Religion und Ehre

von: Jochen Müller

GRIN Verlag , 2006

ISBN: 9783638515337 , 34 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 15,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Religion und Ehre


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 15 Punkte, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Inst. für Strafrecht, Strafprozeßrecht, Rechtsinfomatik und Informationsrecht), Veranstaltung: Juristisches Grundlagenseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Seminararbeit will vorwiegend die Ehrvorstellungen in der den mitteleuropäisch-deutschen Rechts- und Kulturkreis maßgeblich prägenden Religion, dem Christentum, darstellen. Darüber hinaus werden der wohl in Zukunft immer wichtiger werdende Islam und das in unserer Geschichte bedeutsame Judentum beleuchtet. Die östlichen Religionen können auf Grund des beschränkten quantitativen Umfangs einer Seminararbeit nur kurz in der Einführung angesprochen werden. Der Ehrbegriff ist in den westlichen Religionen viel ausgeprägter als in den östlichen. Der Grund liegt vor allem darin, daß es sich dabei um Religionen der geschichtlichen Gottesoffenbarung handelt. Der Glaube an den einen persönlichen Gott, der jeden einzelnen Gläubigen kennt und liebt, korreliert mit einer persönlichen Einstellung des Gläubigen zu sich selbst, zu seinem Ich, was die Grundlage für ein so ausgeprägtes Ehrverständnis ist. Die religiösen Bekenntnisse des Fernen Ostens werden auch Religionen des ewigen Weltgesetzes genannt. Dort findet sich weder in jenseitiger noch in diesseitiger Hinsicht ein derart ausgeprägter Individualismus, d.h. es gibt keinen persönlichen einzigen Gott und es gibt auch keine unzerstörbare, einzigartige, diesem Gott in einer Bezüglichkeit gegenüberstehende Persönlichkeit, die nach dem irdischen Leben zu ihrem Schöpfer zurückkehrt. Vielmehr ist jedes Lebewesen Teil des Universums, des ewigen Werdens und Vergehens. Ähnlichkeiten zum Ehrverständnis westlicher Denkungsart finden sich im Hinduismus; hier ist die Zuweisung gesellschaftlicher Anerkennung abhängig von der Kastenzugehörigkeit, die sich aus edler oder weniger edler Geburt ergibt. Im Buddhismus hingegen ist es das Ziel aller religiösen Praxis, das Selbst aufzulösen, um den Erlösten aus dem Ewigen Kreislauf der Wiedergeburten heraustreten zu lassen ins Nirwana, ins Erlöstsein, in eine Leerheit; alle Seinsformen sind flüchtig, veränderlich, vergänglich. Einen Ehrbegriff, wie er im Denken der Religionen der historischen Gottesoffenbarung entwickelt wurde, existiert dort nicht.