Alaska & Kanadas Yukon - VISTA POINT Reiseführer Reisen Tag für Tag - Reiseführer

von: Wolfgang R. Weber

Vista Point Verlag, 2015

ISBN: 9783957334107 , 352 Seiten

9. Auflage

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 9,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Alaska & Kanadas Yukon - VISTA POINT Reiseführer Reisen Tag für Tag - Reiseführer


 

Reiseland Alaska & Kanadas Yukon
Die Routen – und was man daraus machen kann


Die vorgeschlagenen Reiserouten führen in mehreren Schleifen durch den äußersten Nordwesten des amerikanischen Kontinents zwischen 55 und 65 Grad nördlicher Breite. Sie berühren zwei Klimazonen: das mit verhältnismäßig mildem, maritimem Klima gesegnete Südost- Alaska und das Innere des amerikanischen Kontinents jenseits der Küstenberge, in dessen Kontinentalklima die Temperaturen zwischen plus 30 Grad im Sommer und minus 40 Grad im Winter schwanken. Am Weg liegen die Lachsbäche der Kenai-Halbinsel, die mit Wildreichtum und spektakulärer Landschaft prunkenden Nationalparks des Inneren, die geschichtsträchtigen Siedlungen der Westküste und die Goldfelder des Klondike, deren reichhaltige Vorkommen in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts den entscheidenden Anstoß zur Besiedlung und Erschließung des bis dahin nahezu unbewohnten Landes gaben.

Die beiden ersten in diesem Buch vorgestellten Hauptrouten, die sich auch miteinander verknüpfen lassen, führen als Rundkurse auf den in den letzten 60 Jahren auf dem Festland gebauten Straßen durch das Landesinnere Alaskas (Seite 28 bis 151) und das kanadische Yukon Territory (Seite 152 bis 259). In Kombination damit oder als selbstständige Unternehmung erschließt eine dritte Route per Fähre die amphibische Welt Südost-Alaskas (Seite 260 bis 311) mit der Option, auf den im Landesinneren verlaufenden Straßen durch das nördliche British Columbia in den Yukon zurückzufahren (Seite 312 bis 325).

Reisedauer und Entfernungen


Einen detaillierten Überblick über den zeitlichen Ablauf und die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der in diesem Buch empfohlenen Routen vermittelt außer den Karten dieses Kapitels die grafische Darstellung auf Seite 20/21. Neben den Routenverläufen finden Sie in der Grafik auch Informationen über die Mindestdauer der einzelnen Routen und Angaben zu den Entfernungen zwischen den Orten, die als Anfangs- und Endpunkte einer Teilstrecke ausgewählt wurden. Dies soll eine erste, grobe Planung erleichtern. Anhand der Grafik kann so die Mindestdauer der individuell zusammengestellten Route ebenso ermittelt werden wie die Mindestzahl der zu fahrenden Kilometer. Diese Daten können wiederum als Basis dienen, um die Kosten für die Fahrzeugmiete abzuschätzen und zu entscheiden, ob unter Umständen ein Pauschaltarif ohne Berechnung der gefahrenen Kilometer sinnvoll ist oder nicht.

Die drei Hauptrouten mit einer Reisedauer von acht (Yukon), neun (Südosten Alaskas) beziehungsweise 15 Tagen (durch das Landesinnere Alaskas) bieten eine optimale Einführung. Die Tageseinteilung dieser Routen ist als Orientierungsrahmen für den minimalen Zeitbedarf gedacht. Straßenzustand und Verkehrsaufkommen sind so unterschiedlich, dass es für den Ortsunkundigen meist schwierig ist, Fahrzeiten halbwegs richtig einzuschätzen. Auch wer für die in diesem Buch vorgestellten Touren genügend Zeit mitbringt, wird bald feststellen, dass es sich nicht unbedingt empfiehlt, die Tage in der vorgegebenen Abfolge nahtlos hintereinander »abzuspulen«. Die täglich zurückzulegenden Strecken sind zwar insgesamt zu bewältigen, erfordern aber eine gewisse Zeitdisziplin, die schnell in »Urlaubsstress« ausarten kann. Auch die Fährschiffreise durch Südost-Alaska gewinnt durch eingeschobene Pausen in den Hafenorten, die mit Ausflügen zu Lachs fischenden Bären, Gletschern, heißen Quellen, mit Wanderungen im pazifischen Regenwald oder Kajaktouren in versteckten Fjorden nach eigenem Gusto ausgefüllt werden können. Wer darüber hinaus in der Lage ist, ein oder zwei Schlechtwettertage – in Südost-Alaska nicht ungewöhnlich – »auszusitzen «, wird die Fährfahrt durch das Inselgewirr der Inside Passage vor der Kulisse eisund schneebedeckter Felsenberge umso mehr genießen.

Die Reiserouten sind so aufgebaut, dass sie sich problemlos zu einer längeren Unternehmung kombinieren lassen. Den vorgeschlagenen Rundkurs durch Alaska kann man aber auch in kleinere, in sich geschlossene Teilrouten aufteilen. Dies eröffnet Reisenden mit begrenzt verfügbarer Zeit die Möglichkeit, auch einige der zahlreichen Alternativangebote, Extratouren und Umwege auszuprobieren, die in jedem Kapitel zusätzlich zum Hauptprogramm vorgestellt werden. Beispiele für eine Zerlegung der Alaska-Route sind:

Teilroute 1: Kenai-Halbinsel (Zeitbedarf: 7 bis 10 Tage)
Von Anchorage aus führt die Reise nach Südwesten zum Portage-Gletscher und weiter auf die Kenai-Halbinsel. Über Kenai, Homer und Seward schließt sich der Kreis dann wieder in Anchorage.

Teilroute 2: Prince William Sound und Matanuska-Tal (Zeitbedarf: 7 bis 10 Tage)
Die Reiseroute verläuft von Anchorage aus zunächst ebenfalls über den Portage-Gletscher und anschließend nach Whittier. Dort nimmt man die Fähre nach Valdez und fährt weiter über McCarthy und Kennicott sowie Palmer zurück nach Anchorage.

Teilroute 3: Das Innere Alaskas (Zeitbedarf: 8 bis 12 Tage)
Nach dem Start in Anchorage geht es über Palmer zum Denali National Park. Weitere Stationen sind Fairbanks, Delta Junction, Glennallen und Palmer, bevor man wieder den Endpunkt Anchorage ansteuert.

Im Klartext: Wer wenig Zeit hat, sollte lieber eine solche Teilstrecke auswählen als die Hauptroute durch Abkürzungen und Weglassen zu straffen und dabei möglicherweise auch noch auf Erholung zu verzichten. Reiz und Erlebnis einer Reise in den Norden liegen zum großen Teil in kleinen Schlenkern und Extratouren ins Hinterland, bei denen man in Kontakt mit den Bewohnern kommt und ihren Hinweisen auf Verborgenes am Rande nachgehen kann.

Noch eine Bemerkung zu den in diesem Buch genannten Distanzen: Keine Entfernungsangabe, weder auf einer Karte noch in einem Buch oder im Internet ist als absolut richtig und einzig verlässlich zu verstehen! Auch die Angaben in diesem Reiseführer sind lediglich »ungefähr« genau. Bei meinen Reisevorbereitungen und später während der Reise selbst bin ich ständig auf Widersprüche in den Entfernungsangaben gestoßen, je nachdem welche Quelle ich gerade zu Rate gezogen habe. Das liegt zum Teil daran, dass bei unterschiedlichen Messungen oft nicht die selben Ausgangsund Endpunkte gewählt werden. Bedenken Sie außerdem, dass die Kilometerzähler vieler Mietwagen nicht geeicht sind. Hier kann es zu Abweichungen von bis zu zehn Prozent kommen. Schließlich beeinflussen Faktoren wie Reifenzustand und Reifendruck des Fahrzeugs die auf dem Tachometer angezeigten Werte.

Für die Entfernungsangaben in den am Anfang jedes Kapitels zu findenden Routenprotokollen habe ich die Differenzen der Kilometer- beziehungsweise Meilenstände auf dem Tacho des von mir benutzten Fahrzeugs verwendet. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass in den genannten Werten die Entfernungen zwischen der Hauptroute und ein wenig abseits liegenden Sehenswürdigkeiten sowie die Wege zum Hotel oder Campground enthalten sind.

Reisezeit


Es gibt Einheimische, die behaupten, Alaska kenne nur zwei Jahreszeiten: neun Monate Winter und drei Monate Touristensaison. Andere widersprechen: Ihnen zufolge gibt es doch vier Jahreszeiten – Juni, Juli, August und Winter. Ein wenig Wahres steckt in dieser Demonstration nördlichen Humors schon. Einen Frühling im europäischen Sinne kennt man hier nicht, stattdessen kommt es Ende April oder Anfang Mai für einige kurze Wochen zum breakup. Dann reißt das Eis der Flüsse auf, der Schnee schmilzt rapide und im Inneren Alaskas versinken die unbefestigten Wege im Schlamm.

Der gesamte Mai ist meistens sonnig und trocken, selbst im regenfreudigen Südost-Alaska kann, zur Freude der noch nicht sehr zahlreichen Reisenden, die Sonne manchmal tagelang vom Himmel strahlen. Ab Mitte des Monats öffnen nach und nach die Besucherattraktionen, die Hotelpreise sind um einiges niedriger als in der Hauptsaison, und die ersten Gäste werden besonders freundlich begrüßt.

Die Hauptsaison dauert von Mitte Juni bis Mitte August. Der Juni ist der trockenste, der Juli der wärmste und der August oft der feuchteste der Sommermonate. Die Sonne steht in dieser Zeit lange am Himmel. In Anchorage verschwindet sie im Juni nur für vier Stunden hinter dem Horizont, richtig dunkel wird es dann auch während der kurzen Nacht nicht. In mancherlei Hinsicht ist der Juni der beste Reisemonat, für einige Gegenden gilt diese Empfehlung allerdings nur mit Einschränkungen: In den höheren Regionen, zum Beispiel auf dem Chilkoot Trail, halten sich noch die Überbleibsel des Winters und in den arktischen Gebieten beginnt jetzt erst die Schneeschmelze. Außerdem haben die Moskitos im Juni ebenfalls ihre »Hauptsaison«.

Schneehuhn zwischen Sommer- und Wintergefieder

Der Juli ist zweifellos der Monat, in dem Alaska und der Yukon die meisten Touristen zu verzeichnen haben. Hotelzimmer, Plätze auf der Fähre und im Shuttlebus des Denali National Park müssen lange im Voraus gebucht werden. Die staatlichen Campgrounds sind oft schon ab der Mittagszeit bis auf den letzten Platz belegt, und selbst auf den nicht gerade billigen privaten Plätzen ist dann oft kein Unterkommen mehr. Mitte August ist der Rummel vorbei, die...