Die Auswirkungen der Geburt oder Adoption eines Kindes auf bereits errichtete Verfügungen von Todes wegen und Schenkungen - Rechtsgeschichte und geltendes Recht

von: Sophie von Mitschke-Collande

Wolfgang Metzner Verlag, 2016

ISBN: 9783943951905 , 342 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 46,80 EUR

Mehr zum Inhalt

Die Auswirkungen der Geburt oder Adoption eines Kindes auf bereits errichtete Verfügungen von Todes wegen und Schenkungen - Rechtsgeschichte und geltendes Recht


 

Cover

1

Impressum

5

Vorwort

6

Inhalt

8

Einleitung

19

1. Kapitel: Nachgeborene und später adoptierte Kinder im römischen Recht

25

A. Die Auswirkungen des späteren Hinzutretens eines Kindes auf ein Testament

25

I. Postumi Adgnatione Testamentum Rumpitur

26

1. Der Tatbestand (Geburt eines Kindes – postumi adgnatio)

27

a) Postumus

27

aa) Postumus – der Nachgeborene

27

bb) Postumus – der nachgeborene Hauserbe

29

b) Adgnatio

31

c) Quasi-Adgnatio

32

aa) Nachrücken

32

bb) Rechtsgeschäft

33

2. Adressat der Regel

34

3. Die Rechtsfolge – Zerschlagung des Testaments (testamentum ruptum)

35

a) Ungültigkeit ex nunc

35

b) Gesamtungültigkeit

35

c) Intestaterbfolge oder Neuerrichtung

36

4. Zwischenfazit

37

5. Entstehungs- und Geltungsgrund

37

a) Das formelle Noterbenrecht

37

aa) Ursprung und Zweck

38

bb) Einzelheiten

39

b) Zusammenhang zwischen formellem Noterbrecht und postumi adgnatione testamentum rumpitur

40

6. Verhinderung der Rechtsfolge – Einsetzung und Enterbung

43

a) Einsetzbare und enterbbare postumi

44

aa) Der sogenannte postumus suus

44

(1) Unstrittige Voraussetzungen

46

(2) Zu welchem Zeitpunkt musste der postumus suus gezeugt sein?

47

bb) Erweiterung der einsetzbaren bzw. enterbbaren postumi durch Aquilius Gallus – postumus Aquilianus

49

cc) Erweiterung der einsetzbaren bzw. enterbbaren postumi durch die Lex Vellea

50

(1) Postumi Velleani Primi

51

(2) Postumi Velleani Secundi

51

(3) Postumi Juliani

52

dd) Quasi-postumi

53

ee) Zwischenfazit

54

ff) Prätorisches Recht

55

gg) Justinian

57

(1) C.6.48.1 (528 n. Chr.)

57

(2) Novelle 115 (542 n. Chr.)

57

b) Form der Einsetzung bzw. Enterbung

58

7. Fazit

60

II. Querela inofficiosi testamenti für den postumus

61

1. Hintergründe

61

2. Der postumus als Anfechtungsberechtigter

63

a) Enterbung eines postumus des paterfamilias

63

b) Übergehung eines postumus alienus / legitimus

63

c) Übergehung eines postumus matris

64

3. Fazit

67

B. Die Auswirkungen des späteren Hinzutretens eines Kindes auf eine Schenkung

67

I. Querela inofficiosae donationis für den postumus

69

1. Klageberechtigung für postumus oder Sonderwiderrufsrecht für Eltern?

70

2. Benachteiligungsabsicht

71

3. Zwischenfazit

72

4. Schenkung von Todes wegen

73

II. Widerruf einer Schenkung bei späterer Geburt eines Kindes

74

1. Tatbestand

74

2. Rechtsfolge

76

3. Verallgemeinerung

77

C. Fazit

77

2. Kapitel: Nachgeborene und später adoptierte Kinder im gemeinen Recht, insbesondere im 19. Jahrhundert

80

A. Auswirkung der Geburt oder Adoption eines Kindes auf Testamente

81

I. Das Noterbrecht im 19. Jahrhundert

82

1. Erbeinsetzungsanspruch

83

2. Pflichtteil

86

3. Fazit

87

II. Was galt im Fall der späteren Geburt oder Adoption eines Kindes?

87

1. Schwierigkeiten

88

2. Lösungsansätze

88

a) Beibehaltung des Grundsatzes postumi adgnatione testamentum rumpitur

88

b) Anwendbarkeit der Novelle 115 auf postumi

89

3. Zwischenfazit

91

4. Möglicher Zweck

92

5. Sonderfall: Der postumus verstarb vor dem Testator

92

III. Fazit

93

B. Auswirkung der Geburt oder Adoption eines Kindes auf Erbverträge

93

I. Übertragung des römischen Noterbrechts für Testamente auf Erbverträge

96

1. Allgemein

96

2. Einzelheiten bezüglich nachgeborener Kinder

97

a) Einsetzbarkeit und Enterbung der nachgeborenen Kinder im Erbvertrag

98

b) Rechtsfolge bei Übergehung der nachgeborenen Kinder

98

3. Zwischenfazit

99

4. Exkurs: Gemeinschaftliche Testamente

100

II. „Kinderzeugen bricht Ehestiftung“

100

1. Tatbestand und Rechtsfolge

101

2. Dogmatische Konstruktion und Zweck

101

3. Zusammenhang mit dem Noterbrecht

102

III. Anwendung des Schenkungsrechts

103

IV. Fazit

104

C. Auswirkung der Geburt oder Adoption eines Kindes auf Schenkungen

105

I. Das Widerrufsrecht des Schenkers wegen nachgeborener Kinder

105

1. Die Weiterentwicklung von C.8.55.8

106

a) Tatbestand

108

b) Rechtsfolge

109

c) Zweck des Widerrufsrechts

110

2. Das 19. Jahrhundert

111

3. Schenkungen von Todes wegen

114

4. Fazit

115

II. Pflichtteilsergänzungsanspruch für nachgeborene Kinder

116

1. Die Konstitution Diocletians und Maximians von 286 n. Chr.: C.3.29.5

116

a) Widerrufsrecht des Schenkers

117

b) Widerrufsrecht des nachgeborenen Kindes

118

aa) Benachteiligungsabsicht

119

bb) Berechnungszeitpunkt

120

c) Zwischenfazit

120

2. Schenkungen von Todes wegen

121

III. Verhältnis von C.8.55.8 und C.3.29.5

121

D. Fazit

123

3. Kapitel: Nachgeborene und später adoptierte Kinder im Allgemeinen Preußischen Landrecht

125

A. Auswirkungen der Geburt oder Adoption eines Kindes auf letztwillige Verfügungen

126

I. Auswirkung auf Testamente

127

1. Preußisches Pflichtteilsrecht

127

2. Die speziellen pflichtteilsrechtlichen Vorschriften bezüglich nachgeborener sowie später adoptierter Kinder

129

a) Entstehungsgeschichte

130

b) Tatbestand

131

aa) Nach Testamentserrichtung, aber noch zu Lebzeiten des Testators geborene Kinder

132

bb) Nach dem Tod des Testators geborene Kinder

133

c) Rechtsfolge

133

aa) Testamentsergänzung, § 455 II, 2

133

bb) Testamentsaufhebung, § 454 II, 2

134

d) Sonderfall: Nachträglich adoptierte Kinder

135

e) Normzweck

135

f) Kritik

138

g) Revision

139

II. Auswirkung auf Erbverträge

141

1. Dazwischenkunft ehelicher Kinder

142

a) Allgemein

142

b) Erbverträge zwischen Eheleuten

143

2. Nachträglich adoptierte Kinder

144

3. Sonderfall: Nachgeborene Kinder aus zweiter Ehe des überlebenden Ehegatten

145

III. Fazit

147

B. Auswirkungen der Geburt oder Adoption eines Kindes auf Schenkungen

149

I. Widerrufsrecht des Schenkers

150

1. Das Widerrufsrecht wegen nachgeborener Kinder

150

a) Widerrufsbefugnis

151

b) Geltendmachung des Widerrufs

152

c) Rechtsfolge

153

d) Normzweck

153

e) Vergleich zum Erbrecht

154

2. Widerruf einer Schenkung von Todes wegen

156

II. Widerrufsrecht des nachgeborenen Pflichtteilsberechtigten wegen Verkürzung seines Pflichtteils durch Schenkung

157

1. Nachgeborene Kinder

158

a) Tatbestand und Rechtsfolge

158

b) Verhältnis zwischen §§ 1140 ff. I, 11 und §§ 1113 ff. I, 11

159

2. Nachträglich adoptierte Kinder

160

3. Widerruf einer Schenkung von Todes wegen aufgrund Pflichtteilsverkürzung

160

III. Fazit

160

C. Gesamtfazit zum ALR

162

4. Kapitel: Die Auswirkung des späteren Hinzukommens eines Kindes im Rahmen der Entstehung des Bürgerlichen Gesetzbuchs

164

A. Das Anfechtungsrecht der später hinzukommenden Pflichtteilsberechtigten gem. § 2079 BGB

165

I. Teilentwurf Schmitt

165

1. Tatbestand

168

a) Anfechtungsgrund

168

b) Anfechtungsgegenstand

168

aa) Testament

168

bb) Erbvertrag

169

(1) Exkurs: Der Erbvertrag im BGB

169

(2) Der Erbvertrag als Anfechtungsgegenstand

170

cc) Schenkungen von Todes wegen

173

c) Weitere Voraussetzungen

173

2. Rechtsfolgen

174

3. Dogmatische Konstruktion

176

4. Zweck

177

5. Vergleich zum gemeinen und preußischen Recht

178

a) Gemeines Recht

178

b) Preußisches Recht

180

6. Bewertung

182

7. Zwischenfazit

184

II. Beratungen der ersten Kommission

184

1. Änderungen der ersten Kommission

186

2. Bedeutung der Änderung für den Zweck von § 1782 E I

187

III. Kritik am ersten Entwurf

188

IV. Weitere Entwicklung

189

B. Das Selbstanfechtungsrecht des Erblassers gem. § 2281 BGB

191

I. Teilentwurf Schmitt

191

1. Teilentwurf 1879

191

2. Teilentwurf 1886

192

II. Beratungen der ersten Kommission

194

1. Einzelheiten

194

a) Modifikationen

195

b) Schutzvorschriften zugunsten des Erbvertragspartners

195

2. Zweck

196

3. Vergleich zum gemeinen und preußischen Recht

197

a) Gemeines Recht

197

b) Preußisches Recht

199

4. Exkurs: Auswirkung der Einführung des Selbstanfechtungsrechts des Vertragserblassers auf das Anfechtungsrecht der übergangenen Pflichtteilsberechtigten

199

5. Zwischenfazit

200

III. Kritik am ersten Entwurf

201

IV. Weitere Entwicklung

202

V. Exkurs: Gemeinschaftliches Ehegattentestament

203

C. Der Pflichtteilsergänzungsanspruch für nachgeborene Kinder gem. § 2325 BGB

203

I. Teilentwurf Schmitt

205

1. Kein außerordentlicher Pflichtteil für nachgeborene Kinder

205

2. Bewertung

206

II. Beratungen der ersten Kommission

208

III. Kritik am ersten Entwurf

209

IV. Beratungen der zweiten Kommission

210

V. Vergleich

211

1. Gemeines Recht

211

2. Preußisches Recht

211

D. Kein Widerrufsrecht des Schenkers bei späterer Geburt eines Kindes

212

I. Teilentwurf zum Obligationenrecht

212

1. Vorbereitender Ausschuss zum Dresdner Entwurf

213

2. Dresdner Entwurf von 1866

215

3. Teilentwürfe zum Obligationen- und Erbrecht

215

II. Beratungen der ersten Kommission

216

III. Kritik am ersten Entwurf

217

IV. Weitere Entwicklung – Aufnahme des Widerrufsrechts bei Verarmung des Schenkers

218

V. Fazit

220

E. Gesamtfazit zur Entstehung des BGB

221

F. Eigene Bewertung

224

5. Kapitel: Die Auswirkungen des späteren Hinzukommens eines Kindes nach geltendem deutschen Recht

226

A. Anfechtung wegen Übergehung eines Pflichtteilsberechtigten, § 2079 BGB

226

I. Tatbestand

228

1. Unkenntnis von Pflichtteilsberechtigten

228

2. Übergehen

229

3. Anfechtungsgegenstand

231

a) Letztwillige Verfügungen

231

b) Bindende letztwillige Verfügungen

231

II. Ausschluss des Anfechtungsrechts

233

III. Rechtsfolge

234

1. Streitstand

234

2. Änderung der Beweislastverteilung

235

3. Gesetzgebungsgeschichte

237

4. Wortlaut und Systematik

237

5. Teleologische Erwägungen

238

IV. Vergleich mit den untersuchten historischen Vorbildern

240

1. Römisches und gemeines Recht

240

2. Preußisches Recht

240

V. Zweck

242

B. Das Selbstanfechtungsrecht des Erblassers, § 2281 I BGB

244

I. Anfechtungsvoraussetzungen

245

1. Vorrang der Auslegung

246

2. Anfechtungsgrund

246

3. Ausschluss bei Missbrauch

247

II. Rechtsfolge

249

1. Gesamtnichtigkeit

249

2. Rechtsfolgen für Vertragspartner

249

III. Einschränkungsbemühungen

251

1. Berücksichtigung des Willens des anderen Vertragsteils

251

2. Einschränkungen für den sog. entgeltlichen Erbvertrag

252

3. Verzicht auf das Anfechtungsrecht aus § 2079 BGB

255

IV. Vergleich mit historischen Vorläufern

256

1. Gemeines Recht

256

2. Preußisches Recht

257

V. Zweck

258

C. Pflichtteilergänzung für nachgeborene oder später adoptierte Kinder, § 2325 BGB

259

I. Der Pflichtteilsergänzungsanspruch

259

II. Ergänzungsberechtigte

260

1. Die Entscheidungen des BGH aus den Jahren 1972 und 1997

261

2. Erste Anzeichen für eine Abkehr vom Bestandsschutzgedanken

262

3. Die Entscheidung des BGH aus dem Jahre 2012 und die herrschende Ansicht der Literatur

263

a) Gleichberechtigte Mindestteilhabe

264

b) Interessen des Beschenkten

266

III. Vergleich mit historischen Vorbildern

266

D. Schenkungsrecht

267

I. Einführung

267

1. Übergabeverträge im Rahmen vorweggenommener Erbfolge

267

2. Schenkungen auf den Todesfall

269

3. Funktionsäquivalenz zu Verfügungen von Todes wegen

271

II. Bestandsaufnahme

272

1. Widerruflichkeit des Schenkungsangebots

272

2. Verarmung des Schenkers

272

a) Rechtsmittel des Schenkers – Tatbestand und Rechtsfolge

272

b) Zweck

273

c) Vergleich zum Widerrufsrecht wegen nachgeborener Kinder

275

aa) Überlegungen anderer Autoren

275

bb) Stellungnahme

276

3. Wegfall der Geschäftsgrundlage, § 313 BGB

276

4. Individualvertragliche Vereinbarungen

278

E. Fazit

278

6. Kapitel: Gesamtkonzept für die Auswirkung der späteren Geburt oder Adoption eines Kindes auf letztwillige Verfügungen und Schenkungen im BGB

281

A. Analyse der bestehenden Rechtslage

281

I. I. Gesamtkonzept de lege lata

281

1. Vergleich unter dem Gesichtspunkt „Rechtsgeschäft“: Schenkung und letztwillige Verfügung

281

2. Vergleich unter dem Gesichtspunkt „Person“: Später geborenes bzw. adoptiertes Kind – Verfügender

282

3. Vergleich unter dem Gesichtspunkt „Interessenlage“: Verfügungsfreiheit – Teilhabe – Bestandsschutz

283

a) Interessen des Verfügenden

284

b) Interessen des später geborenen bzw. adoptierten Kindes

284

c) Interessen des Begünstigten

286

II. Gesamtkonzept in der Rechtspraxis

287

B. Gesamtkonzept de lege ferenda

287

I. Erforderlichkeit eines Gesamtkonzepts

287

1. Vergleich von Schenkungen und letztwilligen Verfügungen

288

a) Unterschiede

288

b) Gemeinsamkeiten

289

aa) Schenkungen und letztwillige Verfügungen allgemein

289

bb) Schenkungen auf den Todesfall bzw. im Rahmen vorweggenommener Erbfolge und letztwillige Verfügungen

291

c) Stellungnahme

292

2. Funktionsäquivalenz von Schenkungen auf den Todesfall bzw. im Rahmen vorweggenommener Erbfolge und letztwilligen Verfügungen

292

a) Auf den Tod befristete Schenkung bzw. Schenkungen im Rahmen eines Vertrages zugunsten Dritter auf den Todesfall – Vermächtnis

293

b) Übergabevertrag im Rahmen vorweggenommener Erbfolge – Erbvertrag

294

3. Vergleich mit historischen Vorläufern

296

II. Varianten für ein Gesamtkonzept

297

1. Motivirrtum im Schenkungsrecht – analoge Anwendung von §§ 2079, 2281 BGB

297

a) Planwidrige Regelungslücke

298

b) Vergleichbarkeit

298

aa) Anwendbarkeit auf alle Schenkungen

298

bb) Anwendbarkeit auf bestimmte Schenkungen

299

c) Stellungnahme

301

2. Einführung eines Widerrufsrechts wegen nachgeborener Kinder – Hinzufügung einer dem Gesamtkonzept fehlenden Norm

302

a) Mögliche Ausgestaltung eines Widerrufsrechts wegen nachgeborener Kinder

302

b) Stellungnahme

303

3. Abschaffung von § 2079 BGB und § 2281 BGB – Abschaffung bestehender Normen

305

a) Rechtfertigung der Abschaffung des Selbstanfechtungsrechts

306

b) Rechtfertigung der Abschaffung des Anfechtungsrechts übergangener Pflichttteilsberechtigter

307

Abkürzungsverzeichnis

312

Literaturverzeichnis

317

Quellenverzeichnis

336

Verzeichnis römischer Rechtsquellen

339