Open Innovation - Ansätze, Strategien und Geschäftsmodelle

von: Markus J. Faber

Gabler Verlag, 2009

ISBN: 9783834980274 , 113 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 42,25 EUR

Mehr zum Inhalt

Open Innovation - Ansätze, Strategien und Geschäftsmodelle


 

"1 Einleitung (S. 1)

1.1 Themeneinführung

„Not all smart people in the world work for us.""

(Bill Joy, Sun Microsystems)

Die dynamischen Veränderungen in der Unternehmensumwelt zwingen Firmen dazu, vormals etablierte Strategien zu verbessern oder neuartige Wege zu beschreiten, um den nachhaltigen Erfolg der wirtschaftlichen Tätigkeit zu sichern. Beispielsweise hat auf der Angebotsseite im Zuge globalisierender Tendenzen in vielen Ländern und in einer Vielzahl von Branchen der Verdrängungswettbewerb den Marktwettbewerb ersetzt.

Der beobachtbare makroökonomische Wandel gilt als Ursache für Veränderungen im mikroökonomischen Rahmen. Daneben treten seitens der Nachfrage Konsumenten als Individuen auf und verlangen, dem gesteigerten Wunsch nach Selbstverwirklichung folgend, heterogene Leistungen. Eine beobachtbare Konsequenz stellen die sich verkürzenden Produktlebenszyklen dar.

Die zunehmende Konkurrenz erhöht spürbar den Innovationsdruck: Bislang waren die Hersteller selten mit der Notwendigkeit konfrontiert, neue Produkte oder Produktverbesserungen, die von ihnen verkauft werden, dezidiert zurück zu verfolgen.

Während bisher erfolgreiche Innovationsergebnisse nicht zu einer systematischen Rückverfolgung veranlassten, wenn konventionelle Verfahrensweisen scheinbar zum Erfolg führten, wird nun der Fokus auf eine gezielte Untersuchung der Unternehmensaufgabe Innovation gelenkt.

Die Herausforderung des Managements von Dynamik, Komplexität und Kosten kennzeichnet hierbei den zentralen kritischen Faktor, dem sich das Unternehmen stellen muss. Um den Kostendruck zu umgehen wird durch die Verfolgung einer Differenzierungsstrategie versucht, preisunelastische Akzeptanz beim Kunden zu erhalten.

Unternehmen werden dazu gezwungen, auch in kleineren Märkten adäquate Produkte anbieten zu können, da diese Nischenfokussierung oftmals die einzige Möglichkeit für Wachs- tum und somit die Abkehr von hartem Preiswettbewerb darstellt.

Begleitet wird diese Tendenz von der technischen Vernetzung, in der Information und Wissen zum dominierenden Faktor in Gesellschaft und Wirtschaft werden. Zukunftsorientierte Unternehmen versuchen nach den intensiven Restrukturierungswellen der letzten Jahre gezielt, Vorsprung durch erfolgreiche Innovation zu erreichen.

Im Wettbewerb sind die Verfügungsrechte über Quellen und Potentiale der Wertschöpfung erfolgsentscheidend, bei wissensintensiven Branchen insbesondere die Kompetenz, die sich im Wissen der Mitarbeiter manifestiert. Bei einer das Umfeld betrachtenden Sichtweise rückt der Markt mit den Kunden, Lieferanten, Wettbewerbern und weiteren Kooperationspartnern in den Vordergrund.

Die Nutzung der genannten externen Innovationsquellen, deren Bedeutung als komplementär zu internen gesehen wird, stellt die Definition dar, die der Autor H. Chesbrough „Open Innovation"" vertritt.

Die notwendige Orientierung am Kunden als strategischen Erfolgsfaktor der Produktion stellt ein bereits von vielen Unternehmen realisiertes Potential dar und wird in der Theorie ausführlich in Konzepten, wie z.B. der „Mass Customization"", beschrieben. Um dem Wandlungsdruck in geeigneter Weise zu begegnen versuchen Unternehmen, Kreativität und Effizienz in einer adäquaten Produktfindung zu kombinieren und beschreiten hierzu neue Wege im Innovationsmanagement.

Operativ werden die Gestaltung und die Führung des Innovationsprozesses und das Management von Leistung, Qualität, Kosten und Zeit wettbewerbsentscheidend. Vorteilhafte Produktentwicklung wird unter dem Kosten-Nutzenkriterium gemeinsam mit dem Kunden vollzogen.

Die Autoren Reichwald und Piller bezeichnen diese Innovationskooperation zwischen Unternehmen und Kunden als „Open Innovation"" und entwickeln ein zu Chesbrough abweichendes Konzept. Sie fokussieren sich mit ihrer Namensgebung auf die externe Wissensquelle Kunde, indem sie einen Aspekt des Begriffsverständnisses von Chesbrough beleuchten.

Nach Reichwald und Piller ist der Kunde bzw. Nutzer in der Folge nicht mehr nur passiver Empfänger betrieblicher Leistungen, sondern nimmt Einfluss auf dem Weg der Ideen- und Produktfindung und initiiert zum Teil sogar den Innovationsprozess."