Grundfragen eines modernen Verbandsstrafrechts - Tagungen und Kolloquien

von: Martin Henssler, Elisa Hoven, Michael Kubiciel, Thomas Weigend

Nomos Verlag, 2017

ISBN: 9783845285351 , 200 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 63,10 EUR

Mehr zum Inhalt

Grundfragen eines modernen Verbandsstrafrechts - Tagungen und Kolloquien


 

Cover

1

1. Kapitel: Zur Einführung

9

Zielsetzung der Kölner Forschungsgruppe

11

2. Kapitel: Grundfragen eines materiellen Verbandsstrafrechts

15

Zur Ausgestaltung der Verbandsverantwortlichkeit als straf- oder verwaltungsrechtliches Sanktionssystem

17

A. Rechtspolitische Ausgangslage

17

I. Rechtspolitische Diskussion in Deutschland

18

1. Forderung eines Verbandskriminalstrafrechts

18

2. Beibehaltung der bußgeldrechtlichen Verbandsverantwortlichkeit und Weiterentwicklung zu einem Modell der Unternehmensverantwortlichkeit auf dem Gebiet des Kartellrechts

20

3. Vorschlag eines Maßnahmerechts bzw. Folgenverantwortungsdialogs gegen Verbände

21

4. Forderung eines verwaltungsrechtlichen Verbandsinterventionssystems

22

II. Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers und Vorgaben in unionsrechtlichen und internationalen Rechtsakten

22

1. Verpflichtung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Einführung von Verbandssanktionen

23

2. Inhaltliche Vorgaben für ein Verbandssanktionssystem nach dem Zweiten Protokoll zur PIF-Konvention

24

a. Sanktionsadressaten

24

b. Materiell-rechtliche Vorgaben für die Verbandsverantwortlichkeit

25

c. Anzudrohende Sanktionen

25

III. Rechtspolitische Überlegungen jenseits strafrechtsdogmatischer und verfassungsrechtlicher Erwägungen

26

B. Vorschläge zur Ausgestaltung eines Verbandssanktionsrechts

27

I. Strafrechtliche Verbandssanktionen versus verwaltungsrechtliches Interventionsrecht

27

II. Strafrechtliche Sanktionsregime

28

1. Kriminalstrafrechtliche Verbandsverantwortlichkeit

28

2. Bußgeldrechtliche Verbandsverantwortlichkeit

30

3. Folgenverantwortungsdialog

30

4. Maßregeln der Besserung und Sicherung

31

III. Verwaltungsrechtliches Interventionsrecht

32

IV. Bewertung der straf- und verwaltungsrechtlichen Sanktionsmodelle

33

1. Unzulänglichkeit eines verwaltungsrechtlichen Interventionsrechts – zur Notwendigkeit strafrechtlicher Sanktionen

34

a. Verwaltungsrechtliche Sanktionssysteme als Regime der Gefahrenabwehr

34

b. Sanktionsbegrenzende Wirkung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes

36

c. Gefahr hoher Verwaltungssanktionen zur Erreichung einer spezialpräventiven Wirkung

37

d. Fazit

38

2. Unzulänglichkeiten eines reinen Maßregelsystems

38

a. Charakteristika der Maßregeln

39

b. Entstehung der Maßregeln: eine zweite Spur des Strafrechts

39

c. Fortbestehen des zweispurigen strafrechtlichen Sanktionssystems trotz Herausbildung eines einheitlichen strafrechtlichen Sanktionssystems?

41

d. Vor- und Nachteile eines Maßregelsystems

43

3. Vor- und Nachteile des Folgenbeseitigungsdialogs

44

a. Versagung des Status als Corporate Citizen für Verbände

45

b. Anerkennung von Verbänden als Corporate Citizens durch Art. 19 Abs. 3 GG

46

4. Vorzugswürdigkeit eines kriminalstrafrechtlichen Verbandssanktionssystems gegenüber einem bußgeldrechtlichen System

48

a. Vermeidung von Rückwirkungen des Verbandsstrafrechts auf das Kriminalstrafrecht

48

b. Bußgeldregime als qualitativ eigenständiges, unterhalb des Kriminalstrafrechts stehendes, auf Wirtschaftslenkung gerichtetes und Wirtschaftsaufsicht ermöglichendes Sanktionssystem

49

c. Ordnungswidrigkeiten als inferiores Unrecht versus Straftaten als schwerwiegende Rechtsverstöße

49

d. Kennzeichnung des Unrechts als Unrecht

51

e. Sanktionsfähigkeit der Verbände

51

f. Anerkennung der Verbände als Corporate Citizens

53

5. Statuierung eines strafrechtlichen Begriffs der juristischen Person

54

a. Unzulänglichkeiten eines nur auf die Funktionen des Gesellschaftsrechts bezogenen rechtstechnischen Begriffs der juristischen Person für ein Verbandsstrafrecht

55

b. Vorzugswürdigkeit eines „rechtsethischen“ Begriffs der juristischen Person

56

C. Anforderungen an die Ausgestaltung eines Verbandsstrafrechts

57

I. Schaffung juristischer Personen als Strafrechtssubjekte

58

1. Verleihung der Rechtspersonalität durch den Gesetzgeber

58

2. Vorzugswürdigkeit eines Verbands- gegenüber einem Unternehmensstrafrecht

60

II. Handlungsfähigkeit von Verbänden

62

III. Anforderungen des Schuldgrundsatzes an eine Verbandsschuld

63

IV. Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers bei der Wahl und Ausgestaltung des strafrechtlichen Verantwortlichkeitsmodells

64

V. Anzudrohende Sanktionen gegen Verbände

65

VI. Erstreckung des bisherigen zweispurigen Sanktionssystems auf Verbände

66

VII. Ausgestaltung der Verbandsstrafen als eigenständige dritte Spur des Strafrechts in einem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz

67

VIII. Verhältnis der strafrechtlichen Verantwortung der juristischen Person und der natürlichen Person

68

D. Herausforderungen eines Verbandsstrafrechts an Rechtspolitik und Strafrechtsdogmatik

69

Originäre Verbandsschuld oder Zurechnungsmodell?

71

I. Einführung

71

II. Unternehmen und strafrechtliche Schuld: Modelle und Argumente

75

1. Zurechnungsmodelle – Darstellung und Kritik

75

a) „Reine“ identifikationstheoretische Perspektive

77

b) Zurechnungsmodelle mit Zusatzbedingungen

81

c) Zwischenergebnis

86

2. Konzepte originärer Verbandsschuld – Darstellung und Kritik

86

III. Schlussfolgerungen

94

Grundfragen eines materiellen Verbandsstrafrechts: Die Diskussion

97

II. Diskussion im Anschluss an den Vortrag „Straf- oder Massregelmodell?“ (Dannecker)

97

III. Diskussion im Anschluss an den Vortrag „Originäre Verbandsschuld oder Zurechnungsmodell?“ (Schmitt-Leonardy)

98

3. Kapitel: Grundfragen eines Strafverfahrens gegen Verbände

101

Rechtsstaatliche Schranken bei der Verfolgung von Straftaten, die aus einem Verband begangen werden

103

I. Einführung

103

II. Verbandsstrafe und Selbstbelastungsfreiheit

104

1. Selbstbelastungsfreiheit des Verbandes?

104

a) Persönlichkeitsrechtliche Begründung (BVerfG)

105

b) Begründung aus dem Fair-trial-Grundsatz (EGMR)

107

c) Begründung aus dem Recht auf Verteidigung und der Beweislastverteilung (EuGH)

108

d) Ergebnis und rechtspolitische Auswirkungen

110

2. Beeinträchtigung der Selbstbelastungsfreiheit der Mitarbeiter durch die Verwertung der Ergebnisse interner Ermittlungen

112

a) Problembeschreibung

112

b) Verstoß gegen die Selbstbelastungsfreiheit im Falle der Verwertung?

114

III. Verselbständigung des Verfahrens und Doppelbestrafungsverbot

115

1. Vorbemerkung zur Vermeidung von Missverständnissen

115

2. Selbständige Verfahren im geltenden Recht

115

3. Die im NRW-Entwurf vorgeschlagene Verselbständigung des Verfahrens zur Verhängung einer Verbandsstrafe

117

4. Kritik

118

a) Entscheidungsträger muss sich in zwei Strafverfahren als (Quasi-)Beschuldigter für dieselbe Tat verantworten

118

b) Die Verselbständigung des Verfahrens als Folge einer verfehlten materiell-rechtlichen Deutung der Verbandsstrafe

120

IV. Grundrechtseingriffe zur Verfolgung der Verbandsstraftat

121

1. Eingriffsbefugnisse, die ohne Beschränkung auf einen bestimmten Adressatenkreis oder Straftatenkatalog bestehen

122

2. Nur bei Verdacht bestimmter Straftaten bestehende Eingriffsbefugnisse

123

3. Nur gegenüber dem Beschuldigten bestehende Eingriffsbefugnisse

125

V. Zusammenfassung in Thesen

127

Herausforderungen an die Verteidigung bei gleichzeitigen Ermittlungen gegen Verband und Individuum

129

I. Eckpunkte der strafrechtlichen Verbandsverantwortlichkeit und verfahrensrechtliche Struktur des öVbVG

130

II. Interessensgleichklänge und Interessensgegensätze zwischen Verband und Individualbeschuldigten sowie ausgewählte verfahrensrechtliche Problemstellungen

132

1. Allgemeines

133

2. Beschuldigtenstellung des Verbandes und Aussageverweigerungsrechte von Verbandsmitgliedern

134

3. Verfolgungsermessen der Staatsanwaltschaft und Compliance als Nachtatverhalten

136

4. Tätige Reue von Verbänden und Individualbeschuldigten als Strafaufhebungsgrund

137

III. Resümee

138

Grundfragen eines Strafverfahrens gegen Verbände: Die Diskussion

139

I. Rechtlicher Hintergrund

139

II. Die Diskussion

141

III. Resümee

142

4. Kapitel: Folgen eines Verbandsstrafrechts für das Gesellschaftsrecht und die Wirtschaft

145

Die Folgen eines Unternehmensstrafrechts für mittelständische Unternehmen – eine ökonomische Betrachtung

147

I. Einleitung

147

II. Zum Mittelstandsbegriff

148

III. Die Prinzipal-Agenten-Beziehung zwischen Inhaber und Mitarbeiter

149

IV. Kosten und Nutzen von Compliance-Strukturen

156

V. Sanktionen und Erwartungswerte

166

VI. Schlussbemerkungen

168

Folgen eines Verbandsstrafrechts für das Gesellschaftsrecht und die Wirtschaft: Die Diskussion

171

I. Einleitung

171

II. Die Bedeutung negativer Generalprävention für Unternehmen

171

III. Compliance

172

IV. Zusammenfassung

173

5. Kapitel: Sonderbeitrag

175

Anwendungsprobleme des Verbandsstrafrechts in Theorie und Praxis: Erfahrungen aus der Schweiz

177

A. Ein Fallbeispiel: Die PostFinance gerät in Schwierigkeiten

177

B. Zur Gesetzgebungsgeschichte

178

I. Ausgangspunkt Geschäftsherrenhaftung

178

II. Die Folgen von Schweizerhalle

179

III. Internationale Abkommen

182

IV. Ein unglücklicher Kompromiss

184

C. Das geltende Recht

185

I. Die Haftungsvoraussetzungen

186

1. Der Unternehmensbegriff

186

2. Anlasstaten

187

3. Betriebsbezogenheit

187

4. Der Organisationsmangel

189

D. Sanktionen und Strafzumessung

191

E. Prozessrecht

193

I. Die Geltung der Verteidigungsrechte

193

II. Die Beschuldigtenstellung

193

1. Die Bestellung der Vertretung des Unternehmens

193

2. Die Wahrnehmung der Vertretung des Unternehmens

194

III. Beweisrecht

194

1. Personalbeweis

194

2. Das Unternehmen als „Zeuge“

195

IV. Absprachen im Unternehmensstrafverfahren

195

F. Plädoyer für eine umfassende Reform

196

Herausgeber-/Autorenverzeichnis

199