Gelassen powern - Das Geheimnis mentaler Energie

von: Anke Precht

Kösel, 2017

ISBN: 9783641212339 , 224 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 9,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Gelassen powern - Das Geheimnis mentaler Energie


 

Jetzt fragst du dich vermutlich, was genau du tun kannst, um deine Energiezustände bewusst zu beeinflussen. Darum geht es in diesem Kapitel, und du wirst sehen, dass grundsätzlich fast alles dazu führen kann, dass in dir ein bestimmter Energiezustand ausgelöst wird. Häufig geschieht das durch äußere Faktoren, wie du sicher schon bemerkt hast, wenn du dabei bist, deine Wahrnehmung darauf zu richten. Aber auch persönliche Faktoren führen dazu, dass du in bestimmte Zustände gelangst, ohne dich bewusst dafür zu entscheiden.

Persönliche Auslöser können sein:

Bewegungen oder Körperhaltungen,

Erinnerungen,

Vorstellungen,

Gedanken,

spezifische biochemische Zustände,

Handlungen.

Äußere Auslöser können sein:

Geräusche und Töne, ganz besonders Musik,

alle Gerüche,

dein Outfit,

Bilder und Fotos in deiner Umgebung,

Essen und Trinken,

Gegenstände in deiner Umgebung,

Personen,

Licht.

In den folgenden Abschnitten findest du immer wieder Platz zum Schreiben. Nutze ihn! Denn theoretisches Wissen alleine reicht nicht. Damit du künftig immer gezielter Auslöser von energievollen Zuständen nutzen kannst, musst du sie so gut parat haben, dass du sie auch in einem Zustand findest, in dem es dir gar nicht gut geht. Du erinnerst dich sicher daran, dass gerade im Tal der Zugang zu deinem Wissen und deinen positiven Fähigkeiten oft verschüttet ist. Das führt dazu, dass du dich dann, wenn du es am nötigsten bräuchtest, an die Auslöser für gute Zustände gar nicht mehr erinnerst!

Wenn du aber weißt, dass sie hier in deinem Buch stehen, reicht es, das Buch aufzuschlagen, und schon wirst du fündig. So kannst du die positiven Auslöser nicht nur nutzen, um dich damit auf kommende Ereignisse optimal vorzubereiten, sondern auch, um dich aus Tälern zu beamen, in denen du dich verfangen hast – genauso wie der Baron von Münchhausen sich am eigenen Schopf aus dem Moor zieht. Was körperlich pure Flunkerei ist, funktioniert mental ganz fabelhaft. Also los!

Musik

Auch wenn du nicht besonders musikalisch bist oder selbst keine Musik machst – sicher hast du schon einmal die Erfahrung gemacht, dass Musik deine Stimmung beeinflusst. Bestimmt gibt es ein paar Musikstücke oder Stilrichtungen, die du überhaupt nicht leiden kannst. Stell dir vor, du würdest genau diese Musik einen ganzen Tag lang hören müssen. Was passiert? Genau: du rutschst wahrscheinlich in einen Zustand, der mit aggressiven Tendenzen und niedriger Energie verbunden ist.

Andersherum funktioniert es genauso. Ich bin sicher, du hast schon einmal beim Radiohören lauter gedreht, weil ein Stück lief, das du toll fandest. Und genau hier kannst du ansetzen: Bitte beobachte künftig sehr genau, welche Musikstücke besonders unmittelbar und schnell eine Veränderung in deinem Gefühl verursachen. Ist es eine positive Veränderung, nimm sie sofort auf deine Liste. Unterscheide dabei auch gleich, welcher Art diese positive Veränderung ist und was sie von dir will. Lädt sie dich dazu ein, herunterzufahren? Macht sie dir Lust auf Bewegung? Macht mit ihr das Staubsaugen oder Hemdenbügeln plötzlich Spaß? Erleichtert sie eine bestimmte Arbeit, weckt sie versöhnliche Gefühle, wenn du wütend bist, oder setzt sie kreative Ideen frei? Ermutigt sie dich, stärkt sie dich vor Herausforderungen, die du fürchtest? Hilft sie dir, eine Aufgabe anzugehen, vor der du dich schon eine Weile drückst? Macht sie einen schönen freien Tag noch perfekter?

Die folgende Liste vervollständige bitte immer wieder. Wenn du zu Hause, bei der Arbeit oder beim Autofahren häufig Radio hörst, rate ich dir dazu, das Buch mitzunehmen, damit du die Liste gleich zur Hand hast, wenn ein Musikstück kommt, das einen positiven Effekt auf dich hat. Übrigens musst du dich nicht ausschließlich auf Musik festlegen. Ich kenne eine Frau, die im Urlaub an einer Steilküste das Brüllen der Wellen mit dem Handy aufgenommen hat und die diese Geräusche immer wieder hört, wenn sie sich aus einer stressigen Situation kurz herausbeamen möchte. Und obwohl die Aufnahme schlecht ist, fühlt sie sich nach ein paar Sekunden frisch und erholt und hat wieder einen klaren Kopf – wie damals in der Bretagne. Und ich weiß auch von einem älteren Herrn, der mit sich und der Welt im Reinen ist, sobald er den Sound einer Harley-Davidson hört. Schau mal auf YouTube: Da findest du unzählige Aufnahmen davon! Auch solche Töne gehören in deine Liste, wenn sie etwas mit dir machen und zahlen in unserem Fall in die Kategorie »Musik« ein.

Notiere in deinem Notizbuch, welche Musik dich

entspannt, damit du dich erholst oder gut abschalten kannst;

gut einschlafen lässt, wenn du nach einem anstrengenden Tag nicht zur Ruhe kommst;

an Zeiten in deinem Leben erinnert, in denen du kraftvoll und erfolgreich warst, sodass du an diese Gefühle anknüpfen kannst;

anspornt, eine schwierige oder unangenehme Aufgabe anzugehen;

anderen gegenüber stark und selbstsicher macht;

wieder aufbaut, wenn du einen Rückschlag erlebt hast;

tröstet;

kompetent und selbstbewusst macht;

eine gute Mahlzeit oder einen romantischen Abend noch mehr genießen lässt;

konzentriert macht, sodass du effizient arbeiten kannst;

dabei unterstützt, den Haushalt mit Schwung und Tempo zu erledigen;

beim Sport ganz energiegeladen und leistungsfähig sein lässt und in den Flow bringt (falls das für verschiedene sportliche Herausforderungen verschiedene Musikstücke sind, notiere sie auch separat);

mit Energie auffüllt, sodass du morgens gut in den Tag startest;

kreativ sein lässt (wenn das für verschiedene kreative Aufgaben verschiedene Musikstücke sind, notiere auch diese separat voneinander).

Hier kannst du alles notieren, was für dich in weiteren Situationen wichtig ist, die in deinem Leben eine Rolle spielen:

Sobald du einen groben Überblick bekommen hast, fange an, die wirkungsvollsten Musikstücke in deine Sammlung einzufügen: lade sie dir herunter, kaufe dir die CDs und bringe sie in eine sinnvolle Ordnung, damit du sie gleich griffbereit hast, wenn du sie brauchst. Nicht durcheinander, sondern schon sortiert nach den Situationen, in denen du sie künftig nutzen möchtest. Du kannst eine Playlist für den Morgen erstellen, die du im Auto hörst, während du zur Arbeit fährst. Eine andere, die du beim Joggen nutzt und eine weitere, die dich beim Krafttraining stärker macht. Eine, mit der sich deine Füße beim Tanzen wie von selbst bewegen. Eine weitere, die du hörst, wenn du innerhalb kürzester Zeit zur Ruhe kommen möchtest, oder eine, die du anhörst, wenn du schwierige Aufgaben bei der Arbeit zu erledigen hast.

Düfte

Düfte spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um unser Selbstgefühl geht. Sie wirken über das limbische System auf unser Gehirn. Unbemerkt von unserem Bewusstsein versetzen sie uns in Entspannung, höchste Konzentration, in erotische Stimmung oder in Alarmbereitschaft. Wenn du bedenkst, dass Düfte in früheren Zeiten eine extrem wichtige Rolle bei der Orientierung und beim Bemerken von Gefahren gespielt haben, ist das logisch. Für unsere Vorfahren war es überlebensnotwendig, ein Raubtier oder auch einen Waldbrand schon frühzeitig zu bemerken. Menschen, die in der Natur aufgewachsen sind und ihren Geruchssinn geschärft haben, können anhand des Geruchs der Luft am Morgen recht gut voraussagen, welches Wetter bevorsteht. Diese instinktive Fähigkeit hat unseren Vorfahren über Jahrtausende das Überleben gesichert. Auch wenn wir unseren Geruchssinn heutzutage viel seltener gezielt einsetzen, als wir das früher einmal getan haben, ist er als grundlegende Fähigkeit nach wie vor vorhanden und versorgt uns unablässig mit unbewussten Informationen.

Von zentraler Bedeutung ist dabei die Frage, welche Erfahrungen wir in unserer persönlichen Vergangenheit mit bestimmten Gerüchen gemacht haben. Ich habe kürzlich eine ganz verrückte Erfahrung gemacht: Auf dem Rand meiner Badewanne stehen immer mindestens fünf verschiedene Duschgels. Zwei davon sind immer da, weil sie ganz bestimmte Zustände auslösen. An manchen Tagen probiere ich aber auch gerne eins aus, das einen ganz anderen Duft hat. So habe ich vor einiger Zeit einmal ein Duschgel gekauft, dessen Geruch mich vage an meine Kindheit erinnerte, ohne dass ich sagen konnte, woran genau ich dachte, wenn ich es benutzte. Jedes Mal, wenn ich es verwendete, kamen mir Szenen von früher in den Sinn: das Spielen im sommerlichen Garten, die Wohnung, in der wir lebten, bis ich zehn war, die Nachbarskinder, mit denen ich täglich spielte. An einige von ihnen hatte ich jahrelang nicht gedacht. Und so sehr ich mir auch den Kopf zerbrach, was so gerochen hatte wie dieses Duschgel, ich kam nicht darauf. Bis die Flasche fast leer war. Da traf es mich auf einmal wie ein Blitz: das Duschgel roch genauso wie eine ziemlich eklige Glibberpaste namens »Slime«, mit der...