Das Steuerrecht international agierender Unternehmen - Grenzüberschreitende Steuerplanung

von: Nicole Höhn, Johannes Höring

Gabler Verlag, 2010

ISBN: 9783834989710 , 287 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 42,25 EUR

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Das Steuerrecht international agierender Unternehmen - Grenzüberschreitende Steuerplanung


 

§ 7 Grenzüberschreitende Steuerplanung am Beispiel Malta (S. 208-209)

A. Einleitung

I. Länderhintergrund


Die Republik Malta (Hauptstadt: Valletta), ein aus mehreren Inseln bestehendes Land im Mittelmeer, mit ca. 415.000 Einwohnern und einer Gesamtfl äche von nicht mehr als 316qm, ist seit dem 01.05.2004 Mitglied der Europäischen Union; der Euro wurde mit Wirkung zum 01.01.2008 eingeführt. Nach der Erlangung seiner Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich von England im Jahr 1964 wird die Republik Malta als ein Staat in der Form der parlamentarischen Demokratie geführt.

Ein Trend zur schrittweisen Annäherung an die europäische Gemeinschaft wurde aber immer wieder durch politische Kräft e im Land aufgehalten, die z.B. eine intensivere Annäherung an Nordafrika gegenüber Europa vorzogen. Daher – und selbstverständlich aus der geographischen Lage zwischen Kontinentaleuropa und Afrika – bestehen auch heute noch gute Beziehungen zu nordafrikanischen Ländern. Insbesondere das mit Lybien bestehende Doppelbesteuerungsabkommen, welches in seiner ursprünglichen Form bereits 1972 abgeschlossen und in 2008 neu verhandelt wurde, demonstriert die Nähe dieses Inselstaates zu der Region. Lybien ist ein für viele europäische Unternehmen interessanter Markt; mithin wird Malta auch als „Sprungbrett“ für Investitionen und Wirtschaft sbeziehungen zu den nordafrikanischen Ländern genutzt.

Aufgrund der historischen Beziehungen mit U.K. sind zwar die zivilrechtlichen Grundlagen eher durch kontinentaleuropäische Züge, die Finanzverwaltung und -gerichte sowie das öff entliche Recht durch das des U.K. geprägt. Die offi ziellen Sprachen auf Malta sind Maltesisch und Englisch; in der Tat werden alle Gesetze und Veröff entlichungen in beiden Sprachen vollzogen. Die üblicherweise in der Wirtschaft vorherrschende Sprache ist Englisch.

Daneben werden auch Sprachen wie Italienisch, Französisch und Deutsch gesprochen. Die Anfänge ausländischer Direktinvestitionen haben Ihren Ursprung in den 1960´er Jahren, nach der Erlangung der Unabhängigkeit. Wurde das Land im letzten Jahrhundert noch vorwiegend als kostengünstiger Produktionsstandort z.B. für die Bekleidungsindustrie genutzt, so ist seine heutige Ausrichtung neben dem Tourismus eher den Bereichen Dienstleistung und hochwertiger Produktion zuzuordnen. Malta verfügt heute über hoch qualifi zierte Fachkräft e zu einem durchaus wettbewerbsfähigen Lohnniveau.

Als Mitglied der Eurozone und durch seine inzwischen 6 Jahre andauernde EU Mitgliedschaft , ist Malta in Europa inzwischen bestens integriert. Insgesamt unterhält Malta heute zu ca. 50 Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen, z.B. zur Bundesrepublik Deutschland seit seinem Inkraft treten im Dezember 2001. Auch Malta ist von der aktuellen internationalen Finanz- und Wirtschaft skrise nicht verschont geblieben. Doch im Vergleich insbesondere zu anderen EU Ländern und neueren Mitgliedsstaaten der Eurozone zeigt sich Maltas Wirtschaft recht stabil. Die Arbeitslosenrate ist laut NSO zwar wie-