Firmenjäger - Wie Raider Unternehmen kaufen, zerschlagen, verschachern

von: Hans Sedlmaier

Campus Verlag, 2003

ISBN: 9783593405919 , 264 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 13,99 EUR

  • Julia Extra Band 320 - Verführt von einem Playboy / Sag einfach nur: ich liebe dich! / Liebeszauber auf Santorin / Ausgerechnet mit dem Boss? /
    Liebestraum am Mittelmeer
    Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse
    Heiss verführt - eiskalt betrogen?
    Happy End in Hollywood?
    Die Prinzessin und der Cowboy
  • Tausend mal berührt ?
    Der Milliardär und das Kindermädchen
    Prickelndes Spiel mit der Liebe
    Überraschung im Südseeparadies

     

     

     

     

     

 

Mehr zum Inhalt

Firmenjäger - Wie Raider Unternehmen kaufen, zerschlagen, verschachern


 

Die Firmenjäger mischen mit Kein anderer Firmenjäger hat sich so schnell, konsequent und erfolgreich ins deutsche Wirtschaftsleben eingemischt wie der Amerikaner Guy Wyser-Pratte. Der Geschäftsmann, schon wegen seiner knappen 2 Meter Körperlänge eine imposante Erscheinung, meldete sich in Deutschland erstmals im Dezember 1999 zu Wort. 'Riecht ihr das Napalm?' - Rambo-Raider Guy Wyser-Pratte Während der Übernahmeschlacht von Mannesmann durch Vodafone forderte er Mannesmann-Chef Klaus Esser zu ernsthaften Verhandlungen auf. Nun bekamen auch deutsche Manager die Entschlossenheit und Kampfbereitschaft des Ex-Marine-Offiziers zu spüren. Falls die Mannesmann-Führung das britische Angebot nur abblocke, so drohte Wyser-Pratte, dann werde er zusammen mit anderen Aktionären auf eine außerordentliche Hauptversammlung drängen, um eine ernsthafte Prüfung des Angebots zu erzwingen. Dabei hatte er nur geschätzte 150000 Mannesmann-Aktien in der Tasche - bei weitem nicht genug, um wirklich etwas zu bewegen. Schon hier ließ sich Wyser-Prattes Methode auf einen Nenner bringen: Ihm geht es darum, mit einem relativ kleinen Anteil eine möglichst große Wirkung zu erzielen. Ein Offizier und Gentleman - der Background von Guy Wyser-Pratte So knallhart er in geschäftlichen Dingen agiert, so kultiviert und gentlemanlike erscheint Guy Wyser-Pratte im persönlichen Umgang. Er lebt mit seiner Frau Vivien, mit der er drei Kinder hat, in New York. Auch nach den Anschlägen vom 11. September 2001 dachte er keine Sekunde daran, die Finanzmetropole zu verlassen. Die Ängste von manch einem traumatisierten New Yorker teilt er nicht: 'Mein Nachbar ist Henry Kissinger. Ich glaube, sicherer könnte ich nicht leben.'1 Das Wochenende verbringt der leidenschaftliche Tennisspieler gerne im Kreis der Familie, zu der auch drei Enkelkinder zählen. Die beinahe altmodische Korrektheit im persönlichen Umgang, die Guy Wyser-Pratte auszeichnet, lässt sich auf seine Herkunft zurückführen. Die Wurzeln des amerikanischen Geschäftsmannes liegen dies- und jenseits des Atlantiks - amerikanischer Staatsbürger wurde er erst mit 13 Jahren. Seine Mutter entstammte einer konservativen Grazer Familie, die nach dem Ersten Weltkrieg nach Frankreich gegangen war. Dort lernte sie seinen Vater Eugène kennen. Dieser, ein gebürtiger Franzose, gründete 1929 in Paris ein Arbitrage-Geschäft. Der Begriff Arbitrage bezeichnet den Handel von Devisen, Effekten, Termingeld oder Edelmetallen, bei dem ein Gewinn aus den unterschiedlich hohen Kursen an verschiedenen Handelsplätzen entsteht. Der Arbitrageur schließt mehrere Verträge, Kauf- und Verkaufsverträge ab, sein Gewinn ergibt sich aus der Kursdifferenz. Immer bestens informiert zu sein, ist im Arbitrage-Geschäft der entscheidende Faktor für den Erfolg. Diese Lektion, die der Vater dem Sohn schon früh mit auf den Weg gab, wird jenem Jahrzehnte danach im Geschäftsleben zum eigenen Erfolg verhelfen. Guy Wyser-Pratte kam 1940 in Vichy zur Welt, wohin die Familie aus Paris geflohen war, als die Nazis im Anmarsch waren. 'Da ich einen Onkel in der Wehrmacht hatte, wollten wir nicht unbedingt in Paris sein, wenn er dort ankommt',2 erzählt er später über die Gründe seiner Eltern, die französische Hauptstadt zu verlassen. Als er sieben Jahre alt und der Krieg endlich vorbei war, ging die Familie in die USA. Noch im gleichen Jahr, 1947, eröffnete der Vater in New York erneut ein Arbitrage-Geschäft. Der polyglotte Guy lernte mit seinen beiden Brüdern in Vichy Französisch, später Englisch. Deutsch wurde trotz der österreichischen Mutter zu Hause nicht gesprochen. Der einzige deutsche Ausdruck, an den er sich aus seiner Kindheit erinnern könne, sagt Wyser-Pratte mit schelmischem Grinsen, sei eine wiederholte Klage seiner Mutter über ihn gewesen: 'Furchtbares Kind!' habe sie immer wieder gerufen. Während der Vater sein Arbitrage-Geschäft in New York mit Erfolg weiterführte, plante er seinen Sohn bereits als Nachfolger ein. Der war zwar keiner der jungen Rebellen der frühen 60er Jahre. Doch suchte er sich nach dem BA-Abschluss in Geschichte an der University of Rochester seinen eigenen Weg in die Welt. 1962, gerade 22 Jahre alt, verpflichtete er sich für vier Jahre bei den Marines - eine Zeit, über die er heute noch mit patriotischer Begeisterung und leuchtenden Augen spricht. Nie tritt er in der Öffentlichkeit ohne seine Marine-Anstecknadel am Revers auf. Als Mitglied der 3. Marine-Division wurde der junge Guy in den Fernen Osten geschickt. 'Mein erster Einsatz fand in einem Aufklärungsbataillon statt. Ich war an jedem Ort vor der Küste Asiens', erzählt er über die Zeit, bevor die USA flächendeckend in Indochina Krieg führten. Später meldete sich der junge Soldat für den Kampfeinsatz gegen den Vietcong. Die Front in Vietnam lernte er aber nie kennen - ständig kam etwas dazwischen. Glück für ihn, denn 'bereits der Junge, der beim ersten für mich vorgesehenen Kampfeinsatz meinen Platz einnahm, wurde getötet'.[...]