Meine sanfte Medizin für ein starkes Herz - Herzerkrankungen, Bluthochdruck & Arteriosklerose natürlich behandeln

von: Franziska Rubin

ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe, 2017

ISBN: 9783898837149 , 432 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 20,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Meine sanfte Medizin für ein starkes Herz - Herzerkrankungen, Bluthochdruck & Arteriosklerose natürlich behandeln


 

Sanft die Selbstheilungskräfte aktivieren

Die Naturheilkunde bietet eine große Vielfalt an unterschiedlichen Therapien. Ob Entspannungstechniken, Bewegung, Pflanzenheilmittel, gezielte Ernährung, Heilfasten, Osteopathie oder Akupunktur – alle verfolgen ein Ziel: die gestörten Regulationsmechanismen des Körpers auszugleichen und so die Selbstheilungskräfte zu stärken. Auch die aus dem Takt geratenen Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems können Sie mit Naturheilkunde wieder in Balance bringen oder die Beschwerden zumindest deutlich lindern.

Den inneren Arzt stärken

„Nicht der Arzt heilt, sondern die Natur. Der Arzt kann nur ihr getreuer Helfer und Diener sein. Er wird von ihr, niemals aber die Natur von ihm lernen.“ Was der griechische Arzt Hippokrates von Kos (um 460–377 v. Chr.) damit treffend zum Ausdruck gebracht hat, nennen wir heute Selbstheilungskräfte. Und der berühmteste Arzt des Altertums wusste auch schon: Vorbeugen ist besser als heilen!

Ob Weißdorntee zur Stärkung des Herzens, ein kalter Knieguss bei Bluthochdruck oder Knoblauch gegen Arteriosklerose – viele Hausmittel sind selbst nach den strengen Kriterien der Schulmedizin als wirksam eingestuft. Zwei Drittel der Deutschen setzen regelmäßig auf naturheilkundliche Behandlungen. Doch welche Therapiemethoden gehören zur Naturheilkunde? Was kann man von den traditionellen Verfahren in Sachen Herz erwarten? Wo sind die Grenzen? Wie kann man sich selbst behandeln? Und was muss man dabei beachten?

Wegbereiter und Pioniere

Ein wichtiger Wegbereiter der Naturheilkunde war Christoph Wilhelm Hufeland (1762–1836). Der Leibarzt des preußischen Königs behandelte auch Goethe und Schiller. Er plädierte für eine gesunde Lebensführung, um eine bestmögliche Lebensqualität zu erlangen. Die Wiederentdeckung des Wassers als Heilmittel, das schon in der Antike zu therapeutischen Zwecken genutzt wurde, verdanken wir Siegmund Hahn (1664–1742), Vincenz Prießnitz (1799–1851) und nicht zuletzt dem „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp (1821–1897).

Ab 1852 behandelte Sebastian Kneipp Menschen mit seiner Wasserkur. Ärzte und Apotheker verklagten den „Wasserdoktor“ wegen Kurpfuscherei.

Ein folgenreicher Selbstversuch

Der 25-jährige Sebastian Kneipp erkrankte an Tuberkulose. Er machte Abitur und studierte Theologie, doch sein Gesundheitszustand verschlechterte sich und sein Arzt gab ihm keine Hoffnung mehr. Da fiel dem jungen Mann ein Buch über die Heilkraft des Wassers in die Hände, das 1738 von einem Sohn Siegmund Hahns, nämlich Johann Siegmund Hahn, veröffentlicht worden war.

Beeindruckt von den darin beschriebenen Erkenntnissen, begann Kneipp einen Selbstversuch. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Morgens nahm er regelmäßig kurze Bäder (nur wenige Sekunden) in der kalten Donau, und erwärmte sich anschließend wieder durch einen kleinen Sprint. Diese „Donautherapie“ ergänzte er um Halbbäder und Güsse. Sein Gesundheitszustand besserte sich daraufhin stetig. Der Todgeweihte hatte sich selbst geheilt. Aufgrund dieser Erfahrungen entwickelte Kneipp ein ganzheitliches Gesundheitskonzept auf fünf Säulen: Wasser-, Pflanzen-, Bewegungs-, Ernährungs- und Ordnungstherapie (gesunde Lebensführung). Es hat bis heute nichts von seiner Bedeutung eingebüßt.

Die giftigen Maiglöckchen enthalten wirksame Herzglykoside. Fertigarzneien daraus sind vor allem bei leichter Herzschwäche und Altersherz wirksam.

Naturheilkunde heute

Immer mehr niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und Kliniken bieten integrative Behandlungskonzepte an. Aber vor allem in die Forschung ist Bewegung gekommen. Die Berliner Charité, eine der renommiertesten Kliniken in Deutschland, gründete vor fast 20 Jahren eine naturheilkundliche Hochschulambulanz. Neben der Behandlung von Patienten wurden viele Forschungsprojekte in Angriff genommen. In einer Studie konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass Wasseranwendungen über sechs Wochen die Beschwerden und die Lebensqualität von Patienten mit Herzschwäche verbessern.

Methoden der Naturheilkunde

Die Naturheilkunde kennt diverse Methoden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Dies geschieht in erster Linie mithilfe natürlicher Mittel wie Sonne, Licht, Luft und Wasser sowie Temperaturreizen. Zu den erweiterten Verfahren gehören auch ausleitende Therapien (Schröpfen, Blutegel, Aderlass), Neuraltherapie, Manuelle Medizin/Osteopathie und Mikrobiologische Therapie.Aber auch Bewegung, einschließlich Physiotherapie, sowie Massagen sind ein wichtiger Bestandteil.

Die Mind-Body-Medizin bekommt eine zunehmende Bedeutung für Patienten mit Herzerkrankungen – als moderner Begriff für das, was Kneipp unter Ordnungstherapie verstand. Dabei geht es darum, mit diversen Entspannungsverfahren Patienten dazu zu befähigen, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Das Ziel ist es, dass die Menschen mehr Selbstfürsorge entwickeln und einen gesünderen Lebensstil in den Alltag integrieren. Ernährung sowie therapeutisches Fasten sind ebenfalls wichtige Säulen der Naturheilkunde. Und natürlich der gezielte Einsatz von Heilpflanzen, die Phytotherapie.

Zu den traditionellen Verfahren zählt man Traditionelle Europäische Medizin (TEM), Traditionelle Indische Medizin (TIM; Ayurveda), Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sowie Anthroposophie und Homöopathie.

Die Kraft der Selbstheilung

Wir alle haben schon Selbstheilung erlebt, ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass es sich dabei um Selbstheilung handelt: die Wundheilung. Kaum haben wir eine kleine Verletzung an der Haut, schon reagiert der Körper. Die Blutgerinnung verändert sich und „dickeres“ Blut verklebt zunächst die offene Wunde. Nach kurzer Zeit bildet sich Grind, der verhindert, dass Keime eindringen. Unter dem natürlichen „Pflaster“ kann ungestört neue Haut wachsen und die Wunde schließen.

Bei Infektionen setzt das Immunsystem seine Abwehrtruppen in Gang, um die Eindringlinge unschädlich zu machen. Auch Husten, Schnupfen und Fieber sind nur Reaktionen des Körpers, um die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden. Selbstheilung ist also nichts anderes als die Fähigkeit des Körpers sich zu regenerieren und seine Funktionsfähigkeit wiederherzustellen. Manchmal braucht es einen therapeutischen Impuls von außen oder innen, um die heilende Kraft zu entfalten. Naturheilkundliche Verfahren sind sehr gut geeignet, solche Impulse zu setzen und so die Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren.

Gesunde Reize setzen

Ein gemeinsames Ziel aller Naturheilverfahren ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Häufig werden Reize gesetzt – wie Wärme oder Kälte, körperliche Aktivität oder immunstimulierende Substanzen der Heilpflanzen –, auf die der Körper, aber auch der Geist und die Psyche mit einer gesund machenden Antwort reagieren. Der „innere Arzt“ wird angeregt, wieder regulierend in alle Prozesse des Körpers einzugreifen. Das betrifft beispielsweise seine Regenerations- oder Kompensationsfähigkeit.

Dieses Buch bietet eine Fülle an einfachen, aber wirksamen naturheilkundlichen Methoden und Hausmitteln zur Selbstbehandlung bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie der oftmals einhergehenden Erkrankungen Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Umgang mit Stress. Er spielt bei allen Erkrankungen eine erhebliche Rolle. Umgekehrt kann der Abbau von inneren Spannungen wesentlich zur Heilung von Herzerkrankungen oder zur Besserung von Beschwerden beitragen. Es lohnt sich also, die persönlichen Stressfaktoren zu erkennen und diese entsprechend zu reduzieren.

Das Herz natürlich stärken

Bei der Prävention typischer Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes und koronarer Herzerkrankung (KHK) hat die Naturheilkunde einen großes Potenzial. Ausreichend Bewegung, eine vernünftige Ernährung und Stressabbau können einer frühzeitigen Alterung der Gefäße und damit Erkrankungen des Herzens effektiv vorbeugen.

Bei schon bestehenden Krankheiten kann man die konventionelle Therapie mit naturheilkundlichen Mitteln unterstützen und so oftmals eine Verschlimmerung vermeiden. Der amerikanische Arzt Dean Ornish ist sogar davon überzeugt, dass man mit einem gesunden Lebensstil und einer überwiegend veganen sowie fettarmen Ernährung die Uhr bei Krankheiten wie Diabetes oder Arteriosklerose zurückdrehen kann.

Hohem Blutdruck gegensteuern

Das Gefährliche an Bluthochdruck (Hypertonie) ist, dass man ihn sehr lange nicht bemerkt. Dennoch schädigt er lebenswichtige Organe wie Herz, Nieren und Gehirn und kann so zum Tod führen. Das Herz schafft es über einen langen Zeitraum, den Druck auf seine Gefäße auszugleichen, irgendwann ist es durch diese Belastung jedoch erschöpft und wird krank. Dann lassen sich oft nur noch die Spätfolgen lindern, verhindern lassen sie sich nicht mehr.

So weit muss es nicht kommen. Eine gesunde Lebensführung, die den Bedürfnissen von Körper und Seele entspricht, wirkt Bluthochdruck entgegen. Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung tragen dazu bei, Übergewicht – ein häufiger Risikofaktor von Bluthochdruck – zu reduzieren. Zur Prävention hat sich auch das Training der Blutgefäße mittels Wasseranwendungen bewährt. Sinnvoll ist es natürlich, mit den Lebensstiländerungen bereits zu beginnen, wenn die Werte noch nicht oder nur...