Strategische Anlageberatung. Assetklassen und Portfoliomanagement

von: Helmut Kaiser (Herausgeber)

Gabler Verlag, 2002

ISBN: 9783409119450 , 449 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 49,90 EUR

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Strategische Anlageberatung. Assetklassen und Portfoliomanagement


 

4.1 Private Equity (S. 305-306)

Anja Bischoff, Katrin Witzel

4.1.1 Definition und Charakteristika von Private Equity

Während in den USA bereits früh heutige Weltunternehmen wie Microsoft, Intel und Apple durch Beteiligungskapital eine Starthilfe erhalten haben, hat sich der Markt für Private Equity in Europa erst seit Mitte der achtziger Jahre verstärkt entwickelt. Private Equity ermöglicht es den Investoren, sich für einen längerfristigen, aber begrenzten Zeitraum an meist nicht börsennotierten Unternehmen zu beteiligen. Dem Anleger eröffnet sich eine Assetklasse, die sich in ihrem Ertrags- und Risikoprofil von anderen Anlageformen unterscheidet und sich somit zur Portfoliodiversifikation eignet. Was aber genau verbirgt sich hinter dem Begriff Private Equity und wie ist dieser von dem in den Medien ebenfalls häufig zitierten Begriff des Venture Capitals abzugrenzen?

4.1.1.1 Private Equity und Venture Capital: eine definitorische Abgrenzung
Beteiligungskapital, Private Equity, Risikokapital,Wagniskapital, Venture Capital, Chancenkapital – all dies sind Begriffe, die in der Literatur (vgl. zum Beispiel Weitnauer, 2000, S. 5) und den Medien häufig in demselben Kontext verwandt werden. Eine einheitliche Definition ist in der einschlägigen Literatur auf Grund unterschiedlicher Abgrenzungen der Begriffe Private Equity und Venture Capital aber nicht vorhanden. Während diese in Europa häufig synonym verwendet werden, orientiert sich die diesem Buch zu Grunde liegende Abgrenzung an der im anglo-amerikanischen Raum ab Mitte der achtziger Jahre verwendeten Definition. Die Unterschiede zwischen den zwei Begriffen werden anhand der geschichtlichen Entwicklung des Marktes für Beteiligungskapital deutlich.

Der Begriff Venture Capital taucht bereits in den fünfziger Jahren in den Vereinigten Staaten auf. Er zielt auf die Eigenkapitalfinanzierung junger wachstumsträchtiger Unternehmen, in der Regel aus der IT-Branche, die sich in der Frühphase der Unternehmensentwicklung befinden. In den siebziger und achtziger Jahren verändert sich der Markt für Beteiligungskapital aber nachhaltig. Finanziert wird nun nicht nur die Gründungsphase von Unternehmen, sondern es wird ebenfalls in reifere Firmen investiert. Die Investments erstrecken sich neben dem Hochtechnologiesektor auf defensivere Branchen wie die Konsumgüter- oder die Maschinenbauindustrie. Darüber hinaus wird die Palette der Finanzierungsinstrumente erweitert.

Neben Eigenkapital treten neue Finanzierungsformen, beispielsweise Wandel- und Optionsanleihen oder nachrangiges Fremdkapital. Mit der Zeit etabliert sich der umfassendere Begriff des Private Equity beziehungsweise Beteiligungskapitals (vgl. Bader, 1996, S. 4-9). Der Begriff Private Equity erfasst somit nicht nur die risikoreiche Finanzierung in der Frühphase von Unternehmen, sondern sämtliches Eigenkapital und eigenkapitalähnliche Mittel, die meist nicht börsennotierten Unternehmen in unterschiedlichen Entwicklungsstufen oder für spezielle Finanzierungsanlässe mittel- bis langfristig ohne bankübliche Sicherheiten zur Verfügung gestellt werden. Abbildung 1 verdeutlicht, dass Private Equity neben Venture Capital noch Elemente aus benachbarten Finanzierungsarten wie Mezzanine Capital, Buy-out Capital (MBO/MBI) oder Restructuring Capital beinhaltet (vgl. Glossar) (vgl. Bader, 1996, S. 9-15; Achleitner, 1999, S. 578).

Für die entsprechenden Unternehmen bietet Private Equity in einer entscheidenden Phase der Entwicklung die häufig einzige Chance, Kapital zu erhalten, um notwendige unternehmerische Schritte durchzuführen. Auf Grund von relativ hohen Risiken und unsicheren Erfolgsaussichten sind die entsprechenden Unternehmen meist von den herkömmlichen Finanzierungsquellen über den Kapitalmarkt oder durch Banken ausgeschlossen. Das zur Verfügung gestellte Kapital wird genutzt, um neue Produkte und Technologien zu entwickeln, Akquisitionen zu tätigen, neue Märke zu erschließen, die Kapitalstruktur zu verbessern, umzustrukturieren oder Eigentümer- und Nachfolgeregelungen zu lösen. Neben der finanziellen Komponente erfolgt, falls gewünscht, eine aktive Managementunterstützung durch die Kapitalgeber, die sich sowohl auf Finanzierungs- als auch auf unternehmerische Fragen bezieht (vgl. Bader, 1996, S. 11-15).

 

4. Neue Assetklassen und jüngste Trends im Portfoliomanagement