Die Liebe vergisst niemanden - Antwort auf das Leben

von: Gary R. Renard

AMRA Verlag, 2014

ISBN: 9783954470372 , 288 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 17,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Die Liebe vergisst niemanden - Antwort auf das Leben


 

1


Was wärst du lieber?


Du bist, wie Gott dich schuf, und so auch jedes Lebewesen, auf das du schaust, der Bilder ungeachtet, die du siehst. Was du als Krankheit und als Schmerz, als Schwäche, Leiden und Verlust erblickst, ist nur die Versuchung, dich als wehrlos und in der Hölle wahrzunehmen. Gib dem nicht nach, dann wirst du jeden Schmerz in jeder Form, wo er auch immer auftritt, einfach verschwinden sehen wie Nebel vor der Sonne.1

Ende 2006 war ich verheiratet und lebte in Maine. Ende 2007 würde ich geschieden sein und in Kalifornien leben. 2006 war das ereignisreichste Jahr meines Lebens gewesen. Ich hatte allerdings keine Ahnung, dass 2007 es noch übertreffen würde! Ich hätte es auch gar nicht für möglich gehalten.

Ich hatte meine lieben Lehrer und aufgestiegenen Meister, Arten und Pursah, die mir als Mann und Frau erschienen, zuletzt im August 2005 gesehen. Sie hatten mich im Laufe von zwanzig Monaten elf Mal besucht, um mir das Material für unser zweites Buch, Unsterblich: Wie wir den Kreislauf von Leben und Tod durchbrechen, durchzugeben. (Ich fügte meinen Teil der Erzählung und Anmerkungen ein und tat mein Bestes, die Gespräche wiederzugeben.) Gegen Ende ihres letzten Besuches fragte ich, ob ich sie jemals wiedersehen würde. Ihre Antwort überraschte mich: Überlege dir in einem Jahr, ob du das Leben, was du führst, wirklich willst. Willst du weiterhin Autor sein?

Sie wussten etwas, das ich nicht wusste. Das folgende Jahr und einige weitere Monate sollten sehr hart werden. Nicht genug damit, dass mein Terminkalender derart voll mit Reisen und Vorträgen war, dass jeder andere damit schon genug zu tun gehabt hätte, und ich obendrein all die anderen Dinge versuchte zu schaffen, die ein aktiver Autor so tut, ich wurde auch noch zum Ziel einer Hetzkampagne. Mehrere sogenannte spirituelle Lehrer hatten aus Neid einen Feldzug zur Vernichtung meiner Arbeit gegen mich begonnen.

Einen davon hatte ich für einen Freund gehalten. Ich hatte ihm schon öfter einen Gefallen getan. Das traf mich sehr und wurde eine der größten Vergebungslektionen meines Lebens. Ich brauchte einige Monate, um mit der Geschichte fertig zu werden. Zu meinem Glück scheiterte der Feldzug, wahrscheinlich weil er so diametral im Gegensatz zu allen spirituellen Prinzipien stand, für die besagte Lehrer angeblich standen. Die Menschen mögen einfach keine Heuchelei. Diese Lehrer hatten nur ein Lippenbekenntnis zur Liebe abgelegt, ließen sich aber von Neid leiten.

Ich dagegen war einfach mein bekanntes unvollkommenes Selbst. Die Menschen hatten den Eindruck, mich zu kennen, weil ich so viel in der Öffentlichkeit unterwegs war. Nie hatte ich mich als etwas anderes als menschlich präsentiert. Sowohl meine Persönlichkeit als auch meine Geschichte waren dieselben geblieben und hatten jahrelanger genauer Überprüfung standgehalten. Es gab keine Beweise für die hasserfüllten Behauptungen gegen mich, nur Meinungen. Und diese Meinungen sollten sich als Stimmen einer extremen Minderheit herausstellen. Am Ende hielten die meisten Menschen zu mir, und das sollte sich in den kommenden Monaten und Jahren noch oft bestätigen.

 

Ungefähr ein Jahr nach Arten und Pursahs letztem Besuch zum zweiten Buch leitete ich einen Intensivworkshop am Omega Institute in Rhinebeck im US-Bundesstaat New York. Dort war ein wunderbarer Mann dabei, ein Vietnam-Veteran namens Joe, der mir erzählte, wie mein Buch Die Illusion des Universums ihn zu Ein Kurs in Wundern geführt hatte. Die Illusion des Universums hatte ihm geholfen, den Kurs zu verstehen und auf sein Leben anzuwenden, was ihn wiederum in die Lage versetzt hatte, die grauenhaften Dinge zu vergeben, die er in Vietnam gesehen hatte. Das bereitete auch den jahrzehntelangen Albträumen ein Ende, die er seither gehabt hatte. Joe sagte, er wolle das Buch anderen Vietnamveteranen weiterempfehlen. In diesem Moment war meine Antwort auf Arten und Pursahs Frage klar. Ja, natürlich will ich diese Arbeit weiter machen. Was sollte ich mir mehr wünschen?

Nachdem ich mit den Angriffen der anderen Lehrer fertig geworden war, saß ich einige Monate später im Wohnzimmer meiner Wohnung in Auburn in Maine. Es war der 21. Dezember 2006, und ich hatte schon so eine Ahnung, was geschehen würde. Eine persönliche Krise in meinem Leben war überstanden, und die nächste stand vor der Tür, also erwartete ich einen Besuch meiner Freunde. Die aufgestiegenen Meister hatten gesagt, es würde meine Entscheidung sein, ob sie mir wieder erschienen. Sie wollten, dass ich dafür die Verantwortung übernahm. Sie hatten mir beigebracht, dass ich die Ursache war und keine Wirkung, und sie erwarteten von mir, dies auch zu leben – und nie wieder Opfer dieser Welt zu sein. Diesmal war es meine Wahl, und ich wusste, sie würden für mich da sein, wenn ich es wollte. Ich wurde nicht enttäuscht. Auf einmal erschienen Arten und Pursah auf ihrem Lieblingssofa, das ich schon bald durch meine Scheidung verlieren würde. Bis meine Exfrau es mir zurückgeben würde.

GARY: Ich wusste, ihr kommt heute! Und mir haben auch Leute E-Mails geschrieben, in denen sie vermuteten, ihr würdet heute kommen.

ARTEN: Es gibt wohl keine Flucht vor unserem Ruhm, oder?

PURSAH: Sind die Paparazzi schon draußen? Spaß beiseite, du hast eine sehr schwierige Zeit hinter dir.

GARY: Das kannst du laut sagen. Wärt ihr wohl geneigt, mir zu erklären, warum ihr mich nicht davor gewarnt habt, dass ich mehr Sch... abbekommen würde als irgendein anderer Lehrer von Ein Kurs in Wundern vor mir?

ARTEN: Entschuldige bitte, aber hatten wir dir nicht gleich von Anfang an gesagt, dass wir dir nicht zuviel über deine persönliche Zukunft verraten würden, um dir deine Gelegenheiten zur Vergebung zu lassen?

GARY: Oh, das hatte ich vergessen. Schon gut. Aber Jesus, ich sage euch, es war nicht leicht.

PURSAH: Also Gary, komm Jesus nicht mit »leicht«. Er ist den Weg bis zum Ende gegangen, und du hast auch schon ein gutes Stück geschafft. Jesus hat gezeigt, dass mit Gott nichts unmöglich ist, nicht einmal die vollkommene Abwesenheit von Schmerz. Du hast es in letzter Zeit gut gemacht mit deiner Vergebungsarbeit, auch wenn du dich hier beschwerst, also verhalt dich doch einfach wie die Enten.

GARY: Na gut, ich nehme die Herausforderung an. Wie ist das mit der Ente?

ARTEN: Eine Ente sieht nicht hinter sich. Es fällt ihr schwer, also macht sie sich normalerweise nicht die Mühe. Sie sieht nur, was genau vor ihrer Nase ist, und ignoriert, was hinter ihr passiert. Alles, worauf es ankommt, ist, was gerade jetzt passiert. Es gibt kein Nachdenken über die Vergangenheit.

GARY: Du meinst, die Vergangenheit sollte gar nicht mehr in meinem Bewusstsein sein – alles, woran ich denken sollte, ist, womit ich jetzt zu tun habe. Dann wird die Zukunft sich um sich selbst kümmern.

ARTEN: Ja, aber wir reden nicht davon, es dabei bewenden zu belassen, wie manche der gängigen spirituellen Lehren es tun. Jeder Versuch, im Jetzt zu bleiben, muss scheitern, solange der Schüler nicht eine gewisse Arbeit geleistet hat. Das liegt daran, dass da etwas in deinem Geist ist, dass dich daran hindert, im gegenwärtigen Augenblick zu bleiben. Die meisten spirituellen Lehren wissen noch nicht einmal davon, geschweige denn, dass sie einem beibringen, was man dagegen tut. Genauso wenig wissen die populären Lehrer des Kurses davon oder bringen einem bei, wie man das ändern kann, denn sie haben den Kurs noch gar nicht richtig gelernt.

PURSAH: Wir werden es so ausführlich behandeln, dass du nie wieder derselbe sein wirst wie vorher.

ARTEN: Wie J, der Meister, in seinem Kurs sagt: »Der einzig gänzlich wahre Gedanke, den man in Bezug auf die Vergangenheit haben kann, ist, dass sie nicht da ist.«2

GARY: Toll. Aber in dieser Illusion von Zeit: Über welchen Zeitraum wollt Ihr mich denn dieses Mal besuchen? Ich habe einen vollen Terminkalender, wisst ihr. Wenn ihr an bestimmten Tagen kommen wollt, muss ich meine Agentin anrufen.

ARTEN: Wie lange wir wiederkommen hängt davon ab, wie gut und schnell du arbeitest. Wir werden dich vor einige Herausforderungen stellen. Bei all deinen Reisen wirst du vielleicht nicht immer mit ihnen Schritt halten können. Dein Vergebungsprozess sollte freilich kürzer werden. Du hast ja schon während unserer letzten Besuche festgestellt, dass dein Vergeben bereits fortgeschritten ist und schneller geht. Und so wird es dieses Mal auch sein. Schließlich wirst du gar keine Worte mehr brauchen und es einfach automatisch tun. Das ist sehr fortgeschritten. Für den Augenblick halten wir einfach fest, dass du schnell lernen wirst, und in nicht allzuferner Zukunft wirst du lernen, automatisch zu vergeben, was vor deiner Nase auftaucht. Du wirst dich in einem Zustand voller Vertrauen und Freude wiederfinden, Eigenschaften eines Lehrers...