie

17

II. Privatheit

19

III. Autonomie in der Demokratie

21

B. Drei Themenfelder

22

I. Reproduktionsmedizin, Leihmutterschaft, Familie

22

II. Prostitution, Pornografie

24

III. Prekäre Arbeit, Migration, Solidarität

26

C. Gelingende Interdisziplinarität?

28

Freiheit – Selbstbestimmung – Autonomie

31

A. Einleitung

31

B. Subjektivierung und Normen/Normativität – kein „unschuldiges“ Außerhalb

34

C. Drei Anlässe zur Beschäftigung mit der Frage der Freiheit

39

Erster Anlass: Gleichstellungspolitik – die Notwendigkeit den Zusammenhang von Gleichheit und Freiheit (neu) zu denken

39

Zweiter Anlass: „Was ist Kritik?“ – und die Frage der Freiheit

45

Dritter Anlass: Emanzipation als regulative Idee oder Utopie

54

D. Schluss

59

Unterstützte gleiche Freiheit: Zum Innovationspotenzial der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen

61

Kein „unschuldiges Außerhalb“ in der Dogmatik der Gleichheits- und Freiheitsrechte

71

A. Verschränkung von Selbstbestimmung und Autonomie mit den Gleichheitsrechten

73

B. Die interpretative Öffnung der Schutzbereiche von Freiheitsrechten

77

C. Rekonstruktion der Eingriffe in die Freiheitsrechte

78

D. Die Praxis der Verhältnismäßigkeitsprüfung

80

E. Autonomie durch Umsetzung von Völkerrecht

80

Alternativen denken und leben und ein Ausgleich für die Mühen der Emanzipation

83

A. Freiheitsbegriff

84

B. Tendenzen zum Mitspielen

86

I. Alternativen denken

87

II. Alternativen leben

88

III. Lohn für die Mühen

88

C. Postkategorialität: Raum für Differenzen

89

Privatheit, Autonomie, Recht

93

1. Dimensionen des Privaten

94

2. Informationelle Privatheit, soziale Beziehungen und Autonomie

98

3. Autonome Personen in Beziehungen (I)

103

4. Autonomie und häusliche Privatheit: Autonome Personen in Beziehungen (II)

107

Die feministische Kritik

109

5. Privatheit und die demokratische Gesellschaft

114

Autonomie und Privatheit im Recht der informationellen Selbstbestimmung: Herausforderungen des Web 2.0

119

A. Datenschutzrecht als Privatheitsrecht

120

B. Galoppiert die digitale Realität dem Grundrechtsschutz davon?

122

C. Post privacy oder das Ende der Privatsphäre?

124

D. Hassrede: Anonymität und Privatheit im Internet

125

E. Autonomie und Privatheit, Filter Bubbles und Demokratie

128

F. Ausblick

129

Die Ambivalenzen des ‚Privaten‘ aus feministisch-rechtswissenschaftlicher Sicht. Wie privat ist die Familie? Und die Wohnung?

131

A. ‚Den Wert des Privaten‘ sichern – ein legitimes feministisches Anliegen, gerade weil das Private politisch ist

131

B. Die Dimensionen des ‚Privaten‘ – Wohin mit der ‚Familie‘? Und wie privat ist die Wohnung?

133

I. ‚Die Familie‘ als Institution ist nicht privat und nicht Teil der ‚lokalen Privatheit‘ oder der ‚Privatsphäre‘

134

II. Formulierungsvarianten des Schutzes von Privatheit im nationalen und internationalen Recht

137

III. Die Ambivalenzen der ‚lokalen Privatheit‘ der Wohnung, wenn der Privathaushalt zugleich Arbeitsplatz für Hausangestellte und Pflegekräfte ist

139

C. Formulierungsvarianten vom Schutz des Privaten im nationalen und internationalen Recht

142

D. Über den (begrenzten) Wert der Verrechtlichung des ‚Privaten‘

143

Plädoyer für einen rechtlichen Schutz des Kampfes um Autonomie

147

A. Die Hegemonie des liberalen Denkens: Schutz der Privatheit als Norm

149

B. Kampf um Autonomie statt Schutz der Autonomie

153

Enteignet Euch! oder: Keine Frage der Wahl Über Autonomie in der Demokratie

157

A. Eine Frage der Wahl?

157

B. Keine Frage der Wahl!

167

C. Enteignet euch!

171

Die politische Dimension subjektiver Rechte

173

A. Was fordert die Kritik an der Form subjektiver Rechte: Revolution oder Reform?

174

B. Wie müssen wir uns Rechtssubjekte vorstellen?

178

C. Demokratie

181

Reproduktive Autonomie: rechtliche und rechtsethische Überlegungen

185

A. Reproduktive Rechte: juristische Zugänge

186

I. Internationales Recht

186

II. Der Meinungsstand in Deutschland

189

III. Abgrenzungen

191

B. Rechtsethische Überlegungen: Autonomie als zentrales Schutzgut reproduktiver Rechte

192

I. Dimensionen des Autonomiebegriffs

193

1. Autonomie als Fähigkeit (innere Bedingungen)

193

a. Merkmale personaler Autonomie

194

b. Aufklärungs- und Beratungspflichten im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt

195

2. Die Möglichkeit autonomer Lebensgestaltung (äußere Bedingungen)

198

II. Relationale Autonomie und adaptive Präferenzen

200

1. Geschlechtsspezifische Schwangerschaftsabbrüche im Kontext extremer Geschlechterungleichheit

201

2. Die Leihmutterschaft unter Bedingungen ökonomischer Ungleichheit

203

III. Reproduktive Autonomie und Geschlechtergleichheit: zur Legitimation des Schwangerschaftsabbruchs

206

IV. Reproduktive Autonomie und das traditionelle Leitbild der Familie

210

V. Ausblick: Forschung tut not

213

Autonomie als Bezugspunkt für eine Kritik der rechtlichen Regulierung des Zugangs zu reproduktiven Verfahren

215

A. Autonomie im Recht: Maßstab, Entwicklungsrichtung, Bezugspunkt

215

B. Reproduktive Autonomie als gleiche Autonomie

216

C. Reproduktive Autonomie als realisierbare Autonomie

218

I. Realisierbare reproduktive Optionen

219

II. Autonom gebildete reproduktive Wünsche

220

1. Schwierigkeiten reproduktiver Entscheidungsfindung

221

2. Reproduktives „nudging“

222

D. Reproduktive Autonomie als relationale Autonomie

222

I. Kindesinteressen und Eröffnung von reproduktiven Verfahren

223

II. Kindesinteressen und reproduktive Verantwortung

225

III. Insbesondere drittangewiesene reproduktive Verfahren

225

E. Zum produktiven Potential von Autonomie

227

Reproduktive Autonomie

229

A. Familiengründung als Ausdruck der Selbstbestimmung

229

I. Familiengründung durch Adoption

229

II. Familiengründung durch assistierte Reproduktion

230

1. Autonomie und Diskrimierungsverbot bei der Eizellspende

231

2. Leihmutterschaft und die Rahmenbedingungen von Autonomie

232

3. Gleicher Zugang zu reproduktionsmedizinischen Maßnahmen

234

B. Zuweisung der rechtlichen Elternschaft

234

I. Elternschaft qua Verantwortung für die Entstehung des Kindes

234

1. Samenspende

235

2. Leihmutterschaft

236

II. Autonomie und plurale Elternschaft

237

C. Fazit

237

Leihmutterschaft ist kein Menschenrecht

239

A. Gleichberechtigung als Scheinargument

239

B. Paare sind keine Rechtssubjekte

241

C. Recht auf ein genetisch eigenes Kind unter Einsatz Dritter ist kein Menschenrecht

242

D. Selbstbestimmung im Kontext neoliberaler Marktmechanismen

248

Autonomie im Recht – der Fall von Pornografie

251

Problemaufriss: Recht und sexuelle Autonomie

252

Pornografie – Schurke oder Sündenbock, Gefängnis oder Befreiung?

255

Pornografie als Diskriminierung und sexuelle Gewalt

257

Zur Definition von Pornografie

259

Rezeption von Pornografie: Vom Zwang zur Tätlichkeit

260

Herausforderungen der Anwendung

261

Herstellung von Pornografie: Zwang und Gewalt

263

Beruf Pornodarsteller*in: Sexuelle Athlet*innen

266

Fragen der Darstellung verknüpft mit Fragen der Herstellung

268

Grenzen der Darstellung

269

Abschließende Überlegungen zur Rolle des Rechts

273

Zwischen Würde der Frau, reduziertem Liberalismus und Gleichberechtigung der Geschlechter– Feministische Diskurse um die Regulierung von Prostitution/Sexarbeit

275

A. Freiheit, Autonomie, Handlungsfähigkeit: Feministische und rechtliche Konzeptionen

276

I. Verantwortete Freiheit und ihre Bedingungen: Autonomie in philosophischen Diskursen

277

1. Das autonome Subjekt als männliches Phantasma und die Gefahr der Angleichung

277

2. Relative, negative und positive Freiheit

280

3. Bedingungen von Autonomie

281

II. Zwischen vorfindlicher Privatautonomie und mehrdimensionaler grundrechtlicher Freiheit: Autonomie in Rechtsdiskursen

282

1. Abwehr staatlicher Bevormundung: Möglichkeit von Freiheit

282

2. Freiheitsbeschränkung und staatlicher Schutz

283

3. Förderung, Leistung und Teilhabe: Bedingungen von Autonomie

284

B. Existenz, Bedingungen und Grenzen (weiblicher) Autonomie in der Prostitution/Sexarbeit

285

I. „Freiwilligkeit“: Die Grundpositionen

285

II. (In)Existenz von Autonomie: Heterosexueller Geschlechtsverkehr als Herrschaftsort

287

III. Bedingungen: Fragile Freiheit in der Sexarbeit

289

IV. Grenzen: Schädigende Sexualität als illegitime Freiheit

290

1. Verleiblichte Verfestigung patriarchaler Machtverhältnisse

291

2. Prostitution als entgrenzter Kapitalismus

292

3. Freiheit nur zur „guten Sexualität“?

293

4. Geschlechtergerechtigkeit oder Menschenwürde?

294

C. Autonomie und rechtliche Regulierung von Sexarbeit

295

I. Freiheit, Gleichheit, Würde

296

II. Aktuelle Bedingungen und Potentiale von Sexarbeit

297

III. Kriminalisierung von Gewalt und Ausbeutung statt Kriminalisierung von Sexarbeit

298

IV. Repressives Gewerberecht: Das Prostituiertenschutzgesetz

300

D. Autonomie in der Sexarbeit, Menschenwürde und Geschlechtergerechtigkeit

303

Pornographie, Prostitution und sexuelle Kultur.

305

A. Nie wieder Sex Wars!

305

B. Autonomie und gemeinsame Praxis

307

I. Aufgabe des Rechts als und in gemeinsamer Praxis

309

II. Sexuelle Kultur oder Sexualität als gemeinschaftliche Praxis

310

C. Pornographie als Gefahr?

311

I. Das Gefährdungsparadigma der Pornographie

311

II. Pornographiekompetenz, sexuelle Bildung und sexuelle Kultur

313

III. Kinder- und Gewaltpornographie

315

D. Fazit

317

Autonomiebedingungen im Rahmen der Regulierung von Prostitution/Sexarbeit

319

A. Bedingungen autonomen Handelns im Recht

320

I. Abwesenheit von Zwang als Grundlage von Freiwilligkeit

320

II. Was sind „adäquate Bereiche von (Lebens-) Möglichkeiten“?

320

III. Welche persönlichen Merkmale machen eine Entscheidung autonom?

321

IV. Stereotypenanfälligkeit bei der Beachtung struktureller Zwänge und regulativer Strukturen

322

V. Lösen Bedingungen die mit Prostitution/Sexarbeit verbundenen Probleme?

324

B. Ist Autonomie die falsche Frage?

325

C. Autonomiebedingungen als Ansatzpunkte von Autonomieförderung

326

I. Die Verfügbarkeit eines adäquaten Bereichs von (Lebens-) Möglichkeiten

327

II. Intellektuelle, emotionale und körperliche Kapazitäten, Möglichkeiten wahrzunehmen und entsprechend zu handeln

327

III. Die Freiheit von Zwang und Manipulation in der aktuellen Situation

327

IV. Strukturelle Zwänge und regulative Strukturen

328

D. Fazit

329

Arbeit, Kollektivautonomie und Solidarität

331

A. Geschichten von Solidarität, Geschlecht und Kollektivautonomie

332

I. Tarifverträge für Hausarbeiterinnen

332

II. Die Arbeitszeit von Alleinerziehenden

334

B. Autonomie und Solidarität im Recht der abhängigen Arbeit

334

I. Solidarität und Gegenmacht: Kollektives Handeln „für andere“ oder „mit anderen“?

335

II. Außenseiter*innen der Kollektivautonomie

337

III. Zum Beispiel: Die Kollektivverhandlungsautonomie in der Hausangestelltenarbeit

338

C. Solidarität und individuelle Rechte: ein Gegensatz?

340

I. „Solidarity first“?

340

II. Antidiskriminierungsrecht: Das trojanische Pferd einer marktradikalen EU?

341

III. Zum Beispiel: Rechte von Alleinerziehenden gegen Kollektivvereinbarung

342

D. Inklusive Solidarität durch Recht?

343

I. Formen spezifischer Repräsentation

343

II. Antidiskriminierungsrechtliche Instrumente der Inklusion

345

III. Die Grenzen des Rechts

346

Autonomie und Solidarität

349

A. Solidarität, Autonomie und Kollektivvertrag

349

I. Privatautonomie und Kollektivverträge

349

II. Solidarität als missing link des kollektivvertraglichen Legitimationskonzepts

352

B. Solidarität, Selbstbestimmung und Migration

355

I. Zugehörigkeit

356

II. Klassenbildung

357

Prekarität und Prekärsein als Normalzustand? Überlegungen zu einer Zeitdiagnose

361

Wer oder was ist prekär?

363

Geschlechterperspektiven auf die Prekarisierungsdebatte

364

Prekärsein als grundlegende Bedingung des Lebens?

366

Prekarität als gewollter Zustand?

368

Leistung lohnt?

370

Klasse in der Krise? Der intersektional vergeschlechtlichte Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt.

373

Krisen hegemonietheoretisch überdacht

374

Emanzipatorische Rechtsnutzung in der Krise

376

Rechtssubjekt, Krisenmanagement und Rechtliche Autonomielogik

378

Zur desorganisierenden Wirkmächtigkeit von Krise im Recht

382

Zu den abhanden gekommenen Verhältnissen

383

Intersektionalität in der Krise

384

Klasse in der Krise

387

Die europäische Grenze als Schauplatz

389

Klasse und Geschlecht an der Grenze – eine aufenthaltsrechtliche Vermessung

391

Der vergeschlechtlichte Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt

393

Nachhaltig emanzipatorische Rechtsnutzung an der Grenze

398

Conclusio

400

Notwendig interdisziplinär: Zum Stand der Geschlechterforschung im Recht

403

A. Persönliche Vorbemerkung: Frauenbewegung und Recht

403

B. Interdisziplinarität

405

I. Soziologie bzw. Sozialwissenschaft

406

II. Von der Sozialgeschichte und Rechtsgeschichte zur Geschlechtergeschichte

408

III. Begründungen für die Rechtskritik: Rechtsphilosophie und politische Theorie

412

C. Andere Maßstäbe für Freiheit und Recht

414

Verzeichnis der Autorinnen

417