Marketing und Prozessgestaltung am Baumarkt

von: Dieter Köster

DUV Deutscher Universitäts-Verlag, 2008

ISBN: 9783835055452 , 383 Seiten

Format: PDF, OL

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Preis: 49,44 EUR

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Marketing und Prozessgestaltung am Baumarkt


 

6. Marketing als Ausgangsbasis der wertorientierten Unternehmensführung im BtoB-Bereich des deutschen Baumarktes (S. 337-338)

6.1 Die Prüfung der Forschungshypothesen

Die Situation der deutschen Bauwirtschaft ist bedrohlich. Seit 1995 ist die Anzahl der Mitarbeiter halbiert worden, das Bauvolumen wesentlich geschrumpft und eine Vielzahl von Bauunternehmen durch Insolvenz aus dem Markt ausgeschieden. Die Nachhaltigkeit der Veränderung der Märkte wurde seitens der Führungskräfte am Baumarkt zumeist nicht vorhergesehen. Alternative Bauleistungen mit günstigerem Preis-Leistungsverhältnis wurden bisher ungenügend angeboten.

Dem sinkenden Preisniveau für Bauleistungen konnte durch optimalere Produktionsverfahren und Leistungsangebote nicht ausreichend begegnet werden. Die in den Baubetrieben verbleibenden Mitarbeiter sehen sich zunehmend gezwungen ihre Verdienstansprüche zu mindern, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. Die Eigenkapitalrentabilität der noch im Markt verbleibenden Betriebe reduziert sich fortlaufend. Eine das hohe Risiko im Projektgeschäft abdeckende Rendite wird seit Jahren nicht erreicht. Selbst im elften Jahr der seit 1995 sich entwickelnden Veränderung schreiben die vier größten deutschen Bauunternehmen in ihrem operativen Geschäft in Deutschland immer noch Verluste.

Die Kunden sind in vielen Bereichen des Bauwesens mit den von Bauunternehmen bereitgestellten Leistungen unzufrieden. Sie zahlen immer noch in Deutschland höhere Preise als in Arbeitskräften mit wesentlich geringeren Lohnansprüchen aus den MOE-Staaten. In dieser Arbeit sollte geklärt werden, ob es in einem solchen Szenario für die am Markt teilnehmenden Bauunternehmen Möglichkeiten und Verfahren gibt, sich aus diesen unbefriedigenden Zuständen zu befreien und entgegen der bisherigen Entwicklung zu Prosperität zu gelangen und Werte im Unternehmen zu schaffen. Dazu war ursprünglich beabsichtigt, einzelne am Baumarkt benutzte Lösungen explorativ in ihrer Wirkung zu betrachten, um weitere Ableitungen finden zu können.

Versuche des Verfassers, ca. 30 größere deutsche Bauunternehmen über die in Kapitel 3 und 4 dargestellten Analyse- und Gestaltungselemente zu befragen, scheiterten. Bis auf wenige – in der Arbeit dargestellte – Einzelbeispiele wurden schriftliche Fragen und persönliches Nachfragen damit beantwortet, dass entsprechende Analysen unbekannt, nicht geeignet oder zu teuer für eine Nutzung wären und entsprechende Gestaltungselemente für die besondere Lage des Baubetriebes nicht nutzbar erscheinen. den anderen Ländern und erhalten dennoch nur ein durchschnittliches Preis-Leistungsverhältnis. Anbietern und Nachfragern verrechtlichen sich zunehmend und die Streithäufigkeit steigt. ebenso wie für die darauf folgende Bauerstellung zu.

Gleichzeitig erhöht sich neben dem Angebotsüberhang durch die EU-Osterweiterung der Wettbewerb durch das Hereinströmen von Das Image der anbietenden Bauunternehmen ist schlecht, Geschäftsbeziehungen zwischen Die staatlichen Reglementierungen nehmen für die Vergabe der angebotenen Bauleistungen Deshalb mussten sich die Bemühungen dieser Arbeit noch intensiver auf einen konzeptionellen Weg ausrichten. Die Forschung wurde so angelegt, dass aus der Betrachtung von Mangelzuständen am Baumarkt und daraus folgenden Ursache-Wirkungs-beziehungen über die Feststellungen in den Hypothesen konkret nutzbare Aussagen über empirische Erfahrungen in anderen Branchen oder aus anderen Ländern gefunden wurden, aus denen dann letztlich eine Konzeption für den deutschen Baumarkt vorgelegt werden konnte (vgl. Kromney, 2002, S. 87).

Dazu erschien es besonders wichtig, die vermeintliche Sonderstellung des Baubereichs in der deutschen Volkswirtschaft zu überprüfen. Hierzu wurden in den Kapiteln 2.2, 3 und 4.1 ausführlich die Bestimmungskräfte und Wirkungen am Baumarkt analysiert mit dem Ergebnis, dass die Sonderstellung nicht besteht. Die in Kapitel 1.2 aufgestellten Forschungshypothesen wurden im Verlauf dieser Arbeit untersucht und geprüft, ob die darin behaupteten Ursache-Wirkungsbeziehungen zutreffend bestätigt oder ablehnend verworfen werden. Hier soll nun zusammenfassend ein Überblick dargestellt werden.