IT für Manager - Mit geschäftszentrierter IT zu Innovation, Transparenz und Effizienz

von: Klaus-Rainer Müller, Gerhard Neidhöfer

Vieweg+Teubner (GWV), 2008

ISBN: 9783834894878 , 187 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 29,99 EUR

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IT für Manager - Mit geschäftszentrierter IT zu Innovation, Transparenz und Effizienz


 

7 IT-Ressourcen: Computersysteme und mehr (S. 78-79)

Bei Computersystemen ist es wie bei Autos: Als Nutzer kennen Sie nur die Außensicht. Das Innenleben und dessen Komplexität bleibt Ihnen – oftmals glücklicherweise – verborgen. Selbst wenn Sie die Motorhaube öffnen, bietet sich Ihnen meist ein „aufgeräumter" Eindruck. Die Komplexität erschließt sich erst, wenn Sie ein Ersatzteil benötigen und der Mechaniker sich am Bildschirm in die Tiefe des Autos „zoomt", bis in der untersten Ebene schließlich die Teileliste auf den Bildschirm erscheint. Anwender sehen von ihrer IT meist wenig, nur ihren Personal Computer, kurz PC, oder ihr transportables Notebook und die Programme, die darauf laufen.

Manch einer nimmt noch das Kabel und die Stecker wahr, die ihn mit dem Unternehmensnetz verbinden. Vor ihm verborgen am anderen Ende des Netzes stehen die Computersysteme. Je nach Unternehmen und Aufgabenstellung sind dies Großrechner, sogenannte Mainframes oder Hosts, und/oder mittlere Systeme in Form einzelner Server oder ganzer Server-Farmen. Sie machen die eigentliche „Rechenarbeit".

Höchstleistungsrechner, wie sie in Forschungseinrichtungen zum Einsatz kommen, bezeichnen ITler oft scherzhaft als „number cruncher" , „Zahlenzermalmer". Die zentralen Rechner benötigen noch weitere Hardware-Komponenten. Dazu gehören Datenspeicher in Form von Festplatten und Datenbändern, Kommunikationseinheiten, wie z. B. Netzwerkadapter, Ausgabegeräte, wie z.B. Drucker, und Eingabegeräte, wie z. B. Tastaturen oder Scanner. Vorstellen lässt sich das Ganze wie das Netz einer Spinne.

Im Zentrum befinden sich die Server mit Speichern, Druckern und Scannern. Über ein lokales Netz sind sie untereinander und mit den PCs der Nutzer verbunden. Darüber hinaus verfügen sie in der Regel über eine Anbindung an ein überregionales Weitverkehrsnetz. Die zentralen Computersysteme bieten den dezentralen PCs und Notebooks Dienste an. Letztere sind also Kunden bzw. Klienten, englisch Clients, der Diensteanbieter bzw. Diener, englisch Server. Ein solches Gebilde aus Clients und Servern nennt sich Client-Server-Architektur.

7.1 Anwendungen

In ihrer täglichen Arbeit sehen die Nutzer ihren PC bzw. ihr Notebook und die darauf nutzbaren Anwendungen. Wie auf dem heimi schen PC gehören hierzu meist die Büroanwendungen, die sogenannten Office-Pakete. Sie beinhalten z. B. Programme zur Textverarbeitung, zur Tabellenkalkulation und zur Erstellung von Graphiken. Darüber hinaus kommen geschäftliche Anwendungen zur Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse und der Supportprozesse eines Unternehmens zum Einsatz sowie zu dessen Steuerung. Kerngeschäftsprozesse ermöglichen die Kernleistungen und -kompetenzen des Unternehmens.

Sie benötigen branchenspezifische oder unternehmensspezifische Anwendungen. Die hier eingesetzten Anwendungen müssen sich schnell an Markt-, Produkt- und Leistungsveränderungen anpassen lassen. Da sie wertschöpfend sowie umsatz- und gewinnrelevant sind, spielen ihre Kosten eine eher nachgeordnete Rolle. Unterstützungsprozesse bzw. Back-Office-Prozesse sind Prozesse, die nicht wettbewerbsrelevant sind und die weitgehend „jedes" Unternehmen benötigt. Hierzu gehören z. B. der Einkauf, das Rechnungswesen und das Controlling. Diese Prozesse unterliegen weniger starken Veränderungen als die Kernprozesse, und ihre Abarbeitung ist in verschiedenen Unternehmen ähnlich. Die folgenden Unterkapitel beschreiben beispielhaft Funktionalitäten von Anwendungen, die im jeweiligen Einzelfall zu prüfen sind.

7.1.1 Portale

Portale bilden heutzutage für Nutzer oftmals den Einstieg zu den Informationen und in die IT-Anwendungen, die das Unternehmen ihnen bereitstellt. Nutzer können dabei Mitarbeiter, Kunden oder Interessenten sein. Portale sind Anwendungssysteme, die Nutzern einen zentralen Einstiegspunkt zu verschiedenen anderen Anwendungen, Diensten und Prozessen bieten. Darüber hinaus stellen sie meist Suchfunktionen bereit und lassen sich personalisieren. Intranets sind für die Nutzung innerhalb des Unternehmens bestimmt. Extranets sind für bestimmte Zielgruppen, wie z. B. Kunden oder Lieferanten gedacht und verfügen über einen Zugriffsschutz.