Englisch Lernen als Erfolgsstory: Eine 'kinderleichte' Lern- und Lehrmethodik

von: Helmut Reisener

Diplomica Verlag GmbH, 2014

ISBN: 9783842842861 , 102 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 14,99 EUR

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Englisch Lernen als Erfolgsstory: Eine 'kinderleichte' Lern- und Lehrmethodik


 

Textprobe: Kapitel 2, Children are born learners- Aber jedes Kind lernt anders: Trotz unzähliger Bücher und Abhandlungen tun sich Wissenschaftler schwer damit zu sagen, was denn 'Lernen' ist. Man kann das Lernen im Grunde nicht hinreichend definieren. Sehr wohl lassen sich aber viele Faktoren benennen, die das Lernen bestimmen, bzw. innerhalb der Lernprozesse zur Wirkung kommen können. Wir unterscheiden hier äußere (externe) und innere (interne) Faktoren. Bei den externen Faktoren sind zu nennen: -die Tageszeit (Wann lerne ich am besten?) -die Räumlichkeiten (Wo und in welcher Umgebung lerne ich am effektivsten und werde nicht gestört?) -Temperatur und Klima (Wann und wie fühle ich mich am wohlsten?) -Lernpartner (Lerne ich lieber allein oder brauche ich einen Partner? Wenn ja, wen hätte ich da am liebsten?) -die Lernmittel (Mit welchen Mitteln und Medien lerne ich am meisten und besten?) -die Lernziele (Was will oder soll ich -bis wann- schaffen und nachher wissen und können?) -die Lernwege (Auf welchen Wegen und mit welchen Methoden und Hilfen komme ich am besten und schnellsten zum Ziel?) -die Lerntechniken (Was gibt es überhaupt für Lerntechniken, und welche davon bevorzuge ich?) Bei den internen Faktoren sind zu nennen: -Fitness (Geht es mir gut? Bin ich gut drauf?) -Stimmung (Wann, wie und womit bringe ich mich in Lernlaune?) -Gedächtnis (Wie kommt es, dass ich mir manche Dinge so gut und andere wiederum nicht so gut merken kann?) -Konzentration (Wie lange kann ich am Ball bleiben?) -Motivation (Was regt mich an, was hält mich vom Lernen ab?) -Interesse (Was ist für mich bedeutsam an diesem Lernstoff? Was bewegt mich?) -Lernertyp (Lerne ich lieber durch das Sehen, durch das Hören, durch das Anfassen, durch die Logik und Ordnung, mit Bewegung, Spiel, Musik ...?) Diese beiden Faktorenkataloge können nun endlos fortgeführt werden. Jeder Lerner und jede Lernerin ist sein oder ihr eigener individueller Lerntyp, und jedes einzelne Kind, jeder einzelne Jugendliche hat ja schon eine beachtliche Lerngeschichte hinter sich. Dennoch ist es ganz hilfreich, im Hinblick auf Lernertypen die folgende grobe Einteilung vorzunehmen: Man kann Lernen als ein von drei Tätigkeiten her bestimmtes Gesamtgeschehen betrachten, denn es geht dabei stets um das Sammeln (von Wörtern, Wendungen, Sätzen, Äußerungen, ...), um das Sortieren (Zuordnen, Kategorien bilden, ...) und um das Vernetzen (in Zusammenhänge und Kontexte bringen, mit Vor- und Weltwissen verknüpfen, unter anderen Perspektiven betrachten, ...) Dazu muss man bedenken, dass bestimmte Lerner das Lerngeschehen vorzugsweise (freilich nicht ausschließlich) über das Visuelle starten, so wie andere dann lieber über das Akustische. Manche Kinder wollen emotional oder affektiv angesprochen werden. Wieder andere mögen es mehr ganzkörperlich mit Bewegung, Rhythmus, es in die Hand nehmen, mit Tanzen, Klatschen usw. Und dann sind da noch jene, die lieber einen episodischen festen Punkt, eine bestimmte Erfahrung, ein unvergessliches Erlebnis haben möchten, von dem sie ausgehen oder an dem sie etwas fest machen können. Aber es gibt eben auch die kognitiven Lerner, die mit Ordnung, Strukturierung, System und Logik am besten vorankommen. So sind also unsere Lernanregungen und Lernhilfen gezielter und genauer auf die unterschiedlichen Lernertypen zuzuschneiden. Wir verschaffen uns Klarheit darüber, wie die uns anvertrauten Lernenden (am besten, am leichtesten, am effektivsten) lernen. Im Hinblick auf das Lernen ist aber noch ein zweiter Aspekt in Betracht zu ziehen, denn wir müssen uns ein Bild davon machen, was in unseren Hirnen, und zwar in der linken und zugleich auch in der rechten Hirnhälfte passiert, wenn wir lernend tätig sind. Beide Hirnhälften reagieren auf Lernimpulse in ganz unterschiedlicher Weise: Die linke Hirnhälfte will Ordnung, Gliederung, Systematik, Kategorien, Planung und Gerichtetheit. Die rechte Hirnhälfte will dagegen das Spontane und Intuitive. Sie liebt Bilder, Buntes, Ungeordnetes, Bewegtes, Farbiges, Musikalisches. Der Deutschdidaktiker Ulrich Liebnau hat das mit einer sehr gut nachvollziehbaren grafischen Darstellung in der folgenden Weise veranschaulicht und dazu Wesentliches aus: Es kommt also bei den Lernprozessen darauf an, dass wir beide Hirnhälften der Kinder gut bedienen, um in deren Zusammenwirken zu optimalen Lernerfolgen zu gelangen. Nun ist jedoch auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Funktioniert das Lernen, so wird das als ziemlich selbstverständlich hingenommen, und es wird nur wenig darüber nachgedacht. Wir müssen uns aber auch fragen, warum zuweilen und bei so manchen Kindern das Lernen nicht so gut vonstatten geht. Hier kommen verschiedene Aspekte von Lernschwäche und Lernbeeinträchtigungen ins Spiel. Lernschwäche ist nach wie vor ein sehr komplexer und auch abstrakter Begriff, der sich ebenso wenig gezielt beschreiben und definieren lässt wie das Lernen selbst. Benennen und beschreiben lässt sich allerdings eine Anzahl von Bedingungsfaktoren, die in diesem Komplex zur (leider negativen) Wirkung kommen können. Sie stehen in einer mehr oder weniger dynamischen Wechselwirkung, wobei dann immer das so wichtige Begriffspaar Motivation und Interesse mit angesprochen ist. Und dazu muss festgestellt werden: Schwächen, Störungen, Defizite und Beeinträchtigungen gibt es in jeder Schulart, auf jeder Schulstufe und auf jeder Lernebene.