Stadtverkehrsplanung - Grundlagen, Methoden, Ziele

von: Gerd Steierwald, Hans-Dieter Künne, Walter Vogt

Springer-Verlag, 2005

ISBN: 9783540270102 , 841 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 80,91 EUR

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Mehr zum Inhalt

Stadtverkehrsplanung - Grundlagen, Methoden, Ziele


 

Teil D Elemente der Verkehrsbeeinflussung im Stadtverkehr (S. 688)

1 Einführende Übersicht

1.1 Verkehrsbeeinflussung im Planungsprozess


Verkehrsbeeinflussungssysteme erweitern die klassische, langfristige Verkehrsentwicklungsplanung, indem auch mittel- und kurzfristig auf die Verkehrsnachfrage Einfluss genommen bzw. das Verkehrsangebot, örtlich/zeitlich begrenzt, variiert wird. Derartige Maßnahmen, die im Wesentlichen auf die Verkehrsmittelwahl, die Zeit- und die Wegewahl bzw. auf den Verkehrsablauf wirken, werden unter dem Begriff Verkehrsmanagement subsummiert.

Durch die europäische und nationale Forschungsförderung auf dem Gebiet der Verkehrstelematik (aus Telekommunikation und Informatik, im Verkehrsbereich auch synonym mit Transport Telematics bzw. Intelligent Transport Systems, ITS) wurden auch für den Stadtverkehr geeignete Methoden und differenziertere Technologien für das Verkehrsmanagement entwickelt und implementiert, die zur Verbesserung der Verkehrsabwicklung in den Städten dienlich sind.

Zu nennen sind hier beispielsweise Eureka PROMETHEUS, die EU-Rahmenprogramme für F+E mit DRIVE und Folgeprojekten (Keller, 2001) sowie die BMBF-Leitprojekte zur Mobilität im Ballungsraum und zum Verkehrsmanagement 2010. Mit diesem Hintergrund sind die Planungsprozesse erweitert. Einerseits ist Verkehrsmanagement integraler Bestandteil der Verkehrsentwicklungsplanung und damit der Infrastrukturplanung und andererseits sind die Planungsinstrumente für die nicht nur zeit- und zustandsabhängigen, sondern verkehrsabhängigen Verkehrslenkungsmaßnahmen weiter dynamisiert.

Abbildung 1.1 zeigt die jeweiligen Erweiterungen auf den unterschiedlichen Ebenen der hierarchisch gegliederten Planungsprozesse. Auf der ersten Ebene, der der Verkehrsentwicklungsplanung, werden Szenarien künftiger Ausgestaltung der Verkehrsinfrastruktur in Abhängigkeit von Bevölkerungs-, Wirtschaftsund Siedlungsstruktur, von Aktivitätenmustern und Verkehrsverhalten und damit von Verkehrsnachfrage und Verkehrsangeboten gebildet und dabei die Potentiale des Verkehrsmanagements berücksichtigt.

Dies enthält die Verfügbarkeit von Handwerkszeugen zur Dynamisierung der Planungsprozesse, um auch die Maßnahmen des Verkehrsmanagements – zum Beispiel die dynamisierte Nutzung von kostensparenden Umkehrspuren bei von Zeit und Richtung abhängiger Verkehrsnachfrage – in den Planungsprozess für die Verkehrsinfrastruktur einbeziehen zu können. Dadurch ist auch eine Grundlage für die Erstellung des Mengengerüsts für ex-ante- und ex-post-Bewertungen von Verkehrsmanagementmaßnahmen gegeben.

Auf der zweiten Ebene, der des strategischen Verkehrsmanagements, werden inter-, multi- und monomodale Verkehrsleitstrategien entwickelt, abgestimmt und die jeweiligen Verantwortlichkeiten mit den Entscheidungsträgern festgelegt. Diese Strategien sind ein Bündel koordinierter Maßnahmen für die Aufgaben, die die unterschiedlichen Verkehrsverwaltungen im städtischen und regionalen Verkehr haben, wie die der Verkehrsordnung und der Lenkung und Steuerung des Verkehrsaufkommens im Allgemeinen.

Voraussetzung für die Umsetzung des interoder multimodalen Verkehrs- und Mobilitätsmanagements ist der Ausbau und die Vernet- zung der Betriebsleit- und Steuerungssysteme der Verkehrsträger in der Stadt und im Umland. Dazu sind Verkehrsmanagementarbeitsplätze und ein entsprechender Datenverbund in geeigneten Zentralen erforderlich. Auf dieser Basis können dann verkehrliche Situationsanalysen, die Gestaltung und Bewertung der Verkehrsleitstrategien und die dazu einzusetzenden Maßnahmen und Systeme entwickelt und abgestimmt werden.

Je nach Strategie und damit verbundenen Ausprägungen werden diese zentral oder dezentral entwickelt und veranlasst. Die Ausgestaltung der Maßnahmen innerhalb der Leitstrategien erfolgt auf der dritten Ebene, der des taktischen Verkehrsmanagements. Dies geschieht über hoheitliche, im Wesentlichen kollektive Systeme zur Verkehrsteuerung und Verkehrsinformation von Seiten der Verkehrsverwaltungen und durch personalisierte, individuelle, eher privat finanzierte Verkehrs- und Informationsdienste.

Voraussetzung hierzu ist auf der vierten Ebene der Planungsprozesse, der der Daten und der Kommunikation, die Beschaffung der Daten, die Entwicklung von Daten-, Verkehrs- und Wirkungsmodellen in Zentralen unter Nutzung offener Systemarchitekturen für die Datenund Serviceplattformen auf Basis digitaler Verkehrsnetze und Geo-Informationssystemen.