Duden - Reden gut und richtig halten

Duden - Reden gut und richtig halten

von: Dudenredaktion, in Zus.-Arb. mit Siegfried A. Huth

Duden, 2000

ISBN: 9783411046829 , 695 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 19,95 EUR

  • Julia Extra Band 323 - Sommernacht in Rom / Heissgeliebter Feind / Prinzessin Undercover / Ein Baby für den Playboy /
    Der Milliardär und das Kindermädchen
    Julia Extra Band 322 - Die Hochzeit des Prinzen / Nur bei dir fühl ich mich geborgen / Verzaubert vom Fest der Liebe / Und immer wieder du! /
    Julia Extra Band 321 - Mit dir unter dem Mistelzweig / Ein verführerisches Geschenk / Zuckerguss und Weihnachtskuss / Frohe Weihnachten, Louise! /
    Julia Extra Band 320 - Verführt von einem Playboy / Sag einfach nur: ich liebe dich! / Liebeszauber auf Santorin / Ausgerechnet mit dem Boss? /
    Süsse Küsse und unschickliche Geheimnisse
  • Heiss verführt - eiskalt betrogen?
    Happy End in Hollywood?
    Die Prinzessin und der Cowboy
    Tausend mal berührt ?

     

     

     

     

     

 

Mehr zum Inhalt

Duden - Reden gut und richtig halten


 

Gliederung und Gestaltung (S. 94-95)

Die Einleitung

Jede Rede setzt sich zusammen aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. Die Einleitung hat zwei wesentliche Aufgaben: Sie schlägt gleichsam die Brücke zwischen dem Redner und den Zuhörern und beantwortet – zumindest indirekt – die Frage, in welcher Beziehung der Redner zur Sache oder zur Person, über die er spricht, steht.

Schon mit den ersten Worten hat der Redner die Chance, seine Zuhörerschaft für sich einzunehmen. Er sollte die Möglichkeit nicht verspielen. Wer einen unmittelbaren Bezug zu seiner Hörerschaft, ein Sympathiefeld, nicht gleich herstellen kann, wird Mühe haben, sein Publikum zu überzeugen. Der Redner sollte deshalb seine ersten Sätze besonders genau überlegen. Am besten ist es, er hat sie bereits vorformuliert und auswendig gelernt, bevor er ans Rednerpult tritt. Gleiches gilt übrigens auch für den Schluss!

Anrede

Jede Rede beginnt mit einer Anrede. Der Redner muss sich dabei überlegen, wieviel Distanz oder Nähe er zum Publikum herstellen möchte. Normalfall ist die neutrale Anrede: »Meine Damen und Herren! « eventuell etwas emphatischer, nachdrücklicher: »Meine (sehr) verehrten Damen und Herren!« Anbiederungen und Brüskierungen sollten unter allen Umständen vermieden werden; sie wirken sich negativ auf die Aufmerksamkeit und das Wohlwollen des Publikums aus. Anreden wie »Liebe Freunde!« – wenn eine gewisse Vertrautheit oder gar Vertraulichkeit zwischen dem Redner und seinen Zuhörern besteht – oder »Hochverehrte Anwesende!« – bei entsprechender Distanziertheit – sind nicht grundsätzlich falsch, aber eben nur in bestimmten Situationen wirklich richtig. Selbst die Anrede »Meine Damen und Herren!« kann z. B. unter Verwandten oder Sportskameraden ein pikiertes Naserümpfen hervorrufen. Jeder legt schließlich auch Wert darauf, mit seinem korrekten Namen angesprochen zu werden.

Bei besonders formellen, of.ziellen Anlässen sollte man sich über die protokollarische Reihenfolge und die korrekten Titel informieren, die den Ehrengästen (den Eminenzen, Exzellenzen, Würdenträ gern aller Art) zukommen. Die Rangfolge ist für die oberste staatlich- politische Ebene genau festgelegt. Für die Reihenfolge der weiteren Ehrengäste gilt als Faustregel: Bundesebene vor Landesebene vor Kommunalebene, gewählte vor ernannten Amtsinhabern, geistliche vor weltlichen, amtierende vor ehemaligen Würdenträgern, erworbene Titel vor verliehenen.

Die Einstimmung der Zuhörer

Die Einleitung hat nicht nur die Aufgabe, die Zuhörer wohlwollend zu stimmen. Sie soll sie auch gespannt und aufnahmebereit machen. Deshalb muss der Redner in seiner Einleitung vor allem auch das Interesse der Angeredeten für das Thema wecken. Eine Rede kann mit einer humorvollen Anekdote eingeleitet werden. Diese sollte situationsbezogen auf den Kern der Sache, die Person oder einfach auf den Anlass hinlenken. Dagegen wirken alte Witze eher abschrekkend. Es bietet sich auch die Fragemethode an: Gezielte Fragen dekken vielleicht sogar Widersprüchlichkeiten auf, provozieren und wecken die Aufmerksamkeit. Die Gegenüberstellung einander widersprechender Meinungen hat die gleiche Wirkung, ebenso eine zugespitzte These, ein überraschendes Schlaglicht auf einen sonst bekannten Sachverhalt – kurz alles, was neu oder frappierend oder spannend oder gar aufreizend ist. Persönliche Ansichten des Redners spielen für die Rede – auch für die Einleitung – zwar eine wichtige Rolle, aber es ist ungeschickt, sie gleich am Anfang zum Ausdruck zu bringen. Man kann damit schon frühzeitig der Rede die Spannung nehmen. Denn warum sollte das Publikum aufmerksam zuhören, wenn es von vornherein weiß, worauf die Ausführungen hinauslaufen?