Das große Kinder-Bewegungsbuch

von: Klaus Bös, Margit Pratschko

Campus Verlag, 2009

ISBN: 9783593405148 , 232 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 20,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Das große Kinder-Bewegungsbuch


 

Motivation ist alles: Wie Sie die Lust an der Bewegung wecken (S. 151-152)

Rennen, schwitzen, außer Atem kommen, sich mit anderen messen – all das ist eigentlich ein selbstverständliches Bedürfnis von Kindern von Beginn ihres Lebens an. Alles, was Sie tun müssen, ist, dieses Bedürfnis zu unterstützen und zu fördern. Und zwar so früh wie möglich. Denn, auch wenn es bitter klingt, Ihr Einfluss wird schwinden! Ist Ihr Sprössling erst einmal 13, 14 oder 15 Jahre alt, können Sie an seinem Verhalten und seinen Vorlieben ungefähr so viel verändern wie am Wechsel der Gezeiten. Freunde und Schulkameraden, also die sogenannte Peergroup, fungieren stattdessen als Vorbilder.

Wecken Sie also bei Ihrem Nachwuchs so früh wie möglich die Lust an der Bewegung – solange Sie dazu noch in der Lage sind. Aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern spielerisch und mit Freude an der Sache. Sie werden sehen, es ist gar nicht so schwer, Kinder zu Bewegung zu motivieren. Kleine Tricks sind erlaubt! Zum Beispiel in Form eines persönlichen Bewegungstagebuchs, wie es auch Leistungssportler machen. Sie notieren darin aber natürlich nicht ausgeklügelte Trainingspläne, Ergebnisse von Leistungsdiagnostiken oder Herzfrequenzvariablen. Gemeinsam mit Ihren Kindern erstellen Sie eine Tabelle und notieren eine Woche lang deren Aktivitäten, etwa als abendliches Ritual vor dem Zubettgehen.

Alles, was auch nur im Entferntesten mit Bewegung zu tun hat, kann aufgeführt werden, das hebt die Motivation: der Schulsport natürlich, die Fahrt mit dem Fahrrad zur Schule, das Training im Volleyballverein. Aber auch Seilhüpfen auf der Straße, Rutschen, Klettern oder Schaukeln auf dem Spielplatz und das tägliche Gassigehen mit dem Hund, Laub harken oder der Gang zum Müllcontainer. Besonders schweißtreibende Aktivitäten kennzeichnen Sie durch ein Fähnchen, einen Smiley oder einen Fußball. Sie können sich auch am Anfang der Woche Ziele setzen. Erreichen die Kinder diese Ziele, winkt eine Belohnung.

Das sollte natürlich nicht das neueste Computerspiel sein, sondern der gemeinsame Schwimmbadbesuch oder ein Ausflug in den Tierpark. Meist entwickeln Kinder dabei einen enormen Ehrgeiz, die selbst gesteckten Ziele zu schaffen oder sogar noch zu übertreffen. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Kind sich etwas zu wenig bewegt, kann ein Vertrag hilfreich sein, den Ihr Sohn oder Ihre Tochter mit sich selbst abschließt. Dieses Schriftstück könnte zum Beispiel wie auf der nächsten Seite aussehen. Versehen mit Datum, Unterschrift und einem selbst gemalten Siegel wird Ihr Kind bestimmt alles daransetzen, diesen Vertrag einzuhalten.

Tipp
Ein simples, aber äußerst effektives Hilfsmittel, zu mehr Bewegung zu motivieren, ist ein Schrittzähler. Das radiergummigroße Gerät ist für wenige Euro im Sportfachhandel erhältlich, in Apotheken gibt es die Zähler oft auch umsonst. Das Gerät wird morgens an den Gürtel oder die Hosentasche geklemmt. Es addiert alle Schritte eines Tages. Dieses Bewegungssaldo schwarz auf weiß zu sehen spornt den sportlichen Ehrgeiz nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von Kindern an. Der positive Effekt ist sogar wissenschaftlich belegt. Laut einer amerikanischen Studie erhöht sich die Zahl der Schritte dadurch um bis zu 4 000 pro Tag. Bewegungsaktive Kinder gehen mehr als 15 000 Schritte am Tag, bei bewegungspassiven Kindern sind es kaum 10 000 Schritte.