Die ältesten Verse des Korans: Eine inhaltliche Betrachtung der ersten Offenbarungen

von: Mehmet Umut Genc

Bachelor + Master Publishing, 2013

ISBN: 9783863417635 , 39 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 19,99 EUR

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Die ältesten Verse des Korans: Eine inhaltliche Betrachtung der ersten Offenbarungen


 

Textprobe: Kapitel 1, Umwelt der Theologie: Der Koran ist in der ersten Hälfte des 7. Jh. auf der arabischen Halbinsel offenbart worden. Etwa in die gleiche Epoche fällt, als Folge der 'Völkerwanderung', die Etablierung der verschiedenen Herrschaften der Goten, Langobarden und Merowinger in Europa. Die christliche Missionierung Großbritanniens wird vorangetrieben. Das Weströmische Reich ist fest in den Händen der 'Barbaren'. Das byzantinische Reich musste sich, als Nachfolger des Oströmischen Reichs, nach zwei Fronten hin verteidigen. Im Osten des Reiches (Syrien, Mesopotamien) wurde gegen das Persische Reich und im Westen (Balkan) gegen die Awaren gekämpft. Das byzantinische Reich blieb in der römischen Tradition und führte die griechisch-hellenistische Kultur mit dem Christentum als Staatsreligion weiter. In dem persischen Reich herrschten die Sassaniden mit dem Zoroastrismus als Staatsreligion. Die Rivalität dieser beiden Großmächte um den Beginn des 7. Jh. herum bestimmte die Geschichte im Nahen Osten. Diese zwei, an die arabische Halbinsel grenzende Großmächte haben im 6. und 7. Jh. durchgehend versucht, ihren Einfluss auf das arabische Gebiet zu erweitern um somit die Macht des Feindes zu begrenzen. Etwa im Jahr 521 hat der christliche Herrscher von Abessinien (Äthiopien), das im Südwesten der arabischen Halbinsel liegende Jemen teilweise besetzt. Obwohl es theologische Unterschiede zwischen Byzanz und Abessinien gab, wurde dessen Vorgehen von byzantinischer Seite massiv unterstützt. Die Perser eroberten diese Gebiete im Jahr 575 und vertrieben die Mächte aus dem Jemen. Das Perserreich sollte schließlich im Jahr 628 untergehen und sich teilweise der islamischen Herrschaft anschließen. 2, Der Koran als Grundlage einer islamischen Theologie: Der Koran ist die Offenbarungsschrift des Islams, die in einer Zeitspanne von etwa 23 Jahren, zunächst in der Stadt Mekka des 7. Jh., dem Propheten Muhammad offenbart wurde und von ihm den Menschen verkündet wurde. Der Koran stellt die unverzichtbare Basis für die islamische Theologie dar. Aus dieser Quelle schöpft sie ihre primären Inhalte. Den Text des Korans, den wir heute in den Händen halten, hat es nicht seit Anbeginn gegeben. Sowohl der Prophet als auch die ersten Muslime haben im Laufe dieser Zeitspanne von etwa 23 Jahren, die koranische Botschaft in verschiedenen Etappen erhalten. Die Menschen, die sich für diese Botschaft entschieden, wurden dadurch zu Muslimen 'geformt'. Ja, man kann vielleicht sogar sagen, dass diese Menschen auf einer gewissen pädagogischen Art und Weise zu Muslimen 'erzogen' wurden. Die einzelnen göttlichen Botschaften 'entwickelten' sich hin zu einer Offenbarungsschrift. Diese Entwicklung der koranischen Botschaft hin zu einer 'Religion' geschieht aber gemeinsam mit der Entwicklung der Offenbarungsempfänger und deren Situation.