Es ist alles gesagt - Wie schön Wirtschaft sein kann. 22 Unternehmer/innen setzen Zeichen.

Es ist alles gesagt - Wie schön Wirtschaft sein kann. 22 Unternehmer/innen setzen Zeichen.

von: Karl Gamper, Jwala Gamper

edition.gamper.com, 2007

ISBN: 9783950190304 , 210 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 19,90 EUR

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Es ist alles gesagt - Wie schön Wirtschaft sein kann. 22 Unternehmer/innen setzen Zeichen.


 

Inner Game (S. 69-70)

Christian ,Maier

Sie finden mich im Breisgau. Nahe Freiburg. in einem saal. ich jongliere mit tüchern. Farbigen tüchern. Diese feinen Dinger schweben mit graziöser leichtigkeit vom Himmel des Plafonds direkt in meine Hände. Und mit der Geste einer weiten Einladung schicke ich sie – die tücher – zurück. Hoch in den Raum jenseits der schwerkraft. ich bin nicht allein. Frauen und Männer um mich. Musik. Und eine feine Heiterkeit, ein Fluidum aus leichtigkeit durchzieht den Raum. Konzentrierte Gesichter und doch entspannt im FLOW. Das szenario verändert sich. aus den tüchern werden Bälle. lederne Jonglierbälle, die anstatt sanft zu schweben blitzschnell durch die lüfte flitzend direkt auf den Boden klatschen. Patsch. Patsch, patsch, patsch! „Hört ihr dieses Geräusch? Das ist die EROTIK DES VERSAGENS.

Hört genau hin. achtet auf den sound. Hat es nicht einen unverkennbaren ton, dieses >,PatschPatsch<,. Kein bisschen Unwillen darüber, dass die Bälle meiner Jonglierkunst trotzen. sich meinen Griffen entziehen. Ganz anders als die tücher eben. Diese Bälle. ich erlag der Erotik des Versagens. ich konnte fühlen wie es ist, wenn das, was geschieht, akzeptiert wird. Einfach akzeptiert wird. Voll und ganz und jenseits des kritischen Verstandes. EIN GUTES GEFÜHL. IM KÖRPER. Und irgendwie ging das Fließen nicht weg und die Rhythmik aus den tüchern verband sich nach einiger Zeit mit dem viel schnelleren Flug der Bälle. Und auch das >,patsch<, blieb versöhnlich das, was es ist: Der ausdruck des anfängers in einer neuen Kunst.

All das und viel mehr geschah bei einem seminar mit Christian Maier. titel: >,spielraum für Wesentliches.<, Es war eines der wenigen offenen seminare, die Christian anbietet. Er arbeitet meist mit teams und Führungskräften in Firmen und unterstützt diese als Coach und Berater in Veränderungsprozessen. Und natürlich geht es da nicht um Jonglieren – vordergründig – und doch steckt in dieser Kunst eine tiefe Weisheit. Jonglieren wir nicht alle?

Und haben wir nicht alle meist viel mehr als nur DREI BÄLLE IN DER LUFT? Ein Projekt da, eines dort, einen Köcher voll mit terminen und dazu aufgaben, die sich gefährlich dem krachenden aufschlag nähern – patsch! Jonglieren mit drei Bällen ist gar nicht so einfach. Und doch entstand in unserer Gruppe nach kurzer Zeit eine erstaunliche Gewandtheit. Wir lernten, die Bälle überkreuz zu werfen, folgten einem Muster, hörten das sanfte Plop, wenn ein Ball in der Hand landet und fanden einen individuellen Rhythmus, der erfreulich mit dem der Gruppe korrespondierte.