Agrarelite, Diktatur und Neoliberalismus - 100 Jahre Wirtschaftspolitik bis zur Argentinien-Krise 2001/2002 - Ursachen und Hintergründe des Staatsbankrotts

von: Judith Haferland

Diplomica Verlag GmbH, 2010

ISBN: 9783836647328 , 120 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 24,99 EUR

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    Qualitätssicherung in der Heilbehandlung der gesetzlichen Unfallversicherung - Messung der Ergebnisqualität im D-Arzt-Verfahren
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Mehr zum Inhalt

Agrarelite, Diktatur und Neoliberalismus - 100 Jahre Wirtschaftspolitik bis zur Argentinien-Krise 2001/2002 - Ursachen und Hintergründe des Staatsbankrotts


 

Die Thematik des vorliegenden Buches gewinnt an ungeahnter Aktualität angesichts des schlimmsten Banken- und Wirtschaftszusammenbruches seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Der Staatsbankrott in Argentinien 2001/2002 galt als eine der verheerendsten Finanz- und Wirtschaftskrisen. Doch was sind die Ursachen für den Zusammenbruch finanzieller und wirtschaftlicher Systeme mit solchem Ausmaß? Oftmals werden die Gründe unmittelbar in den letzten Jahren vor deren Ausbruch gesucht. Doch in Wahrheit reichen die Ursachen weit zurück in die Vergangenheit. In diesem Buch werden 100 Jahre argentinische Wirtschaftspolitik, über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg durchleuchtet. Nur so kann erklärt werden, warum eines der reichsten Länder der Welt inzwischen zu den Entwicklungsländern zählt. Das Buch verdeutlicht anschaulich, dass die Wirtschaftspolitik auch Ausdruck der Kultur eines Landes sein kann. Während dieser 100 Jahre glich die wirtschaftspolitische Situation einer Berg- und Talfahrt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte das Land seinen ersten von unzähligen Militärputschen und Diktatoren, darunter auch Perón der heute noch von weiten Teilen der Bevölkerung als Sozialreformer und Verfechter der descamisados (Hemdenlosen) verehrt wird. Einige Passagen zur Wirtschaftspolitik des Landes lesen sich wie ein spannender Krimi. Die dritte Frau Peróns, Nachfolgerin der weltberühmten Evita, schaffte es von der Nachtclubtänzerin zur Präsidentin Argentiniens und somit zur ersten Präsidentin Lateinamerikas. Ihre Herrschaft wurde 1976 durch das Militär beendet, welches eine der brutalsten Diktaturen Lateinamerikas errichtete und das Land sieben Jahre im Würgegriff hielt. Erst die Niederlage gegen Großbritannien im Kampf um die Falklandinseln läutete das Ende der Diktatur und des politischen Mordens ein. Dies markiert zugleich den Beginn einer Demokratie unter Alfonsín, dessen Amtszeit jedoch mit einer Hyperinflation, mit Hungeraufständen und dem Ausnahmezustand endete. Sein Nachfolger Menem wurde durch unzählige Korruptionsskandale und aufgrund der Anklage wegen internationalen Waffenschmuggels weltberühmt. Seine radikale neoliberale Wirtschaftspolitik versetzte dem Land schließlich den Todesstoß. Die Argentinien-Krise erreichte im Jahre 2001/2002 ihren Höhepunkt unter dem Präsidenten de la Rúa. Ihm bleibt angesichts der wütenden Bevölkerung vor dem Casa rosada nur die Flucht mit einem Hubschrauber vom Dach des Regierungssitzes. Das Land versank im Chaos - fünf verschiedene Präsidenten in zehn Tagen. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF), damals unter dem Vorsitz von Horst Köhler, muss sich heute noch den Vorwurf der Mitschuld an der Misere des Landes gefallen lassen. In diesem Buch werden die Ursachen und Hintergründe der Argentinien-Krise wissenschaftlich aufgearbeitet und volkswirtschaftliche Indikatoren sowie die Wirtschaftspolitik der einzelnen Epochen des 20. Jahrhunderts eingehend beleuchtet. Denn nur wenn man die Entwicklung des Landes über solch einen langen Zeitraum betrachtet, kann der dramatische Abstieg des Landes vollends verstanden werden.