Mit Souveränität zum Ziel - Wie Sie im Beruf durch souveräne Gespräche überzeugen

von: Stéphane Etrillard

Gabal Verlag, 2018

ISBN: 9783956237133 , 224 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 16,99 EUR

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Mit Souveränität zum Ziel - Wie Sie im Beruf durch souveräne Gespräche überzeugen


 

1 Souveränität ist heute so gefragt wie nie

Unbestritten steht ein souveränes Auftreten hoch im Kurs. Doch was macht eine solche Souveränität aus? Woher kommt sie? Was untergräbt Souveränität? – Und vor allem: Wie kann jeder Einzelne mehr persönliche Souveränität gewinnen? Antworten auf diese Fragen zu finden, ist gerade in Zeiten des Umbruchs, des kontinuierlichen Wandels und der zunehmenden Komplexität von besonderer Bedeutung. Denn in einer komplexen Welt ist das eigene Selbst die verlässlichste Konstante und die Basis für ein souveränes Auftreten, Entscheiden und Handeln. Und das ist vielfach der Schlüssel sowohl zum privaten als auch zum beruflichen Erfolg.

Was ist Souveränität?

Sicherheit und Gelassenheit

Ein souveräner Mensch ist in der Lage, sein Denken und Handeln eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu gestalten. Er lebt sein Leben, ohne sich von Fremdbestimmungen beherrschen zu lassen, und agiert dabei mit einem gesunden Maß an Sicherheit und Gelassenheit. Er bewahrt sich seine Entscheidungsfreiheit und ist sich zugleich der Fremdeinflüsse bewusst, denen jeder Mensch unterliegt. Er verfügt über ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl und ausreichend Selbstvertrauen, um schwierige Phasen und Herausforderungen des Lebens zu bewältigen. Die Gewissheit darüber ermöglicht es ihm, sich Risiken zu stellen, für die andere Menschen vielleicht nicht genug Courage oder Selbstsicherheit aufbringen. Denn er braucht keine Angst davor zu haben, zu versagen, da er aufgrund seiner Souveränität auch Verunsicherungen und Schwierigkeiten eingestehen kann. Es fällt ihm nicht schwer, sich Hilfe zu suchen, wenn er sie braucht, ohne an einem falschen Stolz festzuhalten.

Ein souveräner Mensch kann sowohl seinen Mitmenschen als auch den unterschiedlichsten Situationen aufgeschlossen gegenübertreten, statt sich von ihnen abzugrenzen, wie es dem arroganten Charakter eigen ist. Und gleichzeitig ist er sich bewusst, dass eine stetig wiederkehrende Selbstreflexion notwendig ist, um das eigene Denken und Handeln kritisch zu hinterfragen.

Souveränität bedeutet, das eigene Denken und Handeln eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu gestalten.

Souveränität kommt von innen

Diese Beschreibung zeigt zunächst zweierlei: Souveränität ist kein von außen gegebenes Geschenk, sie kommt von innen; sie erfordert Arbeit an der eigenen Persönlichkeit, und genau deshalb ist nahezu jeder Mensch in der Lage, souveräner aufzutreten. Außerdem wird schnell klar, dass persönliche Souveränität eine stabile Basis für jede Art von Erfolg ist. Das gilt gerade für Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit, in denen sich die Menschen nach Verlässlichkeit und Konstanten sehnen. Genau dafür stehen souveräne Persönlichkeiten. Deshalb lohnt es sich für jeden, die persönlichen Kompetenzen auszubauen und zu stärken, um so an Souveränität zu gewinnen.

Das souveräne Ich

Souveränität ist ohne selbstbestimmtes Entscheiden und Handeln nicht denkbar. Doch wir alle erleben immer wieder, dass äußere Umstände, berufliche und familiäre Anforderungen sowie durchgetaktete Tagesabläufe echte Selbstbestimmung kaum noch möglich machen. Zumindest erscheint es uns vielfach so. – Wir fühlen uns fremdgesteuert und sind es vielfach auch. Doch permanente Fremdsteuerung steht im Widerspruch zu einer souveränen Persönlichkeit. Souveränität bedeutet, gerade in Anbetracht zahlreicher Verpflichtungen und anderer Zwänge, das Ruder eben nicht aus der Hand zu geben. – Das kann gelingen.

Eine wesentliche Bedingung für persönliche Souveränität ist ein klares Bewusstsein sowohl über das eigene Handeln als auch über die individuellen äußeren Einflussfaktoren.

Im Einklang mit sich selbst

Ohne eine klare Kenntnis der inneren und äußeren Einflussfaktoren ist selbstbestimmtes Agieren unmöglich. Persönliche Souveränität basiert also auf dem Bewusstsein darüber, wer wir selbst sind, was wir wollen, wie wir es erreichen und wie wir all dies mit den äußeren Einflussfaktoren in Einklang bringen können. Genau das ist allerdings kein einmaliger, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Und weil längst nicht alle Menschen die Bereitschaft zur kontinuierlichen Selbstreflexion mitbringen, bleibt persönliche Souveränität jenen Menschen vorbehalten, die sich nicht scheuen, einen klaren Blick auf sich selbst zu werfen. Das macht persönliche Souveränität so kostbar und insbesondere aus Sicht Dritter so attraktiv.

Arroganz ist keine Souveränität

In der Praxis wird der Begriff Souveränität oftmals falsch verstanden. Und manchmal sind wir überzeugt davon, überaus souverän aufzutreten und ebenso zu wirken, während sich unser Gegenüber ein ganz anderes Bild von uns macht. Souveränität wird allzu leicht verwechselt mit Überheblichkeit, Selbstprofilierung und sogar autoritärem Verhalten. – All dies ist echte Souveränität natürlich nicht. Allerdings erfordert Souveränität sehr wohl ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, jedoch im ursprünglichen Sinne des Wortes.

Es geht also darum, sich des eigenen Ichs mit allen Facetten tatsächlich bewusst zu werden. Ein solches Selbstbewusstsein ist eine Vorbedingung für eine souveräne Ausstrahlung. Erst wenn wir unsere Stärken und Schwächen wirklich kennen, wenn wir wissen, was wir wollen und was nicht, und zugleich zutreffend einschätzen können, wie wir die eigene Persönlichkeit am besten nutzen können – um beispielsweise persönliche Ziele zu erreichen –, sind wir uns unseres Selbst bewusst.

Fragen Sie sich also ganz ehrlich, wie Sie sich selbst sehen, was Ihre Stärken und Schwächen sind, und fragen Sie andere (am besten gute Freunde), wie Sie auf sie wirken. Häufig leben wir mit einem verzerrten Selbstbild, das nicht der Realität und nicht dem Fremdbild, das andere sich von uns machen, entspricht. Versuchen Sie, sich beider Faktoren bewusst zu werden und sie möglichst in Einklang zu bringen. Das verhilft Ihnen zu mehr Natürlichkeit und Echtheit in Ihrem Auftreten.

Souveränität heißt konsequente Integrität

Letztlich wird all das, was eine starke Persönlichkeit und ihre Ausstrahlung ausmacht, in dem Begriff der persönlichen Souveränität vereint: Eigenschaften wie Selbstbestimmung, Verantwortungsbewusstsein, Sicherheit und Gelassenheit, ein gutes Selbstwertgefühl und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein sowie Respekt und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Menschen sind grundlegende Merkmale souveräner Menschen. Persönliche Souveränität zeigt sich in einer konsequenten Integrität, also in der Ausrichtung der eigenen Lebensführung an den persönlichen inneren Wertvorstellungen. Auch das erfordert wiederum ein klares Selbstbewusstsein. Denn wer nicht weiß, wer er ist, welche Werte gelten und welche Lebensführung die individuell passende ist, kann sich nicht entsprechend ausrichten und auf den eigenen Weg fokussieren.

Persönliche Souveränität geht darüber hinaus mit einem hohen Maß an sozialer Kompetenz einher. Souveräne Menschen strahlen Verbindlichkeit und persönliches Engagement aus, wissen, was sie wollen und wie sie es erreichen können. Ihre Unverstelltheit vermittelt anderen Menschen Vertrauenswürdigkeit, und ihre soziale Kompetenz beeinflusst ihr gesamtes Kommunikationsverhalten. Das hat einen großen Einfluss auf das persönliche Umfeld: Denn unter solchen Bedingungen fällt es den Mitmenschen ebenfalls leichter, sich ihrerseits aufgeschlossen zu zeigen, den Argumenten und Botschaften offen zu begegnen und sich überzeugen zu lassen.

Echte Persönlichkeiten sind nicht vollkommen, sondern haben ihre Ecken und Kanten.

Wahre Souveränität erfordert Natürlichkeit

Wahre Souveränität erfordert Natürlichkeit (also das Gegenteil von einem aufgesetzten Verhalten). Das stärkt die eigene Glaubwürdigkeit ebenso wie die Überzeugungskraft und hinterlässt obendrein einen nachhaltigen Eindruck. Alle gekünstelten Verhaltensweisen dagegen verhindern Souveränität. Deshalb sind souveräne Menschen bereit, ihre Schwächen zu zeigen und ihre Ängste und Zweifel zu akzeptieren. Niemand ist vollkommen und es ist ein Irrglaube, anderen permanent Vollkommenheit suggerieren zu müssen. Tatsächlich sind es doch oft die kleinen Unzulänglichkeiten und Eigenarten, die von anderen positiv aufgefasst werden – und zwar dann, wenn man zu den eigenen Ecken und Kanten steht, anstatt sie zu kaschieren.

TIPP

Damit Sie als souveräne Persönlichkeit wahrgenommen werden:

  • Übernehmen Sie ganz bewusst die Verantwortung für Ihr eigenes Handeln.
  • Vermeiden Sie alles, womit Sie Ihre persönliche Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen.
  • Nutzen Sie Gelegenheiten, bei denen Sie sich ohne Abstriche als vertrauenswürdig erweisen können.
  • Bleiben Sie sich selbst und Ihrem Stil treu. Verbiegen Sie sich nicht in eine Richtung, die gar nicht zu Ihnen passt.

Äußere Einflüsse erkennen und hinterfragen

Der persönlichen Souveränität geht immer ein (Selbst-)Erkenntnisprozess voraus. Das Ziel jeder Selbstreflexion ist es, sich selbst und die eigenen Handlungen zu verstehen und echte Einsichten über die wesentlichen Aspekte der eigenen Persönlichkeit zu erlangen. Sie können sofort damit beginnen. Indem Sie sich zum Beispiel selbst im Alltag und im Kontakt mit anderen Menschen beobachten und sich fragen, warum Sie sich so verhalten, wie Sie es beobachtet haben. Hilfreich ist es, sich im Rahmen dieser Selbstbeobachtung zu vergegenwärtigen, was man selbst denkt und fühlt, was einen antreibt oder ausbremst, wer oder was...