Grundfragen der Irrtumsregelung in § 113 Abs. 3 S. 2, Abs. 4 StGB - Struktur, Entstehungsgeschichte und Rechtsnatur einer 'dogmatischen Anomalie'

von: Florian Wania

Nomos Verlag, 2017

ISBN: 9783845283722 , 252 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 80,60 EUR

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Grundfragen der Irrtumsregelung in § 113 Abs. 3 S. 2, Abs. 4 StGB - Struktur, Entstehungsgeschichte und Rechtsnatur einer 'dogmatischen Anomalie'


 

Cover

1

Einleitung

17

§ 1 Einführung in die Problematik

17

§ 2 Gang der Untersuchung

21

Erster Teil: Strukturelle Grundlagen

22

§ 3 Grundsätzliche Überlegungen

22

A. Das Bedürfnis einer Offenlegung der Struktur der Vorschrift

23

I. Aus der Perspektive des Rechtsanwenders

23

II. Aus der Perspektive des Rechtsunterworfenen

24

B. Methodik

26

I. Gropps Modell einer Systematisierung nach Grundfragen

27

II. Bedürfnis einer Anpassung des Fragenkatalogs?

28

1. Hinsichtlich des Irrtumsgegenstandes

28

2. Hinsichtlich der Beachtlichkeit des Irrtums

29

3. Konsequenzen

29

§ 4 Die Irrtumsregelung in § 113 Abs. 3 S. 2 StGB

30

A. Die Verflechtung mit der Regelung in § 113 Abs. 3 S. 1 StGB

30

I. Der Regelungsgehalt des § 113 Abs. 3 S. 1 StGB

30

II. Das Problem der inhaltlichen Bestimmung des Rechtmäßigkeitserfordernisses

31

1. Der strafrechtliche Rechtmäßigkeitsbegriff der h. M.

32

2. Kritik und alternative Lösungsansätze

36

a) Verwaltungsrechtlicher Rechtmäßigkeitsbegriff („Wirksamkeitslehre“)

37

b) Vollstreckungsrechtlicher Rechtmäßigkeitsbegriff

38

3. Der strafrechtliche Rechtmäßigkeitsbegriff als Ausgangspunkt des Gesetzgebers

40

B. Irrtumssituation

41

C. Irrtumsform

41

I. Der zugrundeliegende Maßstab der Fehlvorstellung

42

II. Begrenzung auf den „error“?

43

D. Rechtsfolgen

44

§ 5 Die Irrtumsregelung in § 113 Abs. 4 StGB

45

A. Irrtumssituation

45

B. Irrtumsform

45

C. Rechtsfolgen

46

I. Die Vermeidbarkeitsklausel

46

II. Die Rechtsbehelfsklausel

49

1. Grundsätzliches

49

2. Zur inhaltlichen Ausfüllung des Zumutbarkeitskriteriums

49

§ 6 Zusammenfassung

52

Zweiter Teil: Strafrechtshistorische Grundlagen

54

§ 7 Vorüberlegungen

54

§ 8 Die Herausbildung der strukturellen Voraussetzungen der Sonderregelung

55

A. Das germanisch-fränkische Recht

56

B. Mittelalterliche Land- und Stadtrechte

57

I. Landrecht und mittelalterliche Rechtsbücher

58

II. Städtische Rechte

59

C. Rezeption und gemeines Recht

59

I. Das römische Recht

60

II. Die Kodifikationen des 16. Jh.

62

III. Die Entwicklung im gemeinen Recht zwischen wissenschaftlicher Innovation und gesetzgeberischer Stagnation

63

1. Wissenschaftliche Innovation

63

2. Gesetzgeberische Stagnation

65

D. Faktoren der „indirekten Normierung“ des Widerstandsdelikts

66

E. Der „große Wurf“ in der Gesetzgebung des 18. Jh.

68

I. Bayern: Entpersonalisierung und Begrenzung des strafbaren Widerstands

68

1. Das Crimen vis publicae im Codex iuris Bavarici criminalis 1751

69

2. Die Begrenzung des strafbaren Widerstands durch die Aufnahme des Rechtmäßigkeitserfordernisses

70

II. Preußen: Die „gesetzgeberische Entdeckung“ und „Entgrenzung“ des Widerstandsdelikts

71

1. Die Regelung im ALR 1794

71

2. Die „Entgrenzung“ des Widerstandsdelikts im preußischen ALR

72

F. Das Partikularstrafrecht des 19. Jh. unter besonderer Berücksichtigung der bayerischen und preußischen Strafgesetzgebung

74

I. Die Entwicklung in Bayern: Art. 315 bayStGB 1813

75

II. Die Entwicklung in Preußen: § 89 PrStGB 1851

76

G. § 113 RStGB 1871 und die Aufnahme des Rechtmäßigkeitserfordernisses

77

§ 9 Die Genese der besonderen Irrtumsregeln in der Reformdiskussion des 19. und 20. Jh.

79

A. Der Ausgangspunkt: Die Begrenzung des strafbaren Widerstands durch das Rechtmäßigkeitserfordernis als „Geburtshelfer“ der Irrtumsproblematik

79

I. Rechtstheoretische Grundlagen des Rechtmäßigkeitserfordernisses

79

1. Die autoritäre, obrigkeitsstaatliche Lösung

80

2. Die liberale, bürgerfreundliche Lösung

81

II. Die Gesetzgebungsdebatte im Reichstag 1870/71

82

1. Zum Verlauf der Debatte

82

2. Die Überlagerung rechtstheoretischer und dogmatischer Gesichtspunkte durch pragmatische Gerechtigkeitserwägungen

85

B. Die Irrtumsproblematik in Rechtsprechung und Lehre bis zum 3. StrRG

88

I. Die Phase vor § 113 RStGB

88

II. Die Phase nach § 113 RStGB: Präzisierung und Dogmatisierung der Irrtumsproblematik

91

1. Tatbestandslösung

93

a) Bedeutung für die Irrtumsproblematik

93

b) Die zeitgenössische Kritik

94

2. Das Rechtmäßigkeitserfordernis als objektive Bedingung der Strafbarkeit

96

a) Das Ziel der Ausschaltung der Rechtsfolgen des § 59 RStGB in der Rechtsprechung

96

b) Die Lösung auf der Grundlage der objektiven Bedingung der Strafbarkeit

98

c) Bedeutung für die Irrtumsproblematik

99

d) Die zeitgenössische Kritik

100

3. Das Rechtmäßigkeitserfordernis als Rechtswidrigkeits- bzw. Rechtspflichtmerkmal (Welzel)

102

a) Bedeutung für die Irrtumsproblematik

103

b) Die zeitgenössische Kritik

103

C. Die Reformdiskussion 1957 – 1970

105

I. Die Vorarbeiten der Großen Strafrechtskommission 1957 – 1962

106

1. Die Zielvorstellungen der GrKomm

106

2. Der Vorschlag § 205 VZ der II. Unterkommission als Diskussionsgrundlage

109

a) § 22 WStG als Vorbild des Entwurfs

110

b) Die Erörterungen zu § 205 VZ

111

aa) Erörterungen über das „Ob“ einer besonderen Irrtumsregelung

113

bb) Erörterungen über das „Wie“ einer besonderen Irrtumsregelung

114

3. § 424 StGB E 1959

116

a) Die besondere Irrtumsregelung in § 424 Abs. 4 und 5 StGB E 1959

116

b) Die zugrundeliegenden Erörterungen

118

aa) Der Fall der irrigen Annahme einer rechtmäßigen Diensthandlung (Abs. 4 S. 2)

119

bb) Der Fall der irrigen Annahme einer rechtswidrigen Diensthandlung (Abs. 5)

121

4. Die Übernahme der Ergebnisse in § 419 StGB E 1962

127

II. Die Beratungen im Sonderausschuss für die Strafrechtsreform 1969 – 1970 bis zur Umsetzung im 3. StrRG 1970

129

1. Der historische Hintergrund

130

2. Die Erörterungen über das Widerstandsdelikt im Lichte der Irrtumsproblematik

131

3. Die 5. Wahlperiode und die Beratungen bis zu den „Garmischer Beschlüssen“

133

4. Die 6. Wahlperiode und die Umsetzung im 3. StrRG 1970

134

a) Die Rahmenbedingungen

135

b) Bedeutung für die Irrtumsproblematik

136

D. Die Verankerung der besonderen Irrtumsregeln des § 113 StGB in der kontinuierlichen Fortentwicklung des Widerstandsdelikts

138

Dritter Teil: Zur Rechtsnatur der besonderen Irrtumsregelung

144

§ 10 Grundsätzliche Überlegungen

144

A. Die Thesen in der aktuellen Diskussion

144

B. Das methodische Problem

146

§ 11 Die Sonderregelung im Vergleich mit den allgemeinen Irrtumsregeln

147

A. Die Verankerung des Strafrechtsirrtums im Allgemeinen Teil des StGB

147

B. Zur dogmatischen Einordnung des Rechtmäßigkeitserfordernisses

148

I. Vernachlässigbarer Theorienstreit angesichts der abschließenden Rechtsfolgenregelung?

148

1. Die Tendenz zu einer „Irrelevanzthese“ in der neueren Literatur

149

2. Stellungnahme

149

II. Ansätze in der Diskussion seit dem 3. StrRG

154

1. Objektive Bedingung der Strafbarkeit

154

2. Tatbestandslösungen

156

3. Rechtfertigungslösungen

157

III. Kritische Würdigung der Ansätze

161

1. Zur Einordnung als objektive Bedingung der Strafbarkeit

161

2. Zu den Tatbestandslösungen

164

3. Zu den Rechtfertigungslösungen

167

a) Friktionen mit dem Wortlaut des § 113 Abs. 3 und systematische „Ungereimtheiten“

168

b) Grundsätzliche Bedenken

169

c) Modifizierte Rechtfertigungslösungen bzw. Notwehreröffnungslösungen als Ausweg?

171

4. Stellungnahme

172

C. Bedeutung für die Rechtsnatur der Sonderregelung

178

I. Die Regelung in § 113 Abs. 3 S. 2 StGB

179

1. Einordnung in die allgemeine Irrtumsdogmatik

179

2. Vergleichende Betrachtung

180

II. Die Regelung in § 113 Abs. 4 StGB

182

1. Das Problem der Einordnung in die allgemeine Irrtumsdogmatik

182

2. Lösungsansätze im Schrifttum

183

a) Erlaubnistatumstandsirrtums-Ansatz

184

b) Irrtum sui generis

184

c) Modifizierter-Verbotsirrtums-Ansatz

185

d) Stellungnahme

185

3. Vergleichende Betrachtung

192

III. Zusammenfassung

194

Schlussbetrachtungen

197

§ 12 Die Sonderregelung im Spannungsfeld zwischen gesetzgeberischem Pragmatismus und strafrechtsdogmatischen Grundprinzipien

197

A. Die Grundsatzkritik an der Sonderregelung

198

B. Stellungnahme

201

I. Zur Kritik an der gesetzestechnischen Ausgestaltung der Regelung

201

II. Zur Legitimität der Sonderregelung zwischen Strafrechtsdogmatik und Kriminalpolitik

205

1. Grundsätzliches

206

2. Bedeutung für die Beurteilung der besonderen Irrtumsregeln in § 113 StGB

210

§ 13 Fazit

221

Anhang: Gesetzliche Grundlagen des Widerstandsdelikts und der besonderen Irrtumsregelung (Auswahl in chronologischer Reihenfolge)

227

Nr. 1: Erster Teil, Kap. 8 § 6 Codex iuris Bavarici criminalis 1751

227

Nr. 2: Teil II Tit. 20, 4. Abschnitt § 166 des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten (ALR) 1794

228

Nr. 3: Art. 315 f. bayStGB 1813

228

Nr. 4: § 89 PrStGB 1851

229

Nr. 5: § 161 Vereinszollgesetz 1869

229

Nr. 6: § 111 EStGBNorddB 1870

229

Nr. 7: § 113 RStGB 1871

230

Nr. 8: § 205 VZ 1957

230

Nr. 9: § 22 WStG 1957

231

Nr. 10: § 424 StGB E 1959

231

Nr. 11: § 419 StGB E 1962

232

Nr. 12: § 113 StGB 3. StrRG 1970

232

Nr. 13: § 22 WStG 2005

233

Nr. 14: § 113 StGB 2011

234

Literaturverzeichnis

237